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Deutschland bläst mehr Klima-Killer raus

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Klima-Killer: Rauch und Dampf steigt aus den Kühltürmen und Schornsteinen des RWE-Braunkohlekraftwerks Niederaußem bei Bergheim (Archivbild). © AFP

Berlin - Bei den klimaschädlichen Emissionen in Deutschland hat es nach Regierungsangaben im Jahr 2012 und wohl auch 2013 einen leichten Anstieg gegeben.

Im Berichtsjahr 2012 wurde mit elf Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten eine Zunahme von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert verzeichnet, wie das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt (UBA) am Donnerstag gemeinsam mitteilten. "Für das Jahr 2013 ist eine ähnliche Entwicklung zu erwarten", hieß es weiter. Dennoch sei das im Kyoto-Protokoll vorgegebene Ziel zur Ausstoßminderung von Treibhausgasen deutlich übererfüllt worden.

Verantwortlich für den leichten Anstieg ist demnach der verstärkte Einsatz von Braun- und Steinkohle sowie Mineralöl zur Stromproduktion. Außerdem fehle es im europäischen Emissionshandel durch den anhaltenden Preisverfall und Marktüberschuss von Verschmutzungszertifikaten an Minderungsanreizen für Industrie und Energiewirtschaft, kritisierte das UBA, das den Bericht erstellt und gemeinsam mit der Bundesregierung an die EU-Kommission übermittelt hat. Der amtierende UBA-Präsident Thomas Holzmann riet deshalb zu einer "dringenden" Reform des europäischen Emissionshandels, um diesen "als zentrales Klimaschutzinstrument" zu erhalten.

Klimakiller? Was es aus dem Auspuff bläst

Kritik übte seine Behörde auch an Verschmutzern, die nicht Teil des Zertifikatehandels sind: So sei der Ausstoß von Treibhausgasen im Straßenverkehr binnen 23 Jahren kaum zurückgegangen und lediglich um 3,3 Prozent gesunken, sagte Holzmann der Nachrichtenagentur AFP. Erreicht wurde demnach zwischen 1990 und 2012 lediglich ein Rückgang von 152 auf 147 Millionen Tonnen.

"Wir müssen im Klimaschutz wieder ehrgeiziger werden und die negative Tendenz der letzten beiden Jahre wieder umkehren", kommentierte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) den Bericht.  Im europäischen Vergleich schneidet Deutschland laut der beiden federführenden Ministerien aber dennoch gut ab: Innerhalb der EU sanken demnach die Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 um etwa 19 Prozent, in Deutschland hingegen um 23,6 Prozent. Verpflichtet habe sich die Bundesrepublik zu einem Minus von 21 Prozent.

AFP

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