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Extra-Geld fürs Stromsparen: Wie die Briten den Blackout vermeiden möchten

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Von: Patricia Huber

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Strom sparen und dafür noch Geld bekommen: Das ist in Großbritannien jetzt möglich. Wie das funktioniert und was die Verbraucher davon halten.

London – Energie ist ein knappes Gut. Nicht nur in Deutschland wird Energie gespart – auch in Großbritannien ist derzeit Sparen angesagt. Ein besonders großes Problem dort: Es weht kaum Wind. Die Räder in den Offshore-Windparks stehen immer häufiger still und liefern somit deutlich weniger Strom als üblich. Zudem steigt der Stromverbrauch durch einen Kälteeinbruch enorm – viele Haushalte nutzen nämlich zusätzlich mit Strom betriebene Heizungen.

Stromsparen in England: Waschmaschinen-Verzicht spart Extra-Geld

Doch der britische Netzbetreiber National Grid hat sich eine Lösung überlegt. Mit dem sogenannten „Demand Flexibility Service“ sollen bis zu einer Million Haushalte in England, Schottland und Wales zum Strom sparen motiviert werden. Wer in der vorab angekündigten Zeit auf Stromfresser wie Waschmaschine oder Herd verzichtet, erhält eine Gutschrift, wie BBC berichtet. So wurden die betroffenen Haushalte beispielsweise am Montag (23. Januar) dazu aufgefordert, zwischen 17 und 18 Uhr Strom zu sparen.

Doch wie viel Geld können die Briten mit dem Spar-Belohnungs-Programm verdienen? Wirklich viel ist es nicht, wie Sarah Chambers aus Wales berichtet. Die 51-jährige Dreifach-Mutter erzählt gegenüber BBC, dass sie im Oktober bereits an einem ersten Test zum Programm teilgenommen hat. Damals sparte sie in einer Stunde etwa drei britische Pfund (3,40 Euro).

Trotzdem zeigt sie sich überzeugt von der Spar-Maßnahme und möchte wieder teilnehmen. Sie habe sogar bereits Laptops und Smartphones vorab aufgeladen, um diese dann nutzen zu können. „Ich werde weder den Wäschetrockner noch die Waschmaschine laufen lassen, wie ich es normalerweise tue, wenn die Kinder nach der Schule mit schmutzigen Sportsachen nach Hause kommen“, erzählt sie gegenüber dem Nachrichtenportal.

Energiekrise: Briten nehmen Belohnungs-Konzept gut an

Wirklich hoch sind die Anreize bei einer Ersparnis von drei Pfund pro Stunde nicht – müsste man zumindest meinen. Doch vonseiten des Netzbetreibers gibt es positive Nachrichten. Demnach hätten die Verbraucher bei den bisher neun Tests mehr Energie eingespart als prognostiziert, berichtet BBC. Es ist wohl auch möglich, deutlich mehr Geld mit der Aktion zu sparen. Die Stromanbieter Octopus und Ovo Energy stellen ihren Kunden sogar Ersparnisse bis zu 100 Pfund (113,17 Euro) in Aussicht, wie Welt.de berichtet.

Doch es gibt auch Negativstimmen – und zwar von jenen, die nicht am Spar-Programm teilnehmen können. Dafür benötigt es nämlich ein Smart Meter, also einen intelligenten Stromzähler. Bisher sind aber nur 26 Stromanbieter daran beteiligt. Durch das Smart Meter könnten die Netzbetreiber genaustens nachvollziehen, wie viel Strom in der Spar-Stunde verbraucht wurde, wenn sich die Verbraucher zuvor für die Aktion angemeldet haben. (ph)

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