Beliebte Drogerieketten führen weitreichende Neuerungen ein, die alle Kunden betreffen

Bei den Drogeriemarktketten dm und Rossmann wird sich künftig für alle Kunden einiges ändern - dank einer bestimmten Offensive.
dm/Rossmann: Drogerieketten mit weitreichenden Neuerungen - Schulze reagiert
16.30 Uhr: Das Bundesumweltministerium begrüßt solche Unternehmensinitiativen. "Es braucht aber beides: Freiwillige Maßnahmen und gesetzliche Regelungen", sagte eine Ministeriumssprecherin. Sie verwies auf ein Treffen von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) mit Supermarktketten, Lebensmittelkonzernen und Umwelt- sowie Verbraucherverbänden. Dabei seien eine Reihe von Vereinbarungen zur Plastikvermeidung getroffen worden. Schulze schloss aber auch weitere gesetzliche Regelungen nicht aus.
dm/Rossmann: Drogerieketten mit weitreichenden Neuerungen, die alle Kunden betreffen
Update vom 7. März 2019: Die Drogeriemarktkette dm startet gemeinsam mit dem Konkurrenten Rossmann und Herstellern wie Henkel und Beiersdorf eine Offensive gegen Plastikmüll. In den Regalen aller dm-Märkte soll von Juni an gekennzeichnet werden, welche Produkte mit wenig Verpackung auskommen, wie dm-Manager Sebastian Beyer der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag sagte. Jedes einzelne Produkt soll demnach zudem mit dem Hinweis versehen werden, wie die Kunden es richtig entsorgen.
"Nach Möglichkeit" sollten zudem alle bei dm erhältlichen Produkte mit Hinweisen versehen sein, wie hoch der Rezyklat-Anteil der Verpackung ist, sagte Bayer weiter. Rezyklat ist bei Plastik der wiederverwertete Kunststoff.
dm hatte im vergangenen Herbst das "Rezyklat-Forum" gegründet, dem mittlerweile 25 Unternehmen angehören, wie die Zeitung berichtete. Darunter sind Hersteller wie Beiersdorf, Henkel und Procter & Gamble, Entsorger wie Interseroh und auch der dm-Konkurrent Rossmann.
"Das Rezyklat-Forum bringt Händler und Hersteller an einen Tisch", sagte Rossmann-Chef Raoul Roßmann der Zeitung. "Gemeinsam haben wir die Schlagkraft, das Bewusstsein in der Gesellschaft für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu schärfen - das fängt bei der Mülltrennung an und geht bis zur Gestaltung von wiederverwertbaren Verpackungen."
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Drogeriekette mit seltsamem Namen macht dm und Rossmann Konkurrenz
Update vom 11. Februar 2019, 11.40 Uhr: Die Frauen sind ihnen wohl nicht genug. dm nimmt mit seinem Angebot „Seinz“ nun verstärkt die Männer als Zielgruppe ins Visier - in den Ladengeschäften ebenso wie online.
Wer Shampoo, Wattepads, Raiserschaum oder Ähnliches braucht, geht in der Regel in die Drogerie. Und in den allermeisten Regionen Deutschlands hat man - seit der Insolvenz von Schlecker - die Wahl zwischen genau zwei Märkten: Rossmann oder dm. Die beiden Ketten sind die absoluten Marktführer in Deutschland. Rossmann betriebt bundesweit rund 2100 Filialen, dm zirka 2000.
Nur im Hamburger Großraum ist das anders. Dort gibt es noch eine dritte Drogeriemarktkette mit einem etwas sperrigen Namen: „Budnikowsky“ ist in der Metropolregion Hamburg der führende Drogeriemarkt und hat dort nach eigenen Angaben 185 Filialen. Der Einfachheit halber werden die Geschäfte, die ein gewisser Iwan Budnikowski im Jahr 1912 gründete, einfach nur „Budni“ genannt.
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Zwei Filialen kurz vor Eröffnung
Auch außerhalb von Hamburg könnte es bald heißen: „Ich geh mal kurz zu Budni.“ Denn das Familienunternehmen hat seinen im Mai angekündigten Expansionskurs jetzt gestartet. Expansionskurs. Laut einer Pressemitteilung eröffnet Budni im August seine erste Filiale außerhalb Hamburgs - nämlich in Berlin am Prenzlauer Berg. Eine zweite Berliner Filiale soll kurz darauf folgen. „Den Standort haben wir sehr sorgfältig ausgewählt, er eignet sich bestens für den Start unserer Expansion außerhalb der Metropolregion Hamburg“, wird Budni-Geschäftsführer Christoph Wöhlke in der Pressemitteilung zitiert.

Aber wie wollen die Budni-Filialen gegen die Drogerie-Giganten Rossmann und dm punkten? In der Pressemitteilung ist von „differenzierten und individualisierten Filialen“ die Rede, „die sich passgenau in die jeweilige Nachbarschaft einfügen und eng mit ihrer direkten Umgebung vernetzt sind“. Für einen jeweiligen Standort würden aus einem Gesamtsortiment von 25.000 Artikeln die 10.-11.000 Produkte ausgewählt, die am besten dazu passen. „In Berlin sollen zudem einige neue Konzepte erprobt werden“, heißt es.
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Edeka mischt bei Budni-Expansion mit
Ein noch wichtigerer Faktor ist allerdings eine Allianz mit dem Supermarkt-Riesen Edeka, die Budnikowsky im Mai 2018 eingegangen ist. Einkauf, Verwaltung und Logistik laufen unter einem Dach mit Deutschlands größtem Lebensmittelhändler und auch die Eröffnung der neuen Filialen erfolgt in enger Kooperation. „Wir wollen noch in diesem Jahr die ersten Märkte eröffnen“, sagte Edeka-Vorstandschef Mosa im April 2018 zur Allianz mit Budnikowsky. Ziel sei es, rund 50 Budni-Drogerien pro Jahr zu eröffnen, Mosa sprach dabei insbesondere von der Region Hannover. Ausdrückliches Ziel: Den Platzhirschen Rossmann und dm Konkurrenz machen. dm teste außerdem gerade neue Produkte, um sich noch besser von der Konkurrenz abgrenzen zu können.
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Nach einer seltsamen Entdeckung in seinem Snack meldete sich ein Kunde auf Facebook und erstaunte mit seinem Bild die Rossmann-Mitarbeiter. Am 7. Juli wird der Drogeriemarkt eine Namensänderung vornehmen - auf Anregung von Jan Böhmermann.
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Passend zum Sommer hat dm ein Erfrischungsspray beworben. Damit provoziert das Unternehmen Ärger mit den Kunden.
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smu mit Material von dpa