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Milliarden-Importe: EU kauft große Mengen russisches Flüssiggas

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Von: Patricia Huber

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Die EU möchte möglichst keine Waren mehr aus Russland importieren. Beim Gas klappt das allerdings nicht. Die LNG-Importe sind seit Beginn des Ukraine-Krieges sogar gestiegen.

Brüssel – Seit dem 5. Dezember greift das nach dem Ukraine-Krieg von der EU verhängte Öl-Embargo gegen Russland. Damit sollen weitere Geldflüsse aus Europa nach Russland verhindert werden. Doch während Öl-Importen ein Riegel vorgeschoben werden soll, kauft Europa weiterhin russisches Gas.

EU hat Flüssiggas-Importe aus Russland erhöht

Die Flüssiggas-Importe aus Russland sind im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen. Denn vor Beginn des Ukraine-Krieges wurden 21 Prozent weniger Flüssiggas (LNG) aus Russland importiert als aktuell. Das geht aus den aktuellsten Zahlen des Marktforschungsunternehmens Icis hervor, wie das Handelsblatt berichtet.

Für das russische LNG bezahlt die EU eine Menge Geld. Grob überschlagen könnten die EU-Staaten inklusive Großbritannien dadurch fast 27 Milliarden Euro gezahlt haben, schreibt das Magazin. Somit hat Russland also trotz des Lieferstopps durch die regulären Wege, wie die Gaspipeline Nord Stream 1, noch eine Menge Geld mit seinem Gas verdient.

LNG in der EU: 13 Prozent der Importe aus Russland

Deutschland und die gesamte EU sind bereits auf der Suche nach alternativen Gas-Lieferanten. Doch der Prozess dauert an. Zudem hat Deutschland bislang noch kein einziges aktives LNG-Terminal. Das erste soll am 17. Dezember in Wilhelmshaven eröffnet werden. Bis dahin wird das Gas weiterhin über Länder wie Frankreich, Belgien und die Niederlande gekauft.

Mit diesen Importen kommt auch russisches Gas in Deutschland an. „13 Prozent der europäischen LNG-Importe kommen aktuell aus Russland – und die Menge wächst stark“, erklärt Icis-Gasexperte Andreas Schröder gegenüber dem Handelsblatt.

Ab dem Jahr 2026 soll ein anderes – ebenfalls umstrittenes – Land mit Gas-Lieferungen Abhilfe schaffen. Dann möchte Katar LNG an Deutschland liefern. Die geplante Menge könnte etwa drei Prozent des deutschen Jahresbedarfs decken. Der Energieriese Qatar Energy unterzeichnete dazu am 29. November 2022 zwei Abkommen mit dem US-Unternehmen Conoco Phillips, das das Gas nach Brunsbüttel liefern soll. Dort wird ebenfalls ein Flüssiggasterminal gebaut. (ph/dpa)

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