Kölner trickst Ikea aus - und bekommt ganz legal 1378 Euro zurück

Ein Mann hat bei Ikea seinen Hausstand umgetauscht. Er nutzte dabei ein Versprechen aus, das ihm das Möbelhaus einst gemacht hat.
Als Ferdi K. (Name geändert) mit einem Kleintransporter bei Ikea in Köln Ossendorf vorfuhr, lief alles anders ab, als man es ansonsten von Kunden kennt. Der 32-Jährige besuchte das Möbelhaus nämlich nicht etwa, um das Auto vollzuladen. Ganz im Gegenteil, er reiste mit leerem Transporter ab. Dafür war er um 1377,95 Euro reicher.
Ferdi K. hat nach etwa fünf Jahren praktisch seinen gesamten Hausstand zurückgegeben und damit ein Versprechen des Möbelhauses ausgenutzt, das es in der Form heute nicht mehr gibt. Denn wer zwischen dem 25. August 2014 und dem 31. August 2016 eingekauft hat, erhielt ein lebenslanges Rückgaberecht. Diese Waren „kannst du bei Nichtgefallen jederzeit zurückgeben“, schreibt Ikea auf seiner Website. Das nutzte der Kölner aus.
Ikea: Umtausch verlief nahezu problemlos
Wie der Express berichtet, hat Ferdi K. ganze 21 Artikel nahezu problemlos umtauschen können. Das hatte er so eigentlich nicht geplant. Weil er mit seiner Freundin zusammen in eine gemeinsame Wohnung zieht, wollte er ein paar Möbelstücke loswerden. „Dann habe ich den Wert der Sachen ausgerechnet und kam auf einen Betrag von etwa 100 Euro. Dann kamen noch ein Beistelltisch, Couch, Sessel, Matratze, Bürostuhl, Schreibtisch und diverse Regale dazu“, sagte er zum Express.
Als der entscheidende Tag gekommen war, ging alles überraschend unproblematisch über die Bühne. Die Waren wurden im Computer erfasst. Nur eine Couch wurde abgelehnt, weil die Nutzungsspuren zu intensiv waren. Am Ende brauchte Ferdi K. nur noch zu entscheiden, ob er den Betrag von knapp 1378 Euro ausgezahlt oder als Gutschrift erhalten möchte. Die Entscheidung des Kölners fiel auf die Auszahlung. Das bedeutet für ihn und seine Freundin eine große Erleichterung für den bevorstehenden Umzug.
Ikea: Kunden geben häufiger mehrere Möbelstücke auf einmal zurück
Fühlte sich Ferdi K. mies, den Möbelriesen so ausgenutzt zu haben? „Als der Tag des Umtauschs immer näher rückte, wurde auch das Schamgefühl weniger. Am Anfang habe ich mir schon gedacht, dass ich das so nicht machen kann. Als ich dann aber an die Gutschrift gedacht habe, war mir das ziemlich egal, was die Leute denken“, sagte er dem Express. Hinzu kam: „Die Mitarbeiterin war echt sehr nett und hat mir erzählt, dass oft viele Möbel auf einmal zurückgegeben werden. Da hab ich mich direkt ein bisschen besser gefühlt.“
Damit der Umtausch klappt, müssen Kunden unbedingt den Kaufbeleg vorzeigen. Denn Ikea hat bereits mehrfach sein Umtauschrecht geändert. Mit dem Beleg können Kunden nachweisen, zu welchen Konditionen sie es gekauft haben. Wer aktuell kauft, kann Produkte maximal 365 Tage nach dem Kauf umtauschen und bekommen den vollen Kaufpreis erstattet. Das gilt allerdings nur, wenn die Produkte neu und unbenutzt sind. Für Waren, die in der Zeit gekauft worden sind, in der Ikea ein lebenslanges Rückgaberecht gewährt hat, können hingegen auch ohne Verpackung und im benutzten Zustand umgetauscht werden.
Kürzlich machte Ikea mit einer anderen Umtauschaktion von sich reden. Wie im Einzelhandel üblich lässt auch Ikea keine Versuche ungenutzt, um die Kunden zu Käufen zu verführen.
Zudem sorgt eine IKEA-Kündigung wegen Bibelzitaten für Aufsehen in Polen. Die Katholische Kirche reagierte empört.
dg