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Topspiel und bayerisches Derby in Wasserburg

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Trainer Hans Brei © Heck

Wasserburg - Spitzenspiel, die zweite: Nach Freiburg empfängt der TSV Wasserburg am Sonntag, 16 Uhr, Donau-Ries zum bayerischen Derby in der Basketball-Bundesliga.

Dieses ist aus vielerlei Gründen brisant, die Fans dürfen sich auf einen echten Basketball-Leckerbissen freuen.

Rein sportlich gesehen geht es um eine optimale Ausgangsposition vor den Play-offs, Donau-Ries ist als Vierter noch in Schlagdistanz zum Vizemeister. Mit einem Heimsieg wäre ein Platz vor den Damen aus Schwaben wohl garantiert. Zum anderen hat sich Donau-Ries ebenfalls für die Pokalendrunde qualifiziert und könnte im Halbfinale oder einem möglichen Finale dem TSV Wasserburg einen Titelgewinn vermiesen. Dass der Tabellenvierte ein ebenbürtiger Gegner ist, wurde im Hinspiel deutlich, das Wasserburg 62:68 verlor. Das war Ende Oktober die zweite und bislang letzte Ligapleite des Vizemeisters, der seitdem in zehn Partien ungeschlagen ist, die aktuell längste Siegesserie der Liga. "Wir können an Tabellenführer Marburg nur mit einem Sieg dranbleiben und das ist natürlich auch unser klares Ziel", meint Trainer Hans Brei.

Als Vorbereitung packten er und Wanda Guyton ihr Team während der Woche in den Bus und fuhren nach Slowenien. Dort absolvierte man auf Vermittlung von Sponsor Viktor Burger, einem gebürtigen Slowenen, ein Testspiel gegen den dortigen Landesmeister HIT Kranjska Gora. Nach schwachem Beginn (0:8, 10:20) kam man in der Schlussphase ganz nah heran (65:66, 37. Minute), um letztlich doch 70:77 zu unterliegen. Die Coaches waren sehr froh um diese Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen, "denn Kranjska Gora spielt eine aggressive Mannverteidigung, die man nur selten in der Bundesliga sieht", erkannte Brei. Dass die Niederlage trotz dünnem Kader (ohne Katharina Kühn, Sequoia Holmes, Verena Stürmlinger, Mirijam Unger) so knapp ausfiel, ist ganz klar ein Qualitätssiegel für den Vizemeister, der im September beim eigenen Vorbereitungsturnier dem selben Gegner noch höher unterlag (66:78). Vor den Augen von Kranjska Goras Bürgermeister Jure Zerjav, der den deutschen Vizemeister höchstpersönlich begrüßte und Präsente überreichte, boten Rebecca Thoresen und Co. eine gute Leistung. Jana Furková (18 Punkte) und Tiffany Porter-Talbert (16) waren die erfolgreichsten Korbjägerinnen.

Nachdem die US-Amerikanerin Holmes (Heimataufenthalt wegen eines Trauerfalls) Ende der Woche wieder zum Team gestoßen ist, lief auch die Vorbereitung aufs Derby optimal. Das Selbstbewusstsein am Inn ist groß, die Mannschaft ist fit und wächst Woche für Woche besser zusammen, ein Rädchen greift immer besser ins andere. Doch Donau-Ries ist ein echter Prüfstein: der Tabellenvierte hat die vielleicht beste Starting-5 der Liga, angeführt von der Ex-Wasserburgerin Doro Richter. Die Nationalspielerin ist offensiv wie defensiv Dreh- und Angelpunkt von Coach Patrick Bär. Mit Amanda Rego (USA) bildet sie ein herausragendes Aufbauduo. Auf dem Flügel punktet Morgan Henderson (USA), am Korb rackern Dasa Rajecka (SVK) und Sabine Loewe. "Nachdem Corry Berger weiter verletzt ist, kommt von der Bank nicht so viel. Aber in den wenigen Minuten machen die Bankspielerinnen von Donau-Ries einen tollen Job", lobt Brei. Donau-Ries agiert im Angriff mit viel Zug zum Korb, wo Loewe und Rajecka den größten Schaden anrichten. Richter und Henderson sind die gefährlichen Schützinnen von draußen. Rego ist die Vorlagengeberin und derzeit in Topform wie zwölf Assists letztes Wochenende gegen Oberhausen beweisen.

Die Fans in der hoffentlich prall gefüllten Badria-Halle können sich wieder auf eine spannende Partie freuen, die vermutlich bis zum Ende auf des Messers Schneide stehen wird. Anstatt nervös an den Fingernägeln zu kauen, können die Fans zur Beruhigung diesmal Yoghurts löffeln, die der langjährige Hauptsponsor, die Molkerei Bauer, als "Sponsor of the Day" verteilt. Und mit ein wenig Glück nimmt der eine oder andere sogar noch einen Überraschungspreis mit nach Hause.

fd/Oberbayerisches Volksblatt

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