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Maribor/Moskau - Slowenien feiert seine zweite WM-Teilnahme: Präsident Danilo Türk köpft nach dem Spiel eine Schampus-Flasche, Regierungschef Borut Pahor putzt Fußballschuhe.
Slowenien feiert seine zweite WM-Teilnahme: Präsident Danilo Türk köpfte nach dem Spiel eine Schampus-Flasche, Regierungschef Borut Pahor löste sein Versprechen ein und putzte den siegreichen Fußball-Nationalspielern höchstpersönlich die Schuhe. “Unsere Träume sind wahr geworden. Es ist ein Happy End mit Hollywood-Charakter“, jubelte Trainer Matjaz Kek. Und richtete den Blick nach vorne: Seine Spieler wollen nicht als Touristen nach Südafrika fahren, sondern mehr erreichen als bei der Premiere 2002. Damals war beim Turnier in Südkorea und Japan nach der Vorrunde Schluss. Hiddink erreichte seinerzeit mit Südkorea das Halbfinale gegen Deutschland (0:1). Auch mit Australien und den Niederlanden war er bei einer WM-Endrunde dabei. In Südafrika wird er wohl erstmals nach zwölf Jahren als Coach fehlen.
Die sexy Fans der WM-Teilnehmer
Ratlos, torlos, fassungslos: Nach einer schwachen Vorstellung haben die favorisierten Russen das Ticket zur WM 2010 dem Außenseiter aus Slowenien geschenkt. In dem beidseitig hektisch geführten Rückspiel in Maribor erzielte der Bochumer Bundesliga-Profi Zlatko Dedic (44.) das einzige Tor der Partie. Dies reichte nach dem 1:2 im Hinspiel in Moskau den Slowenien. Die Sbornaja um Stürmerstar Andrej Arschawin ging leer aus. Trainer Hiddink, dessen berufliche Zukunft in Russland nun offen ist, sprach von einer “fassungslosen“ Pleite. Er sei “ratlos“, warum sein Team im entscheidenden Augenblick der WM- Qualifikation versagt habe, sagte der Niederländer am Donnerstag.
Als Schlüsselmoment des Spiels sah Hiddink den Platzverweis von Angreifer Alexander Kerschakow (66.) wegen groben Foulspiels. Später musste auch Juri Schirkow vor den Augen von Kremlchef Dmitri Medwedew wegen einer Unsportlichkeit (90.+2) vorzeitig vom Feld. “Natürlich bin ich enttäuscht“, sagte der direkt vom EU-Russland-Gipfel in Stockholm angereiste Medwedew, während die Slowenen um die Kölner Profis Milivoje Novakovic und Miso Brecko vor Freude nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen tanzten. Russland, Halbfinalist der EM 2008, hatte vor rund 12 500 Zuschauern in dem engen Stadion die quirlige Mannschaft von Trainer Matjaz Kek nie in den Griff bekommen.
“Vielleicht macht Hiddink weiter, aber das ist mehr Hoffnung als Glaube“, kommentierte die Moskauer Zeitung “Sport Express“ (Donnerstag). Der Niederländer war 2006 nach Russland gekommen und hatte mit seiner internationaler Erfahrung den kriselnden Fußball im Riesenreich in der FIFA-Weltrangliste vom 30. auf den 6. Platz geführt. Viele Sponsoren aus der heimischen Gas- und Ölbranche wie Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch knüpfen ihr künftiges Engagement an die weitere Tätigkeit des 63-Jährigen. Russlands ehrgeizige Bewerbung um eine Fußball-WM, für die neue Stadien geplant sind, hängt wesentlich von ihrem Geld ab. Doch Hiddink will erst im Frühjahr über eine mögliche Verlängerung seines Vertrags entscheiden.