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Gelsenkirchen - Mit einem Doppelschlag in der Schlussphase haben Jefferson Farfán und Klaas-Jan Huntelaar dem FC Schalke 04 das ersehnte Erfolgserlebnis in der Champions League beschert.
Dank der Treffer des Peruaners (73. Minute) und des niederländischen Neuzugangs (85.) feierte der Revierclub am Mittwoch einen am Ende verdienten 2:0 (0:0)-Sieg gegen Benfica Lissabon. Nach dem ersten Sieg im zweiten Gruppenspiel hat die Mannschaft von Trainer Felix Magath nun wieder gute Chancen auf die nächste Runde in der “Königsklasse“. Trotz unübersehbarer spielerischer Mängel und teilweise schwerer Patzer in der Abwehr ließen die Königsblauen vor 50 436 Zuschauern mit dem dritten ungeschlagenen Pflichtspiel nacheinander einen Aufwärtstrend erkennen und überzeugten am Ende vor allem durch Moral und Kampfkraft.
Schalke-Trainer Felix Magath probierte es im neunten Pflichtspiel mit der achten Abwehrformation und bot überraschend den 18 Jahre alten Griechen Kyriakos Papadopoulos in der Innenverteidigung auf. Der formschwache Franzose Nicolas Plestan musste auf die Bank, in der Offensive erhielt Farfán den Vorzug vor Jermaine Jones. Farfán rechtfertigte seinen Einsatz mit dem umjubelten ersten Tor, Papadopoulos verlieh der Hintermannschaft mehr Stabilität. Huntelaar bewies mit dem vierten Tor im vierten Spiel seine Qualitäten.
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Zunächst blieben die Schalker Probleme jedoch die alten: Gegen die hochmotivierten, ballsicheren und kombinationsfreudigen Portugiesen fand der Bundesliga-17. kaum den Weg zum Tor. Lediglich zwei Treffer aus Abseitsposition waren in den ersten 30 Minuten zu verzeichnen. Benfica attackierte früh und hätte durch Javier Saviola in Führung gehen müssen (14.), doch der argentinische Angreifer verfehlte völlig frei stehend per Direktabnahme das Tor von Manuel Neuer. Dessen Vorderleuten war die Verunsicherung trotz zuletzt zweier Partien ohne Niederlage deutlich anzumerken. Der Japaner Atsuto Uchida leistete sich den einen oder anderen Wackler, Christoph Metzelder agierte zwar verbessert, aber noch weit von der Top-Form vergangener Tage entfernt.
Eine halbe Stunde dauerte es, bis die Schalke-Fans eine gelungene Kombination über Huntelaar und José Manuel Jurado beklatschen durften. Viele Ballverluste und zahlreiche kleinere Fouls ließen kaum konstruktiven Fußball zu - bis zur 40. Minute. Nach feinem Querpass des spanischen Zugangs Jurado traf Raúl nur den Pfosten, Ivan Rakitic scheiterte im Nachsetzen an Benfica-Torwart Roberto. “Schade, das war super gespielt“, kommentierte Schalke-Sportdirektor Horst Heldt zur Pause. “Wir verzweifeln nicht, der nächste wird reingehen.“ Tatsächlich nahmen die Gastgeber den Schwung der letzten Minuten vor dem Seitenwechsel mit in Hälfte zwei und sorgten endlich auch für Torgefahr. Magath brachte Routinier Hans Sarpei für den überforderten Uchida und Jones für den enttäuschenden Rakitic. Auch wenn Raúl in seinem 132. Champions-League-Spiel seinen 66 Toren keinen weiteren Treffer folgen lassen konnte, übernahmen seine Nebenleute diese Aufgabe. In der Nachspielzeit feierten die versöhnten Fans dann auch wieder einmal ihre Mannschaft.
dpa