Wie sieht der Bayerische Fußballverband die Regioanlliga-Reform?

Frankfurt/Main - Am kommenden Freitag findet in Frankfurt/Main der 43. Ordentliche DFB-Bundestag statt. Neben der Wahl des neuen Präsidenten wird auch erneut über die Regionalliga Reform abgestimmt.
Auf dem Außerordentlichen DFB-Bundestag 2017 wurde eine Ad-hoc-Kommission eingesetzt, die zahlreiche Modelle zur Bildung von vier Regionalligen mit einem direkten Aufstiegsrecht für jeden Meister geprüft und im Sinne eines transparenten Ablaufs für jeden einsehbar im Internet veröffentlicht hatte. Keines dieser Modelle wurde von der Arbeitsgruppe, der neben den zuständigen Verbänden auch Vereinsvertreter der 3. Liga und aller Regionalliga-Staffeln angehörten, als mehrheitsfähig eingestuft.
Im weiteren Austausch und in Tagungen der zuständigen Regionalliga-Träger mit den Vereinen wurde nun folgender Vorschlag erarbeitet, der den Delegierten zur Abstimmung vorgelegt wird: Die Meister der Regionalligen Südwest und West steigen künftig direkt auf, zwei weitere Aufsteiger werden aus den Staffeln Nord, Nordost und Bayern ermittelt. Dabei steigt ein Meister aus diesen drei Staffeln in einem jährlich rotierenden System direkt auf, den vierten Startplatz für die 3. Liga spielen die beiden übrigen Meister in Aufstiegs-Playoffs aus.
"Eine sehr vernünftige Lösung"
"Diesem Vorschlag geht ja ein ebenso langer wie intensiver Prozess voraus. Wir haben uns deutschlandweit flächendeckend mit den Vereinen beraten und haben deren Interessen und Argumente gehört. Eine Verringerung der Anzahl der Regionalligen auf vier ist aktuell wirtschaftlich einfach nicht darstellbar, zudem ginge dies zu Lasten der regionalen Identität. Mit der nun vorliegenden Variante, die von allen getragen wird, haben wir eine, wie ich finde, sehr vernünftige Lösung gefunden. Ob wir in drei Jahren eine veränderte Situation haben und sich daraus wieder andere Möglichkeiten oder eine Neubewertung ergeben – das lässt sich heute nicht seriös vorhersagen. Ich bleibe dabei, für heute gilt: Unter allen schlechten Lösungen halte ich diese für die mit Abstand beste", sagt BFV-Präsident Rainer Koch.7
Keller soll als neuer Präsident gewählt werden
Im Fokus des DFB-Bundestags dabei die Wahl eines neuen Präsidenten. Für die Nachfolge des im April zurückgetretenen Reinhard Grindel wurde auf Empfehlung der Findungskommission durch die Konferenz der Regional- und Landesverbände sowie die Generalversammlung der DFL Fritz Keller vorgeschlagen. Er wäre der 13. Präsident in der Geschichte des DFB. Keller ist Präsident des SC Freiburg, für den Fall seiner Wahl hat er seinen Rücktritt angekündigt. Er ist als Winzer, Gastronom und Hotelier erfolgreich. „Mit Fritz Keller haben wir den idealen Kandidaten gefunden. Er verkörpert Bodenständigkeit, Integrität, Glaubwürdigkeit“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch, der in seiner Eigenschaft als 1. DFB-Vizepräsident gemeinsam mit DFL-Präsident Reinhard Rauball bis zur Wahl am Freitag kommissarisch die Geschicke beim DFB leitet.
Umfrage: Breite Zustimmung der bayerischen Basis für Keller
Keller darf dabei auf breite Unterstützung aus Bayern bauen. Der Vorstand sprach sich einstimmig für Kellers Kandidatur aus, hatte zuvor aber die Basis im Freistaat nach ihrer Meinung gefragt. In der repräsentativen Blitzumfrage des BFV in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut SLC Management aus Nürnberg hatten 87,7 Prozent der Teilnehmer, die angaben, sich mit der Personalie auseinandergesetzt zu haben, den Kurs der BFV-Spitze und damit die Kandidatur Kellers begrüßt. „Der BFV lässt schon seit über zwei Jahren die Meinung der bayerischen Amateurfußballbasis zu zentralen und wichtigen Themen ermitteln. Das Ergebnis ist ebenso klar wie eindeutig und bekräftigt uns in unserem Handeln“, betont Rainer Koch, eines von sechs Mitgliedern der Findungskommission für einen neuen DFB-Präsidentschaftskandidaten: „Wir können alle nur aufrufen, ihre Stimme bei diesen Online-Umfragen zu erheben und uns so klare Aufträge in wichtigen Punkten zu geben.“
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dg/BFV