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Paukenschlag in der Regionalliga Bayern: Traditionsverein stellt Profibetrieb ein

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Von: Gabriel Zaunseder

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Bilder vom Spiel TSV Buchbach gegen 1. FC Schweinfurt
Der 1. FC Schweinfurt wird ab der kommenden Saison nicht mehr im Profi-Betrieb arbeiten. © Michael Buchholz

Die Regionalliga Bayern ist finanziell gesehen kein Leckerbissen. Vor allem Clubs mit professionellen Strukturen haben immer wieder mit Geldproblemen zu kämpfen. Nachdem der SV Wacker Burghausen deswegen bereits 2017 den Profi-Betrieb einstellen musste, ereilte sich nun einem weiteren Traditionsverein das selbe Schicksal.

Schweinfurt - Immer wieder stehen die Aufstiegsregelungen der Regionalligen in Kritik. Warum? Weil viele Vereine nicht in die 3. Liga aufgestiegen sind, obwohl sie in ihrer jeweiligen Staffel Meister wurden. Stattdessen scheiterten sie in der Relegationen und haben nicht nur den sportlichen, sondern vor allem auch den finanziellen Aufstieg verpasst.

Schweinfurt scheiterte in der Pandemie-Saison 2019/21 in der Aufstiegs-Relegation

So erging es auch dem 1. FC Schweinfurt in der Pandemie-Saison 2019/21. Dort krönten sich die „Schnüdel“ zum Meister der Regionalliga Bayern, mussten aber in der Relegation gegen den Vertreter der Regionalliga Nord, dem TSV Havelse, spielen, um den Aufstieg perfekt zu machen.

Und die Mannschaft vom damaligen Trainer Tobias Strobl scheiterte denkbar knapp und musste sich sowohl im Hin- als auch im Rückspiel mit 0:1 geschlagen geben. Dies war nicht nur ein schwerer Schlag für die Spieler, sondern für den ganzen Verein, der viele Jahre lang unter großen finanziellen Mühen versuchte, den Sprung in die 3. Liga zu schaffen.

Aus Aufstiegs- wurde Abstiegskampf: Schnüdel schwer angeschlagen

Doch es sollte einfach nicht sein. Doppelt bitter war, dass in der darauffolgenden Spielzeit der Meister der Regionalliga Bayern, die SpVgg Bayreuth, direkt aufstieg. Die Schweinfurter beendeten die Saison auf dem fünften Platz. Zu wenig für die eigenen hohen Ansprüche.

In diesem Jahr wollten die Unterfranken nochmal angreifen, um das große Ziel zu erreichen. Doch aus dem geplanten Aufstiegskampf wurde ein Spiel gegen den Abstieg. Aktuell überwintern die 05er auf dem zehnten Tabellenplatz und haben dabei nur drei Zähler Vorsprung auf die Relegationsplätze.

„Mit Realismus und Weitsicht die richtigen Schlüsse ziehen“

Deswegen kündigte Geschäftsführer und Präsident Markus Wolf schon im November letzten Jahres an, dass er sich zeitig im neuen Jahr zur künftigen sportlichen Ausrichtung äußern wolle. Und das hat er jetzt auch getan. Mit einem offenen Brief wandte er sich an die Öffentlichkeit und verkündete das Ende des Profibetriebs zum Ende der laufenden Saison.

Auf der Homepage der Schweinfurter äußerte er sich wie folgt: „Die richtigen Schlüsse ziehen und Verbesserungen anstreben. Mit Realismus und Weitsicht. Das sollte unser Vorsatz für das neue Jahr 2023 sein. In Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung werden wir unsere sportliche Ausrichtung ab der Saison 2023/24 entsprechend unseren finanziellen Rahmenbedingungen anpassen müssen.“

„Wollen auf Spieler setzen, die den FC im Herzen tragen“

Übersetzt heißt das, dass ein „Profispielbetrieb“ in der aktuellen Form nicht mehr möglich ist und auf „Feierabend-Fußball“ umgestellt werden wird. In dem Brief lässt Wolf zudem bereits verklingen, wie es im Sommer weitergehen soll. „Wir werden künftig verstärkt auf Spieler setzen, die sich einerseits mit der neuen Konzeption identifizieren können und andererseits mit regionalem Bezug punkten sowie den FC im Herzen tragen.“

Man darf gespannt sein, wie sich die Umstellung vom Profi-Betrieb auf den 1. FC Schweinfurt auswirken wird. Doch dieser Fall zeigt, dass, wenn man als professionell geführter Verein in der Regionalliga Bayern überleben will, ein Aufstieg in die 3. Liga schnellstmöglich erreicht werden muss.

gz

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