Punkteteilung in Traunstein

1:1 bei Heimpremiere des Fusionsclubs
Eine absolut sehenswerte Heimpremiere hat der SB Chiemgau Traunstein am Mittwochabend gegeben: Der Fußball-Bezirksligist aus der Großen Kreisstadt musste sich zwar mit einem 1:1 (0:0)-Remis gegen den TuS Raubling zufrieden geben, aufgrund des starken Auftritts in der zweiten Halbzeit wäre aber ein Sieg der Uli-Habl-Elf völlig verdient gewesen.
Tatsache ist, dass die Traunsteiner im Vergleich zu ihrer Auftakt-Blamage (1:5 in Erlbach) nicht mehr wiederzuerkennen waren. Am Ende konnten sich die Gäste bei Klasse-Goalie Viktor Gruber und dem Schützen des Last-Minute-Ausgleichs, Stefan Sollinger, bedanken, dass sie das EHG-Stadion mit einem Pünktchen im Gepäck verlassen konnten. „Die Mannschaft hat eine Trotzreaktion gezeigt und diesmal auch spielerisch überzeugt“, resümierte Manfred Wudy, der Sportliche Leiter des SBC, „auf diese Leistung können wir jetzt aufbauen.“ Bis zum Samstags-Spiel beim FC Töging (Anstoß: 15 Uhr) gelte es vor allem, die Chancenverwertung zu verbessern, die im Prinzip das einzige echte Manko war. Um den TuS, der als Aufsteiger auch nach zwei Begegnungen noch unbesiegt ist, muss einem vor dem morgigen Heimspiel gegen den VfL Waldkraiburg (ebenfalls um 15 Uhr) auch nicht bange sein. In Durchgang eins waren die Inntaler dem SBC ebenbürtig, erst Mitte der zweiten Halbzeit gerieten sie immer stärker ins Wanken: „Reinbeißen in die Partie“ und „konsequenteres Zweikampfverhalten“ forderte Trainer Manfred Thaler von den Jungs um Defensiv-Routinier und Kapitän Ingo Bauer. Letztlich mit Erfolg!
Die 350 Zuschauer sahen zwar von Beginn an eine rassige und abwechslungsreiche Partie, mussten aber bis zur Schlussphase auf Tore warten: Es lief die 84. Minute, als SBC-Youngster Stefan Mauerkirchner eine schöne Linksflanke von Maxi Bauer mit einem druckvollen Kopfball im kurzen Eck des Raublinger Kastens versenkte – 1:0. Doch der TuS gab sich nicht geschlagen und bestrafte die Hausherren für die eine oder andere zuvor vergebene Top-Chance: Die 90. Minute war bereits angebrochen, als ein Freistoß von Tobias Kufner in den Traunsteiner „Sechzehner“ segelte und Stefan Sollinger die „Birne“ zum 1:1 hinhielt. In Durchgang eins waren beide Teams stets gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse: Auf Sportbund-Seite vergaben vor allem Mauerkirchner (2./drüber; 27./Linienrettung von Pascal Hübner) und Florian Marchl (43./Ball abgefälscht; 45./Gruber macht sich lang). Zudem drehte der TuS-Schlussmann – der übrigens angeschlagen ins Spiel gegangen war – einen Freistoß von Florin Defta über die Latte (30.).
Die besten Raublinger Gelegenheiten boten sich Dominik Hernandez (10./knapp am Kreuzeck vorbei), Dejan Pajic (25./Ball springt ihm vom Fuß; 44./Kopfball übers Tor) sowie Pascal Hübner, dessen Freistoß an die Latte krachte (37.). In Durchgang zwei korrigierte Traunsteins Keeper Andi Abfalter seinen eigenen Fehler gegen Martin Kolb (48.) und zeigte sich auch bei einem Knaller des eingewechselten Tobias Ecker auf dem Posten (55.). Doch in der Folge waren die konditionell fitten Habl-Schützlinge dem 1:0 stets näher als die Inntaler. Gleich zwei „Hundertprozentige“ ließ Georg Dengel aus, wobei er jeweils am toll reagierenden Gruber scheiterte (77./78.). Auch Florian Marchl und Tobi Berz verzogen aus guten Positionen.
Als der SBC in Führung ging, schienen den Gästen die Felle davon zu schwimmen, doch in der Schlussminute schlugen sie nach einem Abstimmungsproblem in der Traunsteiner Hintermannschaft erbarmungslos zum 1:1 zu. Beim TuS haben somit externe Neuzugänge aus der Kreisliga 1 alle drei Saisontore gemacht: Gegen Ostermünchen hatte Thomas Riesenberger (zuletzt ASV Au) zweimal eingenetzt, diesmal rettete Sollinger (TuS Großkarolinenfeld) dem Neuling wenigstens einen Punkt. Deutlich aufgehellt im Vergleich zum vergangenen Freitag waren die Mienen von SBC-Abteilungsleiter Prof. Dr. Engelbert Thaler und seinem Stellvertreter Dieter Zorn. „Irgendwie bin ich schon zufrieden“, sagte Zorn, „die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war absolut in Ordnung: spiel-, lauf- und kampfstark.“
Die Einstellung sei diesmal hervorragend gewesen und lasse durchaus Punkte-Hoffnungen für Töging zu. „Schade, dass Schorsch Dengel bei seinen Riesenchancen nicht kalt genug war“, so Zorn. Die besten Noten beim Fusionsclub verdienten sich Goalgetter Mauerkirchner sowie Maxi Bauer und „Flo“ Marchl, die am linken Flügel unheimlich viel Musik gemacht haben.
Text: cs