Nach Elfmeterkrimi: Türkspor feiert Klassenerhalt

Aus ziemlich wenig viel gemacht hat Türkspor Rosenheim am Dienstagabend in Schnaitsee. Mit einem 5:3 (0:0, 1:1, 1:1, 1:1)-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den SV Tüßling sicherte sich die Mannschaft von Ömer Kaya den Klassenerhalt in der Kreisliga.
Vor 800 Zuschauern spielten die Türken für ihre Verhältnisse zwar sehr diszipliniert, ließen in der Offensive aber über weite Strecken jegliche Konsequenz und Durchsetzungsvermögen vermissen. Eine Ausnahme bildete die 9. Minute, als sich Yasin Temel auf der rechten Seite klasse durchsetzte und per Querpass den mitgelaufenen Halil Erdogan bediente, der die Kugel aus acht Metern freistehend in die Wolken jagte – die größte Chance des gesamten Spiels war schon früh vertan. Fortan stand die Abwehr der Tüßlinger, die sich am vergangenen Donnerstag mit einem 3:0-Erfolg gegen den ASV Rott für diese Partie qualifiziert hatten, aber sehr gut und ließ so gut wie nichts mehr zu. Auch offensiv konnte die Mannschaft von Albert Nöbauer nun den einen oder anderen Akzent setzen. Der Linksschuss von Michael Langenecker zischte knapp übers Dreieck (13.), dann kombinierten sich Langenecker und Robin Eberwein klasse durch die Rosenheimer Abwehr, doch Langenecker zögerte beim Abschluss einen Tick zu lange, so dass Türkspor-Keeper Senol Kaya noch retten konnte. Im Nachsetzen kam der Ex-Ampfinger Michael Giglberger einen Tick zu spät (29.).
Auch die zweite Halbzeit unter der Leitung des souveränen Schiedsrichters Michael Krische (TSV Bernau) lebte eher von der Spannung und der Intensität, als von hohem Tempo und spielerischer Klasse. Türkspors Rechtsverteidiger Emre Öztürk setzte nach einer Stunde einen Schuss halbhoch am Tor vorbei, ehe die Kicker aus dem Landkreis Altötting wieder leicht Oberwasser bekamen. Beim Flachschuss von Giglberger rettete Kaya in höchster Not mit einer Hand (71.), vier Minuten später war es aber so weit: Marco Schneiderbauer setzte sich an der rechten Eckfahne durch, zog nach innen und passte scharf vors Tor, wo Eberwein mit der Fußspitze eher als Kaya am Ball war und diesen aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung für den A3-Vizemeister über die Linie spitzelte (75.). Türkspor war nun gefordert – und kam mit der einzigen wirklich guten Szene in Halbzeit zwei ins Spiel zurück: Öztürk zog aus 23 Metern ab und traf den rechten Pfosten. Beim Abpraller schaltete der aufgerückte Verteidiger Mehmet-Ali Tiraki am schnellsten und vollstreckte aus spitzem Winkel flach zum 1:1-Ausgleich (85.).
In der Verlängerung merkte man beiden Teams den Kräfteverschleiß an und da niemand noch groß etwas riskieren wollte, war es nur logisch, dass sich bis auf einen abgefälschten Giglberger-Schuss, bei dem Kaya bereits in die andere Ecke unterwegs war (98.), nichts mehr Nennenswertes tat. Im Elfmeterschießen zeigten sich die Rosenheimer allerdings eiskalt: Elvis Aydin, Öztürk, Erkan Ardic und Erdogan trafen allesamt sicher, während beim SVT dies nur Maxi Schmidbauer und Eberwein gelang. Giglberger traf hingegen den linken Pfosten und Kaya parierte gegen Wolfgang Holzner. Damit sind die Türken auch nächste Saison im Oberhaus des Kreises Inn/Salzach am Start, während Tüßling mit einem weiteren Jahr in der Kreisklasse vorlieb nehmen muss.
Das Spiel in der Statistik:
Türkspor Rosenheim – SV Tüßling 5:3 (0:0, 1:1, 1:1, 1:1) n.E.
Tore: 0:1 (75.) Robin Eberwein, 1:1 (85.) Mehmet-Ali Tiraki.
Elfmeterschießen: Michael Giglberger trifft den linken Pfosten, 2:1 Elvis Aydin, 2:2 Maxi Schmidbauer, 3:2 Emre Öztürk, 3:3 Robin Eberwein, 4:3 Erkan Ardic, Senol Kaya hält gegen Wolfgang Holzner, 5:3 Halil Erdogan.
Schiedsrichter: Michael Krische (TSV Bernau).
Zuschauer: 800 (in Schnaitsee).
Bes. Vorkommnisse: keine.