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Kirchanschörings Hofmann über sein Spiel des Lebens: „Haben bis Montagfrüh durchgefeiert“

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Von: Markus Altmann

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Florian Hofmann (l.) spielt seit elf Jahren beim SV Kirchanschöring und erlebte mit dem Verein sein „Spiel des Lebens“.
Florian Hofmann (l.) spielt seit elf Jahren beim SV Kirchanschöring und erlebte mit dem Verein sein „Spiel des Lebens“. © JOHN CATER

Jeder Fußballer hat in seiner Karriere ein Spiel erlebt, welches er sein Leben lang nicht mehr vergessen wird. Für Florian Hofmann war es die Partie im Jahr 2015 mit dem SV Kirchanschöring gegen den SC Kirchheim, in der der Bayernliga-Aufstieg gelang. beinschuss.de sprach mit dem 30-Jährigen über sein “Spiel des Lebens”.

Kirchanschöring - Seit elf Jahren schnürt Florian Hofmann seine Fußballschuhe für den SV Kirchanschöring. Seitdem absolvierte der 30-Jährige über 200 Spiele für den Bayernligisten. Dabei erlebte der Mittelfeldspieler auch einige Highlights. beinschuss.de sprach mit Hofmann über sein “Spiel des Lebens”.

Kirchanschörings Hofmann im Interview über sein „Spiel des Lebens“

Hallo Florian, sprechen wir über dein „Spiel des Lebens”. Wann fand die Partie statt und gegen welchen Gegner ging es damals?

Florian Hofmann: Es war der 27. Spieltag in der Saison 2014/15. Wir trafen am 2. Mai 2015 auswärts auf den FC Kirchheim.

Wie war damals die Ausgangslage für euch?

Hofmann: Wir haben uns die ganze Saison über mit dem VfB Hallbergmoos um den Aufstieg duelliert. In der Hinserie waren wir nach einem Sieg gegen den FC Töging einmal Tabellenführer, verloren aber eine Woche später das Heimspiel gegen Hallbergmoos. Wir haben dann aber eine ganz starke Rückrunde gespielt und haben uns dadurch ein gutes Punktepolster auf den VfB erspielt. Am besagten 27. Spieltag spielte Hallbergmoos vor uns und spielte nur Unentschieden. Deshalb war uns klar, dass wir bei einem Sieg gegen Kirchheim den sicheren Aufstieg perfekt machen können.

In der Kabine gab es eine ordentliche Standpauke von Trainer Mölzl.

Hofmann über den 0:1-Rückstand zur Pause gegen Kirchheim.

Wie war der Spielverlauf und das Endergebnis?

Hofmann: Wir haben zuvor alle Spiele mit drei oder vier Toren Vorsprung gewonnen und Kirchheim steckte im Tabellenkeller. Deshalb waren wir der klare Favorit. Aber wir waren am Anfang sehr nervös und gingen mit 0:1 in Rückstand. Ich spielte linker Außenverteidiger und sah zusammen mit Tobias Janietz beim Gegentor nicht gut aus. Ein klassisches „Nimm du ihn, ich habe ihn sicher”. In der Pause gab es dann von unserem damaligen Trainer Patrick Mölzl eine ordentliche Standpauke, die gewirkt hat. Wir kamen richtig stark aus der Kabine und es war im zweiten Durchgang ein Spiel auf ein Tor. Nach einer Ecke erzielte Manuel Omelanowsky das 1:1 und eine Viertelstunde vor dem Ende drehten wir das Spiel. Zum Schluss ging uns aber noch einmal die Düse, weil Kirchheim auf den Ausgleich drückte und wir die Bälle nur noch rausgeschlagen haben. Am Ende hat es aber gereicht! Wir gewannen 2:1 und stiegen in die Bayernliga auf.

Was passierte nach dem Spiel?

Hofmann: Die 50 mitgereisten Fans sind auf den Platz gestürmt und hatten auch schon die ersten Biere dabei. Wir saßen dann lange auf dem Platz und haben Gesänge angestimmt, dies ging dann in der Kabine so weiter (lacht). Danach verwandelte wir unseren Bus auf der zweistündigen Rückfahrt in einen Partybus und wurden dann von 40 Fans in Kirchanschöring empfangen. Das war schon richtig cool. Wir wurden dann in Kirchanschöring vom damaligen Wirt der Alibi-Bar zum Essen eingeladen und schließlich ging es noch zum Feiern nach Traunstein. Da haben wir natürlich in den Clubs noch einmal richtig Gas gegeben. Wir haben dann noch bis Montagfrüh durchgefeiert. Das war ein wahnsinnig geiles Wochenende!

So feierte der SV Kirchanschöring den Aufstieg von der Landes- in die Bayernliga im Jahr 2015.
So feierte der SV Kirchanschöring den Aufstieg von der Landes- in die Bayernliga im Jahr 2015. © Archiv

Wie verlief die Saison anschließend für euch weiter?

Hofmann: Es waren noch drei Saisonspiele zu absolvieren und davon gewannen wir zwei und eines endete Unentschieden. Wir haben die Saison also noch richtig durchgezogen, das war auch dem Trainer wichtig. Das letzte Saisonspiel war auch gleichzeitig ein Heimspiel und danach gab es noch eine Feier mit den Fans und Verantwortlichen. Außerdem bekamen wir von der Gemeinde eine goldene Medaille und wurden sogar vom Landratsamt Traunstein zur Sportlerehrung eingeladen. Dort wurden wir als Mannschaft geehrt. Da waren aber auch richtig Profisportler anwesend, wie Biathlet Simon Schempp zum Beispiel. Das war schon eine witzige Situation, weil wir eher zum Feiern da waren. Aber wir haben dort gute Kontakte geknüpft.

„So ein Erlebnis vergisst man nie.“

Hofmann denkt heute noch an dieses Spiel zurück.

Warum war es für dich das “Spiel des Lebens”?

Hofmann: Wir haben uns für eine perfekte Saison belohnt und sind sehr souverän aufgestiegen. Zudem war es mein bislang einziger Aufstieg im Herrenbereich. So etwas vergisst man nie, außerdem war eine richtige Dramatik im Spiel auch noch vorhanden. Es war ein einfach ein tolles Erlebnis (lacht).

Wie oft erinnerst du dich noch an dieses Spiel zurück?

Hofmann: Ab und zu, vor allem wenn ich selber laufen gehe, denke ich noch gerne darüber nach. Dann fällt mir vor allem das Gegentor ein, welches ich ja mitverschuldet habe und unsere eigenen Tore. Aber ansonsten muss ich zugeben, wusste ich bereits am Tag danach nicht mehr viel vom Spiel (lacht).

Florian Hofmann, vielen Dank für das Interview.

ma

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