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Werbebriefe direkt in den Papiermüll? Deshalb solltet Ihr das lieber nicht machen

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Von: Franziska Osterhammer

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Briefe Briefkasten Adress
Achtung: deshalb solltet Ihr auch bei Werbebriefen immer die Adresse unkenntlich machen, bevor Ihr sie in den Papiermüll werft. © Nicolas Maeterlinck | dpa

Werbebriefe, Kataloge und Co. direkt vom Briefkasten ins Altpapier? Die meisten handhaben das so. Aber Achtung: Dadurch gebt Ihr sensible Informationen über Euch preis.

Alles, was im Briefkasten landet, ist selbstverständlich mit einer Adresse gekennzeichnet – sonst könnte es ja gar nicht erst mit der Post verschickt werden. Auch auf Werbebriefen oder Katalogen, die Ihr bekommt, ist zu lesen, wo Ihr wohnt – und genau deshalb solltet Ihr selbst solche Werbesendungen nicht einfach direkt in die Mülltonne werfen. Denn: gerät Eure Adresse in die falschen Hände, kann das teuer werden.

Adressen sind heutzutage bares Geld wert. Und tatsächlich ist in Deutschland der Handel mit Adressen offiziell nicht mal strafbar. Wird Eure Adresse verkauft, landet dadurch womöglich noch mehr Werbung in Euren Postkästen, oder ungebetene Vertreter stehen vor Eurer Haustür.

Identitätsdiebstahl kann Euch teuer zu stehen kommen

Das ist zwar schon nervig, aber dennoch das geringere Übel. Im schlimmsten Fall könntet Ihr nämlich Opfer eines Identitätsdiebstahles werden. Kriminelle können auf Eure Adresse Waren bestellen, Abonnements abschließen oder kostenpflichtige Mailkonten eröffnen. Dass Ihr davon betroffen seid, erfahrt Ihr meist erst durch Rechnungen oder Inkasso-Schreiben. Um dagegen vorzugehen, braucht es Geld, Zeit und rechtlichen Beistand.

Laut einer repräsentativen PwC-Umfrage aus dem Jahr 2016 ist damals bereits jeder dritte Deutsche Opfer von Identitätsdiebstahl geworden. Drei von zehn Betroffene haben dadurch finanziellen Schaden erlitten, der im Mittel bei gut 1300 Euro lag – eine beträchtliche Summe.

So entfernt Ihr die Adresse am besten

Dieses Risiko könnt Ihr vermeiden, indem Ihr Eure Adresse bei allen Sendungen, die im Papiermüll landen, unkenntlich macht. Die billigste Variante ist das Rausschneiden und Zerreißen der Adresse. Professioneller geht das, wenn Ihr dafür einen Aktenvernichter verwendet. Sogenannte „Cross-Cutter“ zerschnipseln das Papier nicht nur längs, sondern auch quer. Damit wird es praktisch unmöglich, die Teile danach wieder zusammenzusetzen.

Mit einem schwarzen Filzstift oder einem Rollstempel könnt Ihr die Adressen schwärzen. Dabei solltet Ihr das Papier aber beidseitig bearbeiten, für den Fall, dass die aufgedruckte Adresse auf der anderen Seite durchscheint.

Bereits geschädigt? Das solltet Ihr jetzt machen

Haben Betrüger bereits auf Euren Namen zum Beispiel teure Abonnements abgeschlossen, solltet Ihr unbedingt Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Gegen einen Mahnbescheid müsst Ihr außerdem innerhalb zwei Wochen Einspruch einlegen, die Verbraucherzentralen stellen dafür einen Musterbrief zur Verfügung - reagiert Ihr nicht, müsst Ihr mit noch schlimmeren Folgen rechnen. Auch bei der Schufa kann ein Identitätsdiebstahl gemeldet werden.

Achtung auch bei Passwörtern und Bankdaten

Aber Achtung: Nicht nur Eure Adresse kann verwendet werden, um einen Identitätsdiebstahl durchzuführen. Auch Handynummern, Passwörter oder online hinterlegte Kreditkartendaten können von Kriminellen abgefangen werden. Achtet deshalb auf starke, am besten zufällig generierte Passwörter, klickt auf keine Links in Spam-Emails und prüft den Inhalt und Absender jeder noch so offiziell wirkenden Mail ganz genau – auch dahinter können sich Betrüger verstecken.

Generell gilt: wann immer Ihr gebeten werdet, Eure Daten über einen in der Mail angegebenen Link zu „aktualisieren“, zu „überprüfen“ oder per Email zu versenden, solltet Ihr aufpassen. Offizielle Unternehmen wie die Post oder Banken bitten ihre Kunden nie darum, vertrauliche Informationen so preis zu geben. Fragt im Zweifel telefonisch bei dem Unternehmen nach, das die Mail versendet hat, ob das so seine Richtigkeit hat – Vorsicht ist besser als Nachsicht.

fso

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