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Neuer Trend „Cash-Stuffing“: Was sich hinter dem Bargeld-Trend verbirgt

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Von: Vivian Werg

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Aktuell zeigen viele User auf Tiktok in ihren Videos, wie sie ihre Finanzen händeln – mit jeder Menge Bargeld. Das steckt hinter dem Trend aus dem Netz.

Kassel – Sparen ist in: Wer glaubt, dass sich Jugendliche keine Gedanken um ihre Zukunft machen und all ihr Geld sofort ausgeben – der liegt falsch. Sparen ist bei Jugendlichen weiterhin ein beliebter Trend. Wie eine Studie herausgefunden hat, sind sie sogar sparsamer als vermutet. Bei einer Online-Umfrage der Deutschen Bank zum Internationalen Tag der Jugend kam heraus, dass rund 85 Prozent der Jugendlichen regelmäßig sparen.

Der Wunsch nach finanzieller Sicherheit hat unter jungen Menschen einen zunehmenden Stellenwert, gerade im Zuge der Inflation. Ergebnisse der neuen Trendstudie „Jugend in Deutschland“ zeigen, dass das Wirtschaftsthema den Jugendlichen sogar vor Krieg und Klimawandel, am meisten Sorge bereitet.

Gerade in Zeiten von Kartenzahlung, Paypal und Co. verliert man schnell den Überblick über seine Ausgaben. Dabei lässt sich mit ein wenig Struktur sogar bares Geld sparen. „Cash-Stuffing“ nennt sich die neue Methode. Was dahinter steckt und wie es beim Sparen helfen soll, verraten wir Ihnen hier.

Tiktok
ArtVideoportal mit Social-Media-Funktionen
Veröffentlichung2016
HerkunftChina

Tiktok-Trend: Mit „Cash-Stuffing“ haben Sie ihre Finanzen besser im Blick

Junge Menschen zahlen alles mit Karte oder per App? Von wegen: Auf Tiktok ist Bargeld im Trend – und ein Finanzhack. In sozialen Medien ist derzeit Cash-Stuffing ein Hype und soll beim Sparen helfen. Allein auf TikTok hat der Hashtag #cashstuffing über 834 Millionen Aufrufe, die beliebtesten Videos weit über eine Million Likes.

Sparen ist in: Gerade in Zeiten von Kartenzahlung, Paypal und Co. verliert man schnell den Überblick über seine Ausgaben.
Neuer Bargeld-Trend auf Tiktok: „Cash-Stuffing“. © Imago stock&people

Das Finanz-Phänomen Cash-Stuffing kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Bargeld stopfen“, wird aber auch als „Kassensturz“ verstanden. Bei dieser Art der Budgetplanung wird das verfügbare Geld pro Monat jeweils zu dessen Beginn abgehoben. Dabei geht es darum, alle Ausgaben des Monats mit Bargeld zu bestreiten, um einen Überblick zu behalten. Dazu werden Budgets für verschiedene Ausgabenkategorien wie Miete, Lebensmittel, Freizeit oder Shopping erstellt. Das jeweilige Budget wird in entsprechend beschriftete Umschläge oder Klarsichtfolien gesteckt. Bezahlt wird dann in bar mit dem jeweiligen Umschlag. Die Idee: Ein detaillierter Überblick über die Ausgaben und ein besserer Bezug zum Geld.

Bargeld-Trend auf Tiktok: Wie erklärt sich der Cash-Stuffing-Hype?

Mit dem neuen Finanz-Hack sollen junge Menschen ihre Finanzen besser in den Griff bekommen und Schulden vermeiden. Die Methode des Cash-Stuffings ist jedoch nicht neu. Es ähnelt der Idee, ein Haushaltsbuch zu führen oder zu budgetieren. Wie aber erklärt sich der Bargeld-Trend? „Wer weiß, wofür er jeden Euro ausgibt, hat mehr Kontrolle über seine Finanzen“, erklärt Finanzexperte Sebastian Weißschnur in einem Artikel der Zeit. Budgetgrenzen würden durch diese Methode offensichtlicher und auch Sparmöglichkeiten klarer. Gerade bei Personen, die ihre Ausgaben nicht im Griff haben, könne es sinnvoll sein.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass Menschen mit der Kreditkarte eher dazu bereit sind, hohe Geldsummen auszugeben und weniger stark über die Kosten nachzudenken. Zudem wirke sich das Bezahlen mit Kreditkarte auf das Belohnungssystem des Gehirns aus. Forschende vermuten, dass auch andere digitale Zahlungsmethoden wie beispielsweise Paypal ähnliche Effekte auslösen können. Eine gute Alternative scheint daher Cash Stuffing zu sein.

Tiktok verbreitet Bargeld-Trend: Cash-Stuffing wird auch als Geschäftsmodell genutzt

Jedoch warnen einige Experten auch vor dem Hype um den neuen Finanzhack. Denn viele Tiktoker bieten in ihren Videos auch oft selbst Produkte zum Cash-Stuffing an, erhältlich über Onlineshopping-Portale wie Etsy. „Der gute Ansatz, wie man Geld sparen kann, wird hier als Geschäftsmodell genutzt“, sagte Mathias Lebdig, Finanzberater aus Freiburg, gegenüber Focus Online. „Das funktioniere, weil vielen die Erkenntnis fehle, wie man selbst Buch über seine Ausgaben führen kann und dass es dafür keine teure Ausstattung braucht.“

Es gibt aber auch eine Alternative für diejenigen, die nicht gerne viel Bargeld zu Hause haben möchten: Viele Banken bieten Ähnliches für ihre Kunden im Onlineportal an – die Ausgaben des Monats nach Kategorien unterteilt als digitales Haushaltsbuch. So behält man am Ende des Monats den Überblick. Auch Finanzapps helfen dabei, den Überblick über die eigenen Ausgaben zu behalten. (Vivian Werg)

Auf Social Media werden neben lustigen Clips auch kuriose Videos und Beobachtungen geteilt: Ein Walhai sorgte bei Tiktok-Nutzern erst kürzlich für Schrecken.

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