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Bei Galeria Kaufhof haben manche Filialen trotz Pleite weiterhin eine Chance

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Von: Dominik Jahn

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Die Warenhauskette Galeria Kaufhof steckt mitten in der Insolvenz. Für einige Standorte sieht es schlecht aus, andere sind schon jetzt gesichert. Experten haben sich angeschaut, was für und was gegen eine Filiale spricht.

Wie geht es mit Galeria Kaufhof nach der Insolvenz weiter? Welche Filialen haben eine Zukunft? Auf Nachfrage von echo24.de erklärt die Warenhauskette vor wenigen Tagen ihr weiteres Vorgehen. Doch welche Gründe können am Ende über einen Standort entscheiden?

Für einige Experten wohl vergebene Liebesmüh. Ein Wirtschaftswissenschaftler zieht sogar einen etwas drastischen Vergleich mit der Discounter-Kette Aldi, bei dem Galeria Kaufhof nicht gut wegkommt. Geht es nach Galeria-Chef Miguel Müllenbach wird etwa ein Drittel der 131 Häuser geschlossen.

Galeria Kaufhof in der Insolvenz: Neues Konzept soll helfen

Laut einem Bericht im Handelsblatt (hinter der Bezahlschranke) prognostiziert Johannes Berentzen, Fachmann für Handelsimmobilien und Geschäftsführer der BBE Handelsberatung, dass am Ende „weniger als 100 Warenhäuser übrigbleiben“. Andere Experten rechnen gar mit nur 50 Warenhäusern, die nicht geschlossen werden.

Unternehmen:Galeria Kaufhof
CEO:Miguel Müllenbach
Gründung:1879, Stralsund
Gründer:Leonhard Tietz
Auflösung:2020

Gegenüber echo24.de hat Galeria Kaufhof auf Nachfrage den düsteren Prognosen etwas widersprochen und auch das neue Konzept verwiesen. Galeria 2.0 soll demnach mehr Filialen retten als viele annehmen. Man wolle dabei „noch gezielter auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung eingehen“. Drei Typen von Warenhäusern sind geplant. Wie auch immer, Galeria-Kaufhof-Sanierer Arndt Geiwitz wird den Rotstift ansetzen.

Darum rettet Galeria 2.0 diese Kaufhof-Filialen schon jetzt

Immerhin könnte das Konzept Galeria 2.0 einige Filialen schon jetzt gerettet haben. Dem Artikel des Handelsblatts nach zählen dazu drei Häuser. Sie wurden für die Neuausrichtung bereits im Oktober 2021 aufwendig saniert: Frankfurt Hauptwache als Beispiel für ein „Weltstadthaus“, Kassel als sogenannter „regionaler Magnet“ für Mittelstädte und Kleve als „lokales Forum“ für kleinere Städte.

Ebenfalls gute Chancen dürften dann auch laut Artikel Euskirchen nach der Modernisierung haben, sowie die Warenhäuser in Fulda und Koblenz und die Filialen in den Einkaufszentren Centro in Oberhausen und im Alstertal-Zentrum in Hamburg.

Top-Standorte, die Galeria Kaufhof in der Insolvenz nicht schließen wird

Ebenfalls von keiner Schließung betroffen dürften für Galeria Kaufhof die absoluten Top-Standorte sein. Hier heißt es beim Handelsblatt: „In Berlin, wo Galeria gleich zehn Häuser hat, gehört zu dieser Kategorie nur das Prachthaus am Alexanderplatz. Im Osten gehört in diese Riege allenfalls noch das Haus am Leipziger Neumarkt. Keine Sorgen machen brauchen sich auch die Mitarbeiter der Häuser an der Hohe Straße in Köln, an der Königsallee in Düsseldorf, der Königsstraße in Stuttgart, dem Münchener Marienplatz, der Mönckebergstraße in Hamburg und an der Hauptwache in Frankfurt.“ Der Überblick:

Auch Heilbronn darf sich Hoffnungen machen auf einen Weiterbetrieb von Galeria Kaufhof. Denn, so heißt es dazu, der Eigentümer, die Signa Holding ist noch an knapp 50 Warenhäusern al Miteigentümer beteiligt. Dazu zählen demnach: Aachen, Heilbronn, Würzburg, Münster (Ludgeristraße) und Mannheim. Eine Schließung wird hier wohl nur erfolgen, sollte Signa bereits eigene neue Pläne für die Standorte haben.

Galeria Kaufhof: An Doppel-Standorten werden Filialen in der Insolvenz schließen

Problematisch wird es für Standorte, an denen es durch die Fusion von Kaufhof und Karstadt „in vielen Städten Doppel- oder Mehrfachstandorte“ gibt. Als Doppelstandorte gelten Saarbrücken, Regensburg und Nürnberg, wo jeweils nur eine Filiale überleben dürfte.

Schutzschirmverfahren

Das Schutzschirmverfahren ist laut Definition eine besondere Verfahrensart des deutschen Insolvenzrechts. Es verbindet die vorläufige Eigenverwaltung mit dem Ziel der frühzeitigen Vorlage eines Insolvenzplans, um hierdurch eine Sanierung von Unternehmen zu erleichtern. 

Filialen von Galeria Kaufhof, die laut Experten ziemlich sicher schließen müssen, sind die Häuser in Halle und Hannover (An der Marktkirche) – hier läuft Ende Januar 2023 der Mietvertrag aus. In Berlin-Wedding ist die Schließung Ende 2023 geplant. Ganz konkrete Aussagen, welche Standorte am Ende tatsächlich schließen müssen, dazu äußern sich die Verantwortlichen nicht. Geiwitz erklärt: „Welche Häuser geschlossen werden, steht heute noch nicht fest. Ob ein Standort erhalten bleiben kann, wird auch stark von den diesen Gesprächen abhängig sein. Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Januars des kommenden Jahres Klarheit darüber geben wird.“

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