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Aldi Süd mit neuer Strategie: Gratis tanken - aber nicht für alle Autofahrer

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Aldi.
Aldi. © dpa / Federico Gambarini

Gratis tanken bei Aldi Süd: Das plant der Discounter tatsächlich. Aber nicht alle Autofahrer profitieren. Das Aldi-Angebot gilt nicht für alle Autos.

Update vom 24. Januar 2020: Aldi-Süd-Kunden können inzwischen an neun verschiedenen Standorten in Deutschland auch billig tanken gehen. Weitere sollen schon bald folgen. Allerdings gibt es auch einen Haken.

Aldi Süd mit neuer Strategie: Gratis tanken - aber nicht für alle Autofahrer

Meldung vom 13. August 2018:

Seeheim - Aldi Süd überrascht mit einer Neuerung an einigen Filialen. Der Discounter lockt Kunden mit einem neuen Gratis-Angebot. An Filialen, die nahe an großen Autobahnen in Deutschland liegen können Kunden bald gratis tanken. Aber: Es profitieren nur wenige Autofahrer davon.

Genauer gesagt: Nur Elektroauto-Besitzer. Der Discounter rüstet 28 Filialen in der Nähe der großen deutschen Autobahnen mit Schnellladesäulen aus, an denen die Kunden ihre Fahrzeuge kostenlos auftanken bzw. aufladen können. Je nach Fahrzeugtyp sei damit in gut 30 Minuten eine Reichweitenverlängerung von bis zu 200 Kilometern möglich, verspricht das Unternehmen.

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Aldi, Lidl, Rewe und Co.: Hier gibt es Tankstellen für E-Autos

Der Hintergrund: Die großen deutschen Handelsketten haben die Elektromobilität als Thema entdeckt, mit dem sie sich beim Kunden profilieren können. Schließlich sind öffentliche Stromladestationen in Deutschland bislang noch recht dünn gesät, und Schnellladesäulen haben geradezu Seltenheitswert. Das „Handelsblatt“ titelte erst kürzlich: „Deutschland ist bei Ladestationen für Elektroautos ein Entwicklungsland“.

Immer mehr Händler tragen dazu bei, die Lücken im Netz wenigstens ein bisschen zu schließen. Ikea etwa hat inzwischen zwei Drittel seiner 53 Einrichtungshäuser mit E-Tankstellen ausgestattet. Bis 2019 sollen auch die restlichen Standorte folgen. Besonders an Freitagen und Samstagen werde das Angebot rege genutzt, heißt es beim Unternehmen.

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Auch der Lebensmittelhändler Rewe hat an seinen Läden mehr als 50 Ladesäulen eingerichtet. Die Ladenkette Kaufland will bis Anfang 2019 mehr als 100 Schnellladestationen zur Verfügung stellen. Lidl bietet dem jüngsten Nachhaltigkeitsbericht zufolge an 9 Filialen die Möglichkeit, Strom zu tanken. „Unser Ziel ist es, zukünftig jede neu eröffnete Filiale mit einer E-Ladesäule auszustatten“, teilt das Unternehmen mit.

Aldi baut Elektrotankstellen in Autobahnnähe.
Aldi baut Elektrotankstellen in Autobahnnähe. © picture alliance/dpa / Silas Stein

Auch damit möchte Aldi noch mehr Kunden in den Laden locken: Der Discounter verscherbelt Smartphones für unter 50 Euro

Aldi seit 2015 Vorreiter beim Thema Elektromobilität 

„Für die Unternehmen lohnt sich das Engagement beim Thema Elektromobilität auf jeden Fall. Es stärkt das Image. Die Marke wirkt dadurch jugendlicher und umweltfreundlicher“, erklärt der Marketing-Experte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU die Strategie der Händler. Außerdem lockten die Elektro-Tankstellen eine attraktive, zahlungskräftige Kundengruppe an. Denn nur Wohlhabende könnten bislang die Autos von Tesla und Co. leisten.

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Aldi Süd war einer der Vorreiter bei dieser Entwicklung. Der Discounter begann bereits 2015 mit der Installation der ersten Ladesäulen an Pilotfilialen und verfügt mittlerweile an mehr als 50 Standorten über Elektrotankstellen. Allerdings liegen diese bislang in aller Regel in Großstädten. Im nächsten Schritt will das Unternehmen jetzt ein Angebot entlang der großen Hauptverkehrsrouten durch Deutschland ausrollen und dort 28 Filialen mit Ladesäulen ausrüsten.

Übrigens: Wie Merkur.de* berichtet, kündigt Aldi eine große Neuheit an - die es aber schon seit Jahren gibt.

E-Tankstellen bei Aldi: An Filialen nahe diesen Autobahnen wird aufgerüstet

„Bisher haben wir uns auf die Ballungszentren und Innenstädte konzentriert. Jetzt ermöglichen wir unseren Kunden auch, ihre Urlaubsfahrten mit uns zu planen“, sagte der Leiter Energiemanagement bei Aldi Süd, Florian Kempf, am Mittwoch bei der Eröffnung einer neuen Ladestation im hessischen Seeheim-Jugenheim nahe der A5. Die ausgewählten Filialen liegen nach Unternehmensangaben maximal fünf Minuten Fahrzeit von den Autobahnen A3, A5, A6, A7, A8 und A9 entfernt.

Weite Strecken legt der Konzern selbst hin - für schier absurde Transportwege quer durch Europa hat Aldi kürzlich einen Negativpreis erhalten.

Aldi Nord: Keine Ladestation für Elektro-Autos 

Wer die Autobahnkarten vor Augen hat, bemerkt es sofort: Die Stationen finden sich nur in Süd- und Westdeutschland, dort wo Aldi Süd präsent ist. Denn das Schwesterunternehmen Aldi Nord macht bei der Aktion nicht mit. „Aldi Nord verfügt derzeit über keine Ladestationen für Eletronik-Fahrzeuge“, räumte das Unternehmen auf Anfrage ein. Ein Grund dafür sei, dass es noch mehrere verschiedene Ladesysteme gebe, man den Kunden aber gern eine einheitliche Lösung anbieten wolle.

Fakt ist auch: Die Nachfrage scheint noch recht überschaubar. Aldi Süd jedenfalls registriert je Station durchschnittlich gerade einmal „vier bis fünf Ladevorgänge pro Öffnungstag“.

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Was sich im Ausland verkaufen lässt, wäre in Deutschland teils umstritten. Das zeigt auch ein Produkt, das Aldi in Großbritannien anbietet. Es wird nicht an jeden Kunden verkauft.

Außerdem machte einen Aldi Kundin eine merkwürdige Entdeckung auf Facebook öffentlich, bei der sich die Frage stellt, ob Aldi etwa bei Rossmann kopiert hat.

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dpa

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