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Wie kann man vor Weihnachten noch schnell miteinander glücklich werden?

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In unserer Service-Rubrik „Liebesfragen“ können unsere Plus-Abonnenten Dorothea Perkusic unter dem Betreff „Liebesfragen“ Fragen rund um die Themen „Leben“ und „Liebe“ stellen. Jeder Ratsuchende bekommt von der Einzel- und Paartherapeutin eine persönliche Antwort. Ausgewählte Fragen werden immer montags hier anonymisiert veröffentlicht. Als „Weihnachtsgeschenk“ an unsere Leser wird die heutige Liebesfrage ohne Paywall veröffentlicht:

Neben Materiellem sind klassische, emotionale Weihnachtswünsche: Harmonie, Liebe, Zusammenhalt und Verbundenheit. Auch und vor allem dann, wenn das an all den anderen Tagen des Jahres nicht so gut geklappt hat oder nur wenig gegeben war.

In der Vorweihnachtszeit erreichen mich Jahr für Jahr dringende Terminanfragen von Paaren, die sich gerne „noch schnell wieder verstehen“ wollen. Das Weihnachtsfest soll ein Glücksspender werden, ein bisschen heile Welt im Durcheinander des Geschehenen. Ein nachvollziehbarer Wunsch und wie man meinen möchte, kein unmögliches Vorhaben. Doch was braucht es dazu?

Der Festtage wegen etwas zu beschönigen, was nicht schön ist, sorgt keinesfalls für Harmonie. Wer den Partner/die Partnerin schlichtweg nicht mehr leiden kann, wird dies nicht ändern können, nur weil Weihnachten ist. Es klappt allenfalls ganz kurzfristig, negative Gefühle wie Frustration, Abneigung, Verletzungen oder Wut unter Bergen aus Geschenkpapier zu begraben.

Dorothea Perkusic auf Instagram 

Doch man kann den eigenen Blickwinkel hinterfragen und ändern und sich so bemühen, auf ein friedvolles Miteinander zuzusteuern. Dabei sollte es weniger darum gehen, sich (wieder) verstehen zu müssen. Ein verständlicher Wunsch, doch wichtiger ist es, sich vertragen zu wollen. Dazu gehört, den anderen zu akzeptieren und zu respektieren, wie er/sie ist, denkt und fühlt. Ohne den Anspruch, sich bei allem einig sein oder sich gegenseitig verstehen zu müssen. Man kann das Verhalten und die Beweggründe eines anderen Menschen nämlich manchmal einfach nicht verstehen. Dann reibt man sich in Machtkämpfen an dem Versuch auf, etwas zu erklären um zur Klärung zu kommen.

Liebesbeziehungen werden mit dem Herzen geführt. Der Verstand ist ein wertvoller Begleiter. So wichtig es auch ist, ihn einzuschalten, ist der Verstand manchmal auch unser größter Blocker. Sich vertragen zu wollen, dem Partner/der Partnerin oder auch Familienmitgliedern mit offenem Herzen, unvoreingenommen gegenüberzutreten, ist eine Haltung.

Weihnachten bedeutet für jeden etwas anderes. Die einen feiern das Fest als religiöses Brauchtum, für andere ist es ein traditionelles Beisammensein, um sich gegenseitig Freude zu bereiten, sich zu beschenken und eben endlich mal ein paar Tage friedlich zu sein.

Frage ich meine Klienten nach ihren Wünschen, dann höre ich meist den Wunsch, es möge nur einfach mal ruhig sein. Alle sollen sich gut verstehen, sich lieb haben, der Tatsache eine Familie zu sein, im Trubel des Lebens und des häufig konfliktbeladenen Miteinanders und Gegeneinander, eine „wert-volle“ Bedeutung zu geben.

Versuchen und üben wir uns doch mehr darin, andere Menschen mit all ihren Eigenheiten, mit offenem Herzen gegenüberzutreten und sie anzunehmen. Dafür muss man nicht jeden mögen. Man sollte aber auch niemanden verurteilen. Denn wir blicken nie dahinter. Wer kennt schon die Geschichten, die Verletzungen, Ängste und schweren Lasten, die ein anderer Mensch schleppt und zu bewältigen versucht?

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Nach Liebe sehnen wir uns alle! Um in der Liebe sein und bleiben zu können, muss man bereit sein, Liebe zu schenken, sich selbst dafür zu öffnen, zu verzeihen, von Herzen zu gönnen. Sich gegenseitig nicht alleine zu lassen.

Auf die Liebe! Frohe Weihnachten!

Dorothea Perkusic

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