5 bedrohte Paradiese, die Sie unbedingt noch sehen müssen

Das Azure Window auf Malta ist zerstört. Und auch diese fünf Orte wird es wohl bald nicht mehr geben. Dabei lohnt es sich, sie noch einmal erlebt zu haben.
Es war Wahrzeichen, diente als Filmkulisse und galt als Naturphänomen: das Azure Window. Zahlreiche Touristen strömten nach Malta, um das besondere Felsentor auf der zu Malta gehörenden Insel Gozo zu bewundern und Erinnerungsfotos zu schießen.
Doch am 08. März versank ein Großteil der berühmten Touristenattraktion für immer im Mittelmeer. Tagelange, heftige Stürme hatten das azurblaue Fenster zum Einstürzen gebracht.
Und obwohl bereits mehrere Studien prophezeit hatten, dass dies eines Tages aufgrund der Wetter- und Witterungsverhältnisse dort so geschehen würde, zeigten sich die Malteser sowie Reisende weltweit entsetzt.
Doch nicht nur das Azure Window, sondern auch andere herrliche Landschaften werden wohl Forschern zufolge nicht mehr lange der Natur trotzen können. Auch sie werden wohl in Zukunft von der Bildfläche verschwinden.
Wer diese unbedingt noch erleben möchte, der sollte am besten schnell buchen – und diese fünf Reiseziele besuchen.
Massensterben der Korallen: Great Barrier Reef, Australien
Bunte Unterwasserwelten, exotische Fische, soweit das Auge reicht und türkisblaues Wasser: So kennt man das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens von Bildern. Doch schon seit Jahren warnen Forscher, dass das größte Korallenriff der Erde zu sterben droht.
Die vielen Touristen, die tagtäglich unbedacht durch das Riff schnorcheln oder tauchen, es beschädigen oder sogar Müll hinterlassen, zerren an dem besonderen Ökosystem.
Zudem verkümmern immer mehr Korallen durch die extreme Hitze und warmen Wassertemperaturen von bis zu 33 Grad. Diese werden durch den Klimawandel hervorgerufen.
Ergebnis: Große Teil des 2300 Kilometer langen Riff-Systems sind bereits abgestorben. Diese sind daran zu erkennen, dass die toten Korallen völlig ausgebleicht sind. Das 25 Millionen Jahre alte Ökosystem scheint dem Ende nahe zu sein – wer es noch sehen möchte, der sollte allerdings besser einen Helikopterflug darüber machen.
Untergehende Lagunenstadt: Venedig, Italien
Auch Venedig hat seit Jahren mit diversen Problemen zu kämpfen: Einerseits macht der Lagunenstadt das Hochwasser zu schaffen und es droht, allmählich im Mittelmeer zu versinken. Der Grund: Es liegt auf der adriatischen Erdplatte, auf der ein enormer Druck lastet.
Der Meeresspiegel steigt dadurch immer weiter an – die Folge: heftige Überschwemmungen. Wissenschaftlern zufolge sinkt die Stadt im Nordosten Italiens jedes Jahr um zwei Millimeter.
Andererseits verschärft auch der Massentourismus die schlechte Lage Venedigs zunehmend: Müll landet direkt in den Kanälen und dadurch wird die einst so romantische Stadt immer wieder von Algenplagen, die an den Häusern entlang wuchern, erfasst. Falls Sie nach Venedig reisen, sollten Sie sich also besonders umweltschonend verhalten.
Außerdem ankern hier viele Kreuzfahrtschiffe, die hohe Wellen schlagen und so eine weitere Belastung für die Stadt darstellen.
Versinkende Inseln: die Malediven
Weiße Sandstrände, blauer Horizont und viel Ruhe: Die Malediven wirken wie das wahrgewordene Paradies und sind daher ein beliebtes Reiseziel von Sonnenanbetern. Doch bald müssen sich Reisende wohl einen anderen Sommer-Hotspot suchen – denn auch die Malediven drohen, bald im Indischen Ozean zu versinken.
Der Grund: Der Inselstaat liegt nur einen Meter über dem Meeresspiegel. Und da der Klimawandel auch vor den Malediven keinen Halt macht, steigt auch hier das Wasser immer weiter an. Experten schätzen allerdings, dass das Inselparadies die Jahrhundertwende noch erleben wird.
Das Tote Meer, Israel: Austrocknungsgefahr
Sich einfach mal treiben lassen – dieses Sprichwort trifft es beim Toten Meer zwischen Israel und Jordanien besonders gut. Badende treiben nämlich tatsächlich oben auf der Wasseroberfläche.
Der Grund hierfür: Das Tote Meer hat einen Salzgehalt von etwa 30 Prozent. Dadurch gilt der See als beliebte Touristenattraktion. Doch der Wasserpegel sinkt stetig – angeblich um 70 Zentimeter jedes Jahr. Deshalb trocknet der See langsam aus.
Auch hier hat der Mensch Anteil an dem Sterben: So glauben Experten, dass der hohe Wasserverbrauch der Anrainerstaaten dazu geführt hat, dass der Jordan fast brach liegt. Und dieser versorgte das Tote Meer ursprünglich mit frischem Wasser.
Flora und Fauna bedroht auf den Galapagos-Inseln
Das Archipel im östlichen Pazifischen Ozean gilt als einzigartiges Ökosystem. Schließlich existieren hier auf den Inseln exotische Tier- und Pflanzenarten, die es sonst so nirgendwo auf der Welt zu sehen gibt.
Doch in den letzten Jahren hat die Artenvielfalt mit dem stark ansteigenden Massentourismus und fremden Tierarten, die eingeschmuggelt wurden, schwer zu kämpfen. Aus diesem Grund stand das UNESCO-Welterbe vor ein paar Jahren noch auf deren Roten Liste.
Damit kennzeichnet die Internationale Organisation besonders gefährdete Natur- und Kulturdenkmäler. 2010 wurde die mittelamerikanische Inselgruppe glücklicherweise wieder von der Liste gestrichen, aber dennoch gelten sie weiterhin als extrem bedroht.
Von Jasmin Pospiech