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Tausende Tote und Verletzte: Was das Erdbeben in der Türkei für Reisende bedeutet

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Von: Romina Kunze

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Mit der Türkei wird ein beliebtes Urlaubsziel von den heftigsten Erdbeben seit Jahrzehnten erschüttert. Müssen sich Reisende nach der Katastrophe nun Sorgen machen?

Ankara – Es sind schockierende Bilder, die einen mit einem beklemmenden Gefühl zurücklassen: Das gesamte Ausmaß der verheerenden Erdbeben in der Türkei und im Nachbarland Syrien zeichnen sich erst Tage später allmählich ab. Ganze Landstriche liegen in Trümmern, Behörden sprechen von mindestens 16.000 Todesopfer und 66.000 Verletzten, Unzählige seien nun obdachlos. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation könnten 23 Millionen Menschen betroffen sein.

Neben Mitgefühl kommen bei Menschen, die eine Reise in die Türkei geplant oder gebucht haben, nun womöglich auch Fragen betreffend ihrer Reise auf. Was Reisende nun wissen müssen.

Wo war das Erdbeben in der Türkei und Syrien? Sind auch Urlaubsregionen betroffen?

Betroffen von den heftigen Erdbeben sind vor allem die türkisch-syrischen Grenzgebiete. Die Epizentren der Erdbeben lagen Medienberichten zufolge in der Provinz Kahramanmaras und in der Provinz Gaziantep im Südosten der Türkei. Dort soll es zu Beben der Stärke bis 7,8 (auf einer Skala bis 10) gekommen sein. Die von der Katastrophe betroffenen Regionen sind laut Auswärtigem Amt:

Klassische Urlaubsgebiete gibt es dort nicht, wie das Reisemagazin Reisereporter schreibt. Aus Deutschland reisen primär Menschen in diese Regionen, die dort Angehörige haben. Hinweise für Menschen vor Ort oder Angehörige gibt das Auswärtige Amt auf seiner Homepage.

Gehen nach dem Erdbeben noch Flüge in die Türkei?

Auswirkungen auf den Flugverkehr hat die Erdbeben-Katastrophe hauptsächlich auf inländische Verbindungen. So sind laut Reisereporter die Flughafen Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep derzeit geschlossen. Fluglinien von Deutschland in die Türkei sind davon größtenteils unbetroffen. Einzig die Airline SunExpress fliegt von Frankfurt/Main mit Gaziantep einen der betroffenen Flughäfen direkt an; bietet aber auch Umsteigeverbindungen zum Beispiel von Hamburg, Berlin und München dorthin an.

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Flüge, die von Deutschland aus die für den Pauschalurlaub wichtigen Flughäfen Side, Antalya und Istanbul ansteuern, seien derzeit nicht betroffen. Reisende, die mit SunExpress oder Pegasus Airlines Flugverbindungen zu einem der vom Erdbeben betroffenen Ziele gebucht haben, können kostenlos bis 21. Februar (SunExpress) beziehungsweise 28. Februar (Pegasus) stornieren oder umbuchen. Darüber informieren die Airlines auf ihren jeweiligen Homepages. Außerdem bietet Pegasus an, Menschen kostenlos aus dem Erdbebengebiet zu fliegen.

Können Reisen in die Türkei nach dem Erdbeben kostenlos storniert werden?

Erdbeben zählen, wie auch andere Naturkatastrophen, zu den sogenannten „außergewöhnlichen Umständen“, die nach dem deutschen Reiserecht kostenlose Stornierungen erlauben. Doch muss dafür eine konkrete Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gelten. Sprich: die Reise von den außergewöhnlichen Umständen konkret beeinträchtigt werden, so Reisereporter. Angst oder Unsicherheitsgefühle seien keine gerechtfertigten Gründe für eine Stornierung.

Ein Strand in der Türkei.
Hat die verheerende Erdbeben-Katastrophe auch Auswirkungen auf die Urlaubsregionen in der Türkei? © IMAGO/Diego Cupolo

Eine Reisewarnung ist in diesem Fall allerdings lediglich für die direkt betroffenen Regionen ausgesprochen. Wer also eine Reise für die türkischen Touristen-Hochburgen rund um Istanbul, Side oder Alanya gebucht hat, der darf zwar seine Reise absagen, sollte aber nicht mit der Rückerstattung des vollen Reisepreises rechnen. Die steht ihm nämlich nicht zu, wie Reisereporter informiert. In manchen Fällen könnten sich aber Fluggesellschaften und Reiseveranstalter kulant zeigen.

Heftige Erdbeben: Ist eine Reise in die Türkei gefährlich?

Erdbeben in der Türkei sind nicht ungewöhnlich. Aufgrund seiner Lage könne es im Land laut Auswärtigem Amt „zu vielen kleineren, aber auch schweren“ Erdbeben kommen. Denn: Ein großer Teil der Türkei liegt in einer seismischen aktiven Zone. Unter ihr verläuft die Grenze zwischen afrikanischer und eurasischer Kontinentalplatten, die zu den Erschütterungen führt. Die Frage danach, wie gefährlich eine Reise in die Türkei ist, erscheint daher berechtigt.

Die Erdbeben, die die Türkei und Syrien am frühen Montagmorgen (6. Februar) erschüttert haben, waren außergewöhnlich heftig. Sie die schwersten Erschütterungen seit Jahrzehnten gewesen sein. Fachkräfte seien sich jedoch sicher, dass es in naher Zukunft auch zu starken Erdbeben rundum Istanbul kommen werde. Das sagte Professor Marco Bohnhoff vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in einem Interview mit der Wissenschaftsplattform Erde und Umwelt (ESKP).

Grundsätzlich sei eine Reise in die Türkei nicht unsicher. Das Auswärtige Amt rät aber von Reisen in die Grenzgebiete der Türkei zu Syrien und Irak dringend ab; vorrangig aus politischen Gründen. (Romina Kunze)

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