„Wir sind das Meer der Bayern“
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Kroatien, eines der beliebstesten Reiseländer der Deutschen und vor allem der Bayern, wird im kommenden Jahr Mitglied der europäischen Union.
Was das für den Tourismus bedeutet, ob die Preise steigen werden und warum Kroatien von Reiseveranstaltern schon jetzt als Shooting Star der Saison gehandelt wird, darüber sprach Christine Hinkofer mit dem neuen kroatischen Tourismusminister Veljko Ostojic.
Etwas mehr als 1,6 Millionen. Das entspricht einem Zuwachs von neun Prozent gegenüber 2010. Die Urlauber aus Deutschland bilden, dicht gefolgt von den Italienern, Slowenen und Österreichern den größten Anteil.
Gut ein Dittel verbrachte den Urlaub 2011 in Istrien, in der Kvarner Bucht waren es 24 Prozent und in Dalmatien 20 Prozent.
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Die wahre Traumreise
2011 war schon ein Rekordjahr und die bisherigen Reservierungen geben tatsächlich Grund zum Optimismus. Wir müssen aber realistisch bleiben und uns dessen bewusst sein, dass eine Reihe von Gegebenheiten, das Wetter zum Beispiel, Einfluss auf die Entwicklung haben können.
Das Besondere an Kroatien ist, dass auf relativ kleinem Raum eine große Vielfalt geboten wird. Das Land ist eine Schatzkammer, voll von natürlichem und kulturellem Reichtum und bewahrter Tradition. Einschließlich der Inseln haben wir 6000 Kilometer Küste. Und das in direkter Nähe. Kroatien ist für die Bayern das nächste Mittelmeerziel.
Wir sehen darin einen großen Vorteil. Neben vereinfachten Einreisebestimmungen und Vereinfachungen im Dienstleistungs- und Kapitalverkehr werden ja auch bessere Voraussetzungen für Investitionen im Tourismus geschaffen.
Einer der großen Vorzüge Kroatiens ist das ausgezeichnete Preis-Leistungsverhältnis, und das soll auch in Zukunft so bleiben. Es wurde bereits entschieden, die Mehrwertsteuer für touristische Dienstleistungen ab 2013 auf zehn Prozent zu senken. Ein Kaffee kostet bei uns heute im Durchschnitt einen Euro, ein Hauptgericht gibt es in einer Gaststätte schon für 5,50 Euro. Und beim Liter Benzin mit 1,40 Euro können wir ebenfalls mit anderen Reiseländern konkurrieren, was wichtig für den Autotourismus ist.
Es stimmt, Kroatien will sich auch als Lifestyle-Reiseziel positionieren. Und wir wollen uns in Zukunft auch darum bemühen, für Wochenend-Urlauber attraktiv zu werden. Mit einer ausgezeichneten Verkehrsinfrastruktur ist die wichtigste Voraussetzung dafür bereits geschaffen. Ich sehe auch die Entwicklung neuer Tourismusformen wie Radreisen, Gourmetreisen oder Gesundheitstourismus als große Herausforderung.
Der Erhalt der Landschaft ist einer der wichtigsten Trümpfe Kroatiens. Wir werden alles dafür tun, damit das auch so bleibt. Wir werden mit Sicherheit nicht die Fehler anderer mediterraner Länder wiederholen. Derzeit arbeiten wir intensiv an einem Dokument, das auch Richtlinien für den Umweltschutz beinhaltet.
Ein großes Problem für alle Mittelmeerländer ist der ständig wachsende Kreuzfahrtmarkt. Vor allem kleine historische Städte wie Venedig oder Dubrovnik leiden unter dem Druck. Wie geht Kroatien mit dieser Problematik um?
Auch Kroatien wird mehr und mehr als Kreuzfahrt-Reiseziel bekannt. Die Stadtverwaltung von Dubrovnik hat bereits entsprechende Verordnungen und Regelungen getroffen, mit denen die Zahl der Schiffe eingeschränkt werden soll.
Im Winter wähle ich ein Fernreiseziel, im Sommer aber ist meine Heimat mein liebstes Urlaubsland. Ich segle gerne durch die kroatische Adria. Es fällt mir schwer zu sagen, wo es am schönsten ist, denn jeder Teil des Landes, auch im Landesinneren, hat seinen eigenen Reiz.
Wenn Sie mit dem eigenen PKW nach Kroatien reisen, empfehle ich: Hum (die kleinste Stadt der Welt), Rovinj (die Stadt der Romantik), die Brijuni Inseln, den Nationalpark Plitvicer Seen und Dubrovnik. Wer das Meer liebt, sollte die Inseln der Kornaten in Norddalmatien und die Insel Vis im Süden von Dalmatien nicht missen.
„Molim casu dobrog vina“, das heißt: Bitte einen guten Wein. Und nach „Gdje je lijepa plaza?“ sollten Sie fragen können, das heißt: Wo ist ein schöner Strand?