Greta Thunberg rennt die Zeit davon - und sie bekommt ein unmoralisches Angebot

Jetzt drängt die Zeit: Greta Thunberg will zur Klimakonferenz zurück nach Europa reisen. Binnen vier Wochen. Ein deutscher Billigflieger macht ein Angebot ...
- Klimaaktivistin Greta Thunberg weilt zurzeit in den USA.
- Wegen der Verlegung der Klimakonferenz nach Madrid will die Schwedin schnell nach Europa zurückreisen.
- Den Hinweg hatte die 16-Jährige mit dem Schiff bewältigt. Wie der Rückweg absolviert werden soll, ist noch unklar.
Greta Thunberg muss zurück nach Europa - deutscher Segler kann diesmal nicht helfen
Update 5. November 12.10 Uhr: Wie kommt Greta Thunberg zurück nach Europa? Fest steht schon einmal: Nicht auf demselben Wege, wie sie nach Nordamerika gelangt war. Der norddeutsche Segelprofi Boris Herrmann, der Thunberg im August mit seinem Co-Skipper Pierre Casiraghi von England aus nach New York gebracht hatte, befindet sich derzeit mit seiner Jacht „Malizia“ in einem Transatlantik-Rennen, das von Frankreich ins brasilianische Salvador führt.
Die Zeit reiche nicht aus, damit Thunberg rechtzeitig Salvador beziehungsweise die „Malizia“ Spanien vor dem 2. Dezember erreichen könne, teilte die Managerin des Teams Malizia, Holly Cova, am Montag auf Anfrage der dpa mit. Das Team biete Thunberg jedoch Ratschläge und Unterstützung an, damit sie zurück nach Europa gelangen könne.
Die schwedische Klimaaktivistin ist mittlerweile bekannt. Doch das hat selbst sie noch nicht erlebt: Sie wurde jetzt von Fußball-Ultras auf einem gigantischen Transparent gezeigt.
Greta Thunberg steht vor einem großen Problem - und bekommt ein unmoralisches Angebot
Erstmeldung vom 4. November: Stockholm - Greta Thunberg versucht sich als Vorreiterin - und hat es in dieser Rolle naturgemäß nicht leicht. Im Spätsommer war die junge Schwedin auf den nordamerikanischen Kontinent gereist, unter anderem um die UN-Klimadebatte zu besuchen. Als Reisemittel wählte sie das Segelschiff. Ein Schritt, der vor allem als explizite Absage an das Flugzeug zu verstehen war.
Am Ende stellte sich die Reiseform allerdings als gar nicht so klimafreundlich heraus. Und nun weilt Thunberg auch noch auf dem falschen Kontinent: Die Weltklimakonferenz Anfang Dezember soll wegen der Unruhen in Chile doch nicht in Santiago stattfinden, sondern in Madrid. Die Folge: Greta Thunberg muss zurück nach Europa. Und das vergleichsweise schnell. Eine Konstellation, die für Debatten und Verwirrungen sorgt.
Dieter Bohlen schoss zuletzt heftig gegen Greta Thunberg und inszenierte sich danach als „Umweltpapst“ Seine Fans straften ihn dafür ab.
Greta Thunberg polarisiert. Wie sehen Sie das? Machen Sie mit und stimmen Sie ab!
Video: Greta Thunberg lehnt Umweltpreis und 47.000 Euro ab
Greta Thunberg: Reise nach Madrid drängt - Eurowings macht unmoralisches Angebot
In der ersten Not hatte sich Thunberg über Twitter an die Öffentlichkeit gewandt. „Wie sich herausstellt, bin ich in die falsche Richtung um den halben Globus gereist :)“, schrieb sie am Freitag. „Jetzt muss ich einen Weg finden, im November den Atlantik zu überqueren. Wenn mir jemand helfen kann, ein Transportmittel zu finden, wäre ich so dankbar!“
Angebote ließen nicht lange auf sich warten. Aber nicht alle dürften Thunberg gefallen. Zu Wort meldete sich unter anderem die Lufthansa-Tochter Eurowings. „Wir können helfen!“, antwortete der Billigflieger. „Wir laden dich auf einen Flug mit Eurowings von New York nach Düsseldorf ein“ - CO2-neutral kompensiert sei der Flug zudem, offenbar durch eine angedachte Spende an die Organisation „myclimate“.
Greta Thunberg: Klimakonferenz verlegt, auch Spanien bietet Hilfe an
Greta Thunberg selbst beantwortete das mehr oder minder werbewirksame Angebot zunächst nicht. Offenbar wird sich die Klimaaktivistin trotz des Termindrucks nicht in ein Flugzeug bewegen - so will es zumindest die dpa aus dem Umfeld der 16-Jährigen erfahren haben.
Thunberg erwäge derzeit verschiedene Optionen, bestätigt sei aber noch nichts, meldete die Nachrichtenagentur. Eine Reise per Flugzeug schließt die junge Schwedin aber definitiv aus. Wegen der hohen CO2-Emissionen von Flugreisen fliegt Thunberg generell nicht. Damit bliebe ihr im Grunde nur eine Schiffsreise - und die Zeit drängt. Dass so ein Segeltörn zudem dramatische Situationen beinhalten kann, erzählte Thunbergs Reisepartner Boris Herrmann zuletzt im deutschen TV.
Auch die spanische Regierung hatte Thunberg zuletzt Hilfe angeboten, um ihre Teilnahme an der UN-Klimakonferenz zu ermöglichen. „Liebe Greta, es wäre toll, Dich hier in Madrid zu haben“, schrieb die amtierende Umweltministerin Teresa Ribera auf Twitter. „Wir würden Dir sehr gerne bei der Überquerung des Atlantiks helfen“, fügte sie in dem Tweet am Freitagabend hinzu und lobte Thunbergs Engagement fürs Klima. Madrid sei bereit, mit der 16-Jährigen in Kontakt zu treten. Wie die Reise-Hilfe aussehen könnte, sagte Ribera aber nicht.
Greta Thunberg: USA-Reise läuft noch - kommt sie mit dem Schiff zurück?
Zuletzt hatte sich die Aktivistin am vergangenen Freitag in der US-Westküstenmetropole Los Angeles befunden, um dort gemeinsam mit anderen für einen beherzteren Kampf für einen stärkeren Klimaschutz zu protestieren. Unter anderem hatte sie sich zuletzt auch mit Hollywood-Star Leonardo DiCaprio getroffen, der sich ebenfalls seit längerem für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzt. Seit Samstag hat sich Thunberg allerdings auf Instagram nicht mehr zu Wort gemeldet.
Eurowings musste sich unterdessen übrigens einigem Spott unter seinem Angebot stellen. Und das noch nicht einmal aus Klimaschutzgründen. „Ich habe noch nie so viel gelacht“, lästerte etwa ein User. „Unglücklicherweise wird Greta die Konferenz wegen Verspätungen, Flugannullierungen oder Ausfällen verpassen.“ Wahr ist immerhin: Dem Lufthansa-Konzern drohen im November Streiks in Deutschland.
Kanzlerin Angela Merkel hatte vor ein paar Wochen Kritik an Thunberg geäußert - musste aber mit ablehnenden Reaktionen leben. Probleme bereitet deutschen Medien immer wieder auch Thunbergs Name. Wie er korrekt ausgesprochen wird, erfahren Sie in diesem Artikel.
Greta Thunberg ist nach Hause unterwegs - und das natürlich mit dem Zug. Dabei muss sie auch durch Deutschland und erfährt die harte Welt der DB-Nutzer.
Während des Weltklimagipfels in Madrid veranstalten Greta Thunberg und Luisa Neubauer ein Event. Dort schlagen Wissenschaftler Alarm.
Das Europaparlament in Straßburg hat mit großer Mehrheit den „Klimanotstand“ für Europa ausgerufen. Es gibt aber Kritik.
Forscher prophezeien „unsägliches Leid“ für Menschheit - Trump handelt trotzdem gleichgültig in der Klimapolitik.
Es geht um die Gesundheit. Da ist sich Anna-Maria Mangei sicher. Und weil die Politik bisher nicht reagiert, stellt sich die Ärztin jeden Tag vor das Kanzleramt.
FDP-Chef Lindner und die „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer, häufig als deutsche Greta Thunberg bezeichnet, liefern sich einen heißen Schlagabtausch.
fn/dpa