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Zu wenig geboten am verkaufsoffenen Sonntag? So reagiert Aktionsgemeinschaft auf Kritik

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Von: Raphaela Lohmann

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Beim Josefimarkt in Waldkraiburg betrachten Besucher das Angebot von Pflanzen.
Viel Farbe und neue Pflanzen holen sich die Besucher beim Josefimarkt gerne ins Haus. Ein Konzept, das bei den verkaufsoffenen Sonntagen aufgeht. © Grundner

Der Frühling steht in den Startlöchern und damit Waldkraiburgs erster verkaufsoffener Sonntag (19. März). Beim Josefimarkt mit vielen Blumen und Pflanzen sieht sich die Aktionsgemeinschaft gut aufgestellt, an anderer Stelle nimmt sie die Kritik von Stadtrat Richard Fischer an.

Waldkraiburg - Wenn es Frühling wird, dann holen sich die Leute Blumen und neue Pflanzen gerne ins Haus. Das Angebot beim Josefimarkt - Waldkraiburgs erstem verkaufsoffenen Sonntag im Jahr - kommt schon deshalb immer gut an bei den Besuchern. Dann noch ein Spaziergang durch die Stadt, verbunden mit einem Besuch in den geöffneten Geschäften, und für Händler und Besucher ist es ein gelungener Nachmittag. Doch ganz so einfach wie beim Josefimarkt ist es nicht immer. „Es wird immer schwieriger, etwas zu organisieren“, sagt Adi Schäftlmaier, Vorsitzender bei der Aktionsgemeinschaft Handel und Handwerk in Waldkraiburg, auf die Kritik, dass beim Martinssonntag im November das Angebot zu gering ist.

Eigentlich sieht es aus Händlersicht beim Martinssonntag nach Meinung Schäftlmaiers gar nicht so schlecht aus. „Dieser verkaufsoffene Sonntag ist ein guter Tag für die Kaufleute“, erklärt er. Die Tage werden kürzer, die Freizeitangebote damit weniger, weshalb gerade in den Herbstmonaten mehr Kunden das Angebot eines verkaufsoffenen Sonntags annehmen würden.

„Drei Buden, das ist einfach zu wenig“

Doch für die Kunden wünscht sich Stadtrat Richard Fischer ein „größeres Angebot“. „Am Martinssonntag ist neben dem Umzug nichts mehr geboten. Nur drei Buden, das ist einfach zu wenig“, kritisierte er Ende vergangenen Jahres, als die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage vom Stadtrat bestätigt wurden. Er wünschte sich, dass der Tag „lebendiger gestaltet wird“. Vielleicht mit einem Flohmarkt, schlug er vor.

Eine Anregung, die bei der Aktionsgemeinschaft auf offene Ohren gestoßen ist. „Wir haben die Anregung gut gefunden“, sagt Schäftlmaier auf Nachfrage. Die Situation mit den Fieranten sei zuletzt immer schwieriger geworden. „Es werden immer weniger.“ Damit tut sich also auch die Aktionsgemeinschaft zunehmend schwer, mit Marktständen ein attraktives Angebot für die Besucher zu schaffen. Die Corona-Pandemie habe ihr Übriges dazu beigetragen, dass noch mehr Fieranten ihr Geschäft aufgegeben haben.

Deshalb müsse man sich Gedanken machen, wie ein attraktives Angebot auch ohne Fieranten zu schaffen ist. Da kam die Idee von Richard Fischer genau passend. „Wir überlegen, am Martinssonntag einen Winterflohmarkt zu organisieren“, erklärt Schäftlmaier. Er könne sich gut vorstellen, dass die Idee bei den Besuchern angenommen wird. Deshalb wolle man das Thema in den Vorstand einbringen, genaue Details sind auf jeden Fall noch zu klären.

Für Waldkraiburg als Sportstadt kann sich Adi Schäftlmaier einen Winterflohmarkt sehr gut vorstellen. Ein Flohmarkt, auf dem Privatleute ihre gebrauchte Sportausrüstung und Bekleidung verkaufen können. „Im Geschäft werden wir oft nach gebrauchten Artikeln wie Schlittschuhen oder Skiern gefragt.“

Beim anstehenden Josefimarkt sieht Schäftlmaier keinen Handlungsbedarf. „Das mit dem Markt und den Pflanzen zum Frühlingsbeginn passt. Da will sich ja jeder Farbe ins Haus holen.“ Im Jahr 2020 hatte die Aktionsgemeinschaft ein Street-Food-Sound-Festival geplant, was allerdings kurzfristig wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Mit dem Auto-Sonntag sieht sich die Aktionsgemeinschaft ebenfalls gut aufgestellt, dennoch bleibt Schäftlmaiers Aussage: „Es wird immer schwieriger, etwas zu organisieren.“

Nur wenige, die sich ehrenamtlich engagieren, gleichzeitig müssen die Kosten dem Aufwand entgegenstehen, denn für die verkaufsoffenen Sonntage hat die Aktionsgemeinschaft nur ein bestimmtes Budget. Davon müsse die Genehmigung, der Druck der Plakate, das Ändern und Aufhängen der Werbebanner oder weitere Werbungskosten bezahlt werden. „Das summiert sich. Die Aktionsgemeinschaft hat nur noch 60 Mitglieder, da muss man genau schauen, wie man das Geld verteilt.“ Ärgerlich sei, dass nicht einmal alle Geschäfte in der Innenstadt dazu bereit seien, die Werbeplakate in den Schaufenstern aufzuhängen.

Ein verkaufsoffener Sonntag fällt heuer sogar weg - aber nicht wegen eines fehlenden guten Konzepts: Die Aktionsgemeinschaft hatte sich vor knapp einem Monat dazu entschieden, am 7. Mai die Geschäfte nicht zu öffnen. Von zu wenig Personal und zu geringen Umsätzen sprach die Aktionsgemeinschaft, weshalb man sich für diesen Schritt entschied. Für die Stadt fehlte ohne die Beteiligung der Geschäfte die Grundlage für „Kunst und Kommerz“, das daraufhin komplett abgesagt worden ist. „Für die Stadt ist es schwer, dieses Konzept alleine umzusetzen“, hatte Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) im Stadtrat erklärt.

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