Weniger Müll am Straßenrand
Damit die Stadt sauber bleibt: Idee einer Plogging-Gruppe für Waldkraiburg
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Waldkraiburg – In Mühldorf und Ampfing gibt es sie schon, jetzt will man auch in Waldkraiburg nachziehen: Eine Plogging-Gruppe soll achtlos weggeworfenem Müll den Kampf ansagen. Eine solche Gruppe soll sich am Dienstag gründen. Wie Umweltreferent Wolfgang Hintereder auf die Idee gekommen ist und wo er die größten Probleme sieht, darüber hat er mit den OVB-Heimatzeitungen gesprochen.
RamaDama war ein Erfolg. Im negativen Sinn natürlich, denn jedes Jahr findet sich hängerweise Müll. Wie sehr stört es Sie, dass so vieles achtlos in die Natur geworfen wird?
Wolfgang Hintereder: RamaDama war für mich kein negativer Erfolg. Viele Menschen von Jung bis Alt, Freundeskreise, Vereine und Parteien haben sich engagiert eingebracht und mit Freude teilgenommen. Allein das war schon ein Erfolg – noch dazu wurde durch den gesammelten Müll viel Gutes für unsere Natur getan. Natürlich stört mich der Müll in der Landschaft, vor allem die negativen Auswirkungen auf unser Ökosystem.
Woher kam die Idee, dass eine Plogging-Gruppe eine Überlegung wert ist?
Hintereder: In der Tageszeitung hat mich ein Artikel über die motivierten Plogger in Mühldorf und Ampfing auf die Idee gebracht, das Thema auch in Waldkraiburg anzugehen.
Was steckt hinter dem Begriff „Plogging“?
Hintereder: Es geht darum, sich im Freien zu bewegen und gleichzeitig etwas Gutes für die Natur und damit für unsere gesamte Gesellschaft zu tun. Der Begriff kommt aus dem Schwedischen, der „Jogging“ mit „plocka upp“, dem schwedischen Wort für „aufheben“, verbindet.
Beim Plogging werden diejenigen aktiv, die sicherlich keinen Müll in die Natur werfen. Wie kann man aber die erreichen, die achtlos irgendetwas wegwerfen?
Hintereder: Mit gutem Beispiel vorangehen und daran Freude haben. Aufmerksame Menschen und vor allem unsere Kinder können wir damit erreichen. Meine Hoffnung ist, dass das Beispiel in der Gesellschaft positiv wirkt und vor allem künftige Generationen eine saubere Umwelt wieder wertschätzen.
Sie sind Umweltreferent: Wie groß schätzen Sie das Problem in der Stadt ein, dass zu viel Müll einfach so weggeworfen wird?
Hintereder: Zwei Drittel Achtlosigkeit und Vorsatz, ein Drittel „to go“ und Fastfood. Vor allem daran sollten wir gemeinsam arbeiten. Nicht zu vernachlässigen sind natürlich auch die Müllmengen verursacht durch aufgerissene Müllsäcke oder in Verbindung mit starken Winden oder Unwettern.
Wie reagieren Sie, wenn Sie jemanden dabei beobachten, wenn er etwas nicht in den Mülleimer wirft?
Hintereder: Ich spreche die Person an, da reicht schon eine Zigarettenkippe.
Damit die Stadt sauber bleibt
Waldkraiburg will aktiv werden, damit nicht länger Müll entlang Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen liegt. Bürgermeister Robert Pötzsch und Umweltreferent Wolfgang Hintereder wollen eine Plogging-Gruppe in Waldkraiburg etablieren. Ein erstes Treffen für Interessierte ist am Mittwoch, 28. Juli, um 19.30 Uhr im Haus der Kultur.