Corona bremst Veranstaltungen erneut aus
Ungewisser Ausblick: Keine Planungssicherheit für Waldkraiburger Kulturprogramm
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Die Kultur in der Warteschleife. Wieder einmal. Nachdem der Landkreis zu den Hotspots in Bayern gehört, sind vorerst auch kulturelle Veranstaltungen nicht mehr möglich. Das erschwert die Planungen, wie Alexandra Lausmann in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses erklärte.
Waldkraiburg – Nach Monaten des Stillstands war das Kulturleben in der Stadt wieder in geordnete Bahnen zurückgekehrt. Plakate an den Straßen machten auf die nächsten Veranstaltungen aufmerksam, für ein erstes Angebot gab es sogar wegen der großen Nachfrage einen zweiten Termin. Doch jetzt steht alles wieder auf Null. Wie lange genau, das weiß noch keiner. Das macht auch die näheren und weiteren Planungen nicht einfacher, wie Alexandra Lausmann, Leiterin der Allgemeinen Kulturverwaltung, im Kulturausschuss erklärte.
„Ein ungewisser Ausblick“, besser hätte es Bürgermeister Robert Pötzsch (UWG) wohl nicht treffen können, als er Alexandra Lausmann das Wort übergab. „Der Lockdown trifft uns hart“, sagte Lausmann. Zwar seien in den Verträge corona-bedingte Absagen berücksichtig, doch es verunsichert erneut, weil „wir nicht wissen, wie es weitergeht“.
Kein Schnelltest vor Ort möglich
Denn solange der Landkreis Mühldorf unter die Hotspot-Regelung fällt, dürfen keine kulturellen Veranstaltungen stattfinden. Sobald Kultur wieder möglich ist, findet diese unter 2G-Regel statt. Das gilt auch für die Akteure auf und hinter der Bühne. „Wir haben uns entschieden, dass wir aus organisatorischen und hygienischen Gründen keine Schnelltests vor Ort anbieten“, erklärte Alexandra Lausmann. Es braucht mindestens einen Schnelltest aus der Apotheke. Doch damit wird bereits die Planung für die Neujahrs-Operettengala schwierig. „Denn wo kann man am Silvesterabend oder am Neujahrstag einen Schnelltest machen?“
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Noch will Alexandra Lausmann die Flinte nicht ins Korn werfen. „Wir warten noch ab, Regeln ändern sich.“ Weiter gehe es trotzdem mit angezogener Handbremse. Ob Veranstaltungen, wie sie sie dem Kulturausschuss vorlegte (siehe Kasten), auch stattfinden können wie geplant? „Keine Ahnung.“
Corona hat das Freizeitverhalten der Menschen verändert
Eine weitere Vorgabe bei kulturellen Veranstaltungen ist, dass die Kapazitäten nur zu 25 Prozent ausgelastet werden dürfen. Im Großen Saal wären dies 159 Personen, im Kleinen Saal maximal 50 Personen je nach Bühnengröße. „Eine Veranstaltung der Südtiroler Weihnacht war nach 3G-Regeln bereits ausverkauft mit 179 Tickets“, erklärt Lausmann.
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Wie lange die 2G-Regel gilt, ist nicht absehbar, weshalb man kurzfristig und situativ entscheiden müsse. Planungssicherheit gebe es keine, gleichzeitig wolle man den Besuchern Stabilität vermitteln.
Doch über die Wiedereröffnung hinaus bleiben die Herausforderungen. Denn mit Corona habe sich auch das Freizeitverhalten verändert. Dem wolle man nun entgegentreten. „Wir werden weiterhin versuchen, die Kultur zu den Besucher zu transportieren“, sagte Lausmann.
Rückgabe möglich
Für Karin Bressel (UWG) war es noch wichtig, zu erfahren, dass auch bestätigte Firmentests beim Einlass ins Haus der Kultur akzeptiert werden würden.
„Bekommen ungeimpfte Besucher ihr Ticket rückerstattet?“ Auch in diesem Punkt sieht Alexandra Lausmann kein Problem. „Natürlich können die Tickets zurückgegeben werden. Das gehört zum guten Ton des Hauses.“
Ausblick auf Kulturprogramm
Einen Ausblick auf das Kulturprogramm im Frühjahr 2022 hat Alexandra Lausmann dem Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung gegeben. Wenn auch ein ungewisser Ausblick. Denn ob alles wie geplant stattfinden kann, lässt sich nicht verlässlich sagen. Hier die Planung unter Corona-Auflagen: Im neuen Jahr soll es musikalisch losgehen mit der Neujahrs-Operettengala „Der Champagner hat’s verschuldet!“, im Februar ist das Musical „Kein Pardon“ zu Gast, das erstmals auf Tournee geht. Im März ist die Oper „La Traviata“ zu hören. Klassik-Veranstaltungen gibt es mit „Von Mozart bis Deep Purple“ im Januar und mit dem spanischen „Iberian & Klavier Duo“, bestehend aus den Pianisten Laura Sierra und Manuel Tévar, im Februar.
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Arien für Violinen sind von Eugeniy Chevkenov und Magda Amara im März zu hören. Einen „Klavierabend mit Chopin, Liszt, Tschaikowsky“ verspricht im April Ulugbek Palvanov. Das „Irish Spring Festival“ macht im März Station in der Stadt. Ebenfalls im März kommen die „Brettlspitzen“ nach Waldkraiburg.
Außerdem soll das Kinder- und Puppentheater ab 2022 wieder im 14-tägigen Turnus stattfinden.