Brutale Täter
Unbekannte verwüsten Verwaltungstrakt: Einbruch in Waldkraiburger Realschule und Gymnasium
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In die Realschule und das Gymnasium haben bislang unbekannte Täter am Wochenende eingebrochen. Sie hatten die Verwaltungsräume so verwüstet, dass an einen funktionierenden Schulalltag am Montag nicht zu denken war.
Waldkraiburg – Wo ansonsten kurz vor 8 Uhr an jedem Schultag Trubel herrscht, wo Schüler auf dem Weg zur Schule sind oder gerade an der Bushaltestelle aussteigen, wo sich Busse und Autos aneinanderreihen, war gestern nichts los: vereinzelt ein Bus und ein paar Schüler auf dem Weg zur Franz-Liszt-Mittelschule. So als ob gestern Ferien gewesen wäre. Doch nach einem Einbruch haben Realschule und Gymnasium ihren Unterricht ins Digitale verlegt.
Zwischen Freitagnachmittag und Sonntagvormittag hatten sich nämlich bisher unbekannte Täter Zutritt zu den beiden Schulen verschafft. Bemerkt hatte den Einbruch zufällig am Sonntag eine Lehrerin der Realschule, als sie für organisatorische Aufgaben in der Schule war. Schnell zeichnet sich ab, dass auch das Gymnasium betroffen war.
Die Täter waren auf der Suche nach Bargeld und dazu gingen sie mit viel Gewalt vor. Denn sie verwüsteten an beiden Schulen jeweils den gesamten Verwaltungstrakt, wie die Polizei mitteilt. Während am Gymnasium die Suche nach Bargeld erfolglos blieb, konnten die Täter nach bisherigen Kenntnissen Bargeld aus einem Tresor an der Realschule entwenden. Wie groß die Beute war, dazu konnte die Polizei zunächst nichts Näheres sagen.
Täter gingen mit großer Brutalität vor
Der Schaden an beiden Schulen dürfte hingegen deutlich größer sein. Denn die unbekannten Täter gingen mit großer Brutalität vor und schlugen Türen ein, um sich Zutritt zu den Verwaltungsräumen zu verschaffen. „Schränke, Schubladen wurden gezielt nach Bargeld durchsucht“, erzählt Helmut Wittmann, Schulleiter am Gymnasium am Tag danach.
Unterlagen, selbst Computer und Laptops hatten die Täter nicht mitgenommen. Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl. „Es ist schockierend, mit welch‘ roher Gewalt die Täter vorgegangen sind“, sagt Wittmann. Er könne dadurch gut nachvollziehen, wie belastend ein Einbruch im Privathaus sein muss.
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Für ihn ist es bereits der zweite Einbruch am Gymnasium. Im März 2019 hatten sich in den Ferien Jugendliche Zutritt zum Schulgebäude verschafft und einen Feuerlöscher in einem Gang entleert. Zwei Klassenzimmer waren deshalb vorübergehend nicht zu nutzen. Betroffen war damals auch die Franz-Liszt-Mittelschule.
Dieses Mal ist das Ausmaß deutlich größer, weshalb sich die Schulleitungen am Sonntag gemeinsam dazu entschieden hatten, am Montag auf Distanzunterricht auszuweichen. Die Umstellung war auch kurzfristig ohne Probleme möglich, sodass der Unterricht nicht ausfallen musste.
Gute Zusammenarbeit von Schulen, Polizei und Landratsamt
Nach dem Einbruch betonen beide Schulleiter die gute Zusammenarbeit von Polizei, Landratsamt und den Schulen untereinander.
Auch an der Realschule sind der Ärger und der Schaden groß. Dort erbeuteten die Täter aus einem Tresor einen niedrigen vierstelligen Bereich, zerstörten Türen und durchwühlten Schränke. Aber auch hier ließen die Täter Computer und Laptops zurück.
Polizei sucht nach sachdienlichen Hinweisen
„Schwer verständlich, wieso in Schulen eingebrochen wird“, sagt Werner Groß, Rektor an der Realschule. Am Tag danach war auch hier die Verwaltung nicht einsatzbereit.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht in diesem Zusammenhang nach Zeugen, die am Wochenende auffällige Personen rund um das Schulgelände der Realschule beziehungsweise des Gymnasiums beobachtet haben. Sie sollen sich bei der Polizei Waldkraiburg unter Telefon 0 86 38/9 44 70 melden.
Auch der Schulalltag soll heute, Dienstag, wieder an beiden Schulen ganz normal stattfinden.