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Von der Kita zum Altar: Ist Alexander (6) der jüngste Ministrant Deutschlands?

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Von: Ursula Huckemeyer

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Alexander Dunker (vorne Mitte) ist der kleinste und jüngste Ministrant in der Christkönig-Kirche in Waldkraiburg.
Alexander Dunker (vorne Mitte) ist der kleinste und jüngste Ministrant in der Christkönig-Kirche in Waldkraiburg. © re

Meist dürfen Kinder sich erst nach ihrer Erstkommunion zum Ministrantendienst anmelden. In der Waldkraiburger Christkönig-Kirche ist das anders, zum Vorteil von Alexander Dunker.

Waldkraiburg - „Nur in der Kirchenbank zu sitzen, ist mir zu langweilig“, gibt Alexander Dunker kund und bekräftigt: „Da stehe ich viel lieber vorne am Altar.“ Einen Moment mal, was macht denn ein Sechsjähriger während einer Messe vorne am Altar? „Ganz einfach, ich ministriere“, beantwortet der kecke Bub diese für ihn seltsame Frage.

Und tatsächlich, in der Pfarrei Christkönig gibt es für den Ministrantendienst keine feste Altersgrenze. In vielen anderen Pfarreien können sich Kinder nicht vor der Erstkommunion zum Ministrantendienst anmelden. Nicht so in Waldkraiburg. Wie Gemeindereferent Nicolas Gktoses bedauernd feststellen musste, ist in den vergangenen zehn Jahren das Interesse an diesem Dienst in Christkönig rückläufig gewesen. Es hätte sich daher sogar eine „Oldie-Ministrantengruppe“ gegründet, damit bei Hochfesten auch genügend Ministranten anwesend sind. Seit drei Jahren würde die Zahl der Interessenten aber wieder steigen. Momentan verfügt die Pfarrei Christkönig über rund 35 Ministranten. „Für Buben und Mädchen, die Interesse am Ministrantendienst zeigen, besteht die Möglichkeit durch Schnupper-Ministrantendienste zu schauen, ob ihnen der Dienst wirklich Freude bereitet“, erklärt Gkotses.

Um die Meerschweinchen kümmert sich Alexander Dunker.
Um die Meerschweinchen kümmert sich Alexander Dunker. © Huckemeyer

Alexander Dunker ließ das Schnuppern großzügig aus, denn für ihn steht seit dem Pfarrfest im Sommer 2022 fest: Ich will unbedingt zur Gemeinschaft der „Minis“ gehören. Als Vorbilder dienen seine Schwester Antonia und sein Bruder Dominik, die ebenfalls Ministrantendienste versehen. Michaela Dunker schmunzelt als sie vom letztjährigen Pfarrfest berichtet: „Es war ein schöner Nachmittag mit einem Open-Air-Gottesdienst. Pater Walter Kirchmann fragte in die Runde, wer denn heute ministrieren möchte. Da hob doch glatt unser damals fünfjähriger Sohn die Hand.“

Erster Auftritt beim Pfarrfest

Eine Herausforderung für Mesnerin Helga Graf, die für die liturgischen Gewänder zuständig ist. In der Ministranten-Sakristei hängen nämlich keine Kleider für kleine Leute. Talar und Chorrock passten Alexander nicht. Aber mit Umschlagen und Anheften gelang es schließlich, den Fünfjährigen in ein geeignetes Gewand zu stecken. Alexanders erstem Auftritt stand nichts mehr im Wege. Mittlerweile ist ein eigenes Gewand für den Jüngsten der Gruppe reserviert. „Unser Alexander ist nicht nur der Jüngste in der Gruppe, sondern wahrscheinlich in der ganzen Waldkraiburger Geschichte“, vermutet Mama Michaela, die sich ebenfalls in der Kirchengemeinde engagiert.

Der Sechsjährige wächst gerade in seine Aufgabe als Messdiener hinein. „Mit dem Weihrauch kommt er selbstverständlich noch nicht in Berührung“, stellt Gemeindereferent Nicolas Gkotses klar. „Ich helfe jetzt schon ein bisschen bei der Gabenbereitung“, freut sich das Vorschulkind, das beinahe jeden Sonntag in der Christkönig-Kirche zu finden ist.

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Mama Michaela seufzt ein wenig, als ihr Bub strahlend verkündet, er sei ein Frühaufsteher. So früh beginnt der Gottesdienst aber gar nicht, wie Alexander schon aus den Federn ist. Er grinst schelmisch und verrät, dass einige Kindergartenfreunde extra seinetwegen die Heilige Messe besuchen. Aber nicht nur in der Kirche, sondern auch im „irdischen“ Leben geht was bei dem Sechsjährigen.

Engagieren sich bei den Ministranten in der Christkönig-Kirche: Antonia, Alexander und Dominik Dunker (von links).
Engagieren sich bei den Ministranten in der Christkönig-Kirche: Antonia, Alexander und Dominik Dunker (von links). © Huckemeyer

Er spielt gerne Tennis, Fußball und „Mensch ärgere dich nicht“. Außerdem liebt der kleine Dunker sein Meerschweinchen Lotti. Und das Faschingsfieber hat Alexander auch schon gepackt. „Ich verkleide mich als Harry Potter“, sagt er stolz und greift zugleich nach einem Quarkbällchen, das ihm seine Mutter als Nervennahrung für das Interview bereitgestellt hat.

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