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Wie die Neumarkter Breznbäcker auch Kindern in Guinea helfen

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Von: Walter Jani

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Schaut aus wie eine Breze, schmeckt aber wie ein Kuchen: Das 20-Jährigen haben sich die Breznbäcker versüßt.
Schaut aus wie eine Breze, schmeckt aber wie ein Kuchen: Das 20-Jährigen haben sich die Breznbäcker versüßt. © Breznbäcker

Aus Spaß wurde Ernst: So kann man die Geschichte der Neumarkter Breznbäcker zusammenfassen, die es schon mehr als 20 Jahre gibt. Die Vereinsgründung fand vor genau 20 Jahren statt. Und das wurde jetzt gefeiert.

Neumarkt-St. Veit - Am Mittwoch, 25. Januar 2023, war es genau 20 Jahre her, dass sich die Breznbäcker als Verein gegründet haben. Dieses Jubiläum nahmen die Mitglieder des Vereins zum Anlass zu feiern. Alle damaligen Teilnehmer waren bis auf das jüngst verstorbene Mitglied Albert Gebler, genannt Breze, erschienen. Auf den Tag genau fand 2003 die Gründungsversammlung des Vereins im Gasthaus Fruhmann statt.

Pflege von Kultur und Brauchtum

Berichterstatter Karlheinz Jaensch schrieb damals im Neumarkter Anzeiger unter der Überschrift: „Internationale Breznbäcker - Verein der Hobbybäcker will Kultur und Brauchtum pflegen. Aus Spaß wurde schon oft Ernst und es entstanden dann Dinge, die wirklich Hand und Fuß hatten. Dies scheint auch auf die Gründungsversammlung des „Vereins der Breznbäcker“ zuzutreffen.“ Im Grunde waren diese „Bäckerlehrlinge“ gestandene Handwerksmeister, Schreiner und Gärtner, Drucker und Graphiker, Wirte, Referenten und Dozenten und auch der Bürgermeister gehören dem illusteren Kreis an.

Kaum gealtert, die Breznbäcker im Jahr 2023, von links: Hans Kagerer, Werner Kitschke, Walter Jani, Erwin Baumgartner,  Antoine Jung-Fichtl, Emil Steinbach, Toni Ortmaier, Robert Lächele und Ahmed Beaibash.
Kaum gealtert, die Breznbäcker im Jahr 2023, von links: Hans Kagerer, Werner Kitschke, Walter Jani, Erwin Baumgartner, Antoine Jung-Fichtl, Emil Steinbach, Toni Ortmaier, Robert Lächele und Ahmed Beaibash. © Breznbäcker

Schon bei der Partnerschaftsfeier 2002 aktiv

Die Gründungsmitglieder lernten sich schon früher kennen und schätzen, als sie sich im Rahmen der Neumarkter Gewerbeausstellung im Jahre 2000 am Bäckerstand als Breznbacklehrlinge geoutet hatten. Schon vor der Vereinsgründung beteiligten sie sich an der Partnerschaftsfeier 2002 in Caneva, wo Bäckermeister Antoine Jung, Robert Lächele, Emil Steinbach, Anton Ortmaier und Albert Gebler dort in der Backstube der Bäckerei Bitz Brezen frisch gebacken und damit am Abend bei der Partnerschaftsfeier die Anwesenden überrascht haben. Die 3000 Brezen wurden in der Festhalle in Caneva auf mitgebrachte Breznständern verteilt. Die Neumarkter erlebten eine riesige Begeisterung und die Italiener freuten sich auf dieses Gebäck. Wenige Monate später wurde der Verein gegründet.

Den kulinarischen Genüssen aller Nationen frönen

Bei der Gründungsversammlung hieß es: „Die Ziele des Vereins sind, das kulturelle Leben am Ort zu unterstützen, vor allem aber enge Beziehungen zu Friaulern und Italienern, Elsässern und Franzosen zu knüpfen und zu erhalten.“ In der Gründungsversammlung war dann deutlich geworden, dass man den kulinarischen Genüssen aller Nationen hold sein wolle. Schon am Gründungsabend wurde die auf Geschichte und Kultur der Breze ein besonderes Augenmerk gelegt.

Das Bild von der Gründungsversammlung am 25. Januar 2003, von links: Hans Kagerer, Werner Kitschke, der bereits Verstorbene Albert „Breze“ Gebler, Walter Jani, Erwin Baumgartner,  Antoine Jung-Fichtl, Emil Steinbach, Toni Ortmaier, Robert Lächele und Ahmed Beaibash.
Das Bild von der Gründungsversammlung am 25. Januar 2003, von links: Hans Kagerer, Werner Kitschke, der bereits Verstorbene Albert „Breze“ Gebler, Walter Jani, Erwin Baumgartner, Antoine Jung-Fichtl, Emil Steinbach, Toni Ortmaier, Robert Lächele und Ahmed Beaibash. © Karlheinz Jaensch

„Bäckergeselle mit Fachdozentenaufgaben“

Die von Wahlleiter Walter Jani durchgeführte Wahl erbrachte folgende Sitzverteilung: Erster Präsident wurde Gärtnermeister Robert Lächele, sein Stellvertreter Bäckermeister Antoine Jung-Fichtl. „Schreinermeister Anton Ortmaier, wird die zunächst leere Kasse verwalten“, hieß es damals, und Graphikermeister Emil Steinbach wurde zum Schriftführer bestellt. Zum „Bäckergesellen mit Fachdozentenaufgaben“ bestimmte das Gremium Albert Gebler. Werner Kitschke und Franz Kagerer sollten sich als Druckereiexperten um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Und Archivar Walter Jani übernahm das Amt des Geschichtsreferenten“.

Eng verzahnt mit der Werbegemeinschaft

Die Vereinstätigkeiten sind und waren sehr verschieden, eine gute Zusammenarbeit mit der Neumarkter Werbegemeinschaft wurde stets angestrebt. Bei den Breznbäckern hatte man nämlich immer gute Ideen für entsprechende Veranstaltungen bereit. Die meisten Aktivitäten waren und sind zudem für einen guten Zweck, so sind über die Jahre viele Tausend Euro zusammen gekommen. Bei jedem Christkindlmarkt in Neumarkt wird bis heute immer Flammkuchen gebacken und den Erlös an bedürftige Organisationen gespendet. So zum Beispiel an die Haunersche Kinderklinik in München, die Karl-Heinz Böhm Stiftung oder den Hospizverein Mühldorf.

Auch Schulpatenschaften in Guinea übernommen

Der Verein übernahm in den vergangenen zwei Jahrzehnten Schulpatenschaften in Guinea, Spenden flossen auch zum Bau einer Schule in Togo und an die Stiftung Kinderherz oder die Brandopfer in Griechenland. Auch humorvolle Aktivitäten organisierten die Vereinsmitglieder, wie einen Badetag in einer Regentonne am Stadtplatz, das Narrenbacken im Fasching, oder die Gründung der Brezenbrothers durch Anton Ortmaier.

Auch Reisen gehört zum Jahresprogramm

Im Sommer wurden Fahrradtouren unternommen und beim Seifenkistenrennen in Schönberg teilgenommen. Zum 50. Geburtstag des mittlerweile verstorbenen Albert Gebler gab es eine Feier im Festzelt in Schönberg, wo die Breznbäcker mit dem Herzblatt vor Ort waren. Natürlich fanden auch Reisen ins benachbarte Ausland statt, nach Italien oder ins Elsass, wo Bäckermeister Antoine Jung-Fichtl den Mitgliedern seine Heimat zeigte. Der Verein hat heute circa 50 Mitglieder und wird immer noch vom Vorsitzenden Robert Lächele geführt.

Und zum Schluss gab es eine Brezn-Torte

Zum Abschluss des Treffens präsentierte der Elsassbäcker noch eine Torte - selbstverständlich in Form einer großen Breze - auf der alle Gründungsmitglieder namentlich aufgebracht waren.

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