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„Viel Tumult ausgelöst“: Das plant Neumarkt-St. Veit mit den Gastterrassen auf dem Stadtplatz

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Von: Josef Enzinger

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So sah das Podest beim Postwirt vor Beginn der Sanierung des Stadtplatzes aus. Wenn die Neugestaltung beendet sein wird, wollen die Wirte wieder den Terrassenbetrieb aufnehmen. Doch dies ist nicht so einfach.
So sah das Podest beim Postwirt vor Beginn der Sanierung des Stadtplatzes aus. Wenn die Neugestaltung beendet sein wird, wollen die Wirte wieder den Terrassenbetrieb aufnehmen. Doch dies ist nicht so einfach. © Archiv

In Neumarkt-St. Veit wird schon seit Monaten über die Handhabe der Gastterrassen-Regelung diskutiert, wenn die Neugestaltung des Stadtplatzes erst einmal abgeschlossen ist. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses lieferte Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG) erste Informationen.

Neumarkt-St. Veit - Zum Sommer sind es noch einige Monate hin. Doch wie etwa die Gastronomen in der Stadt die Flächen vor ihren Cafés und Wirtshäusern nutzen können, darüber wird schon seit einigen Monaten diskutiert, nachdem im Zuge der Stadtplatzsanierung Neuerungen angekündigt worden waren und dabei auch von einer Vereinheitlichung des Gesamtbildes die Rede war. Plötzlich hieß es, dass Sonnenschirme mit Brauerei-Werbung verbannt werden könnten beziehungsweise Gastterrassen, wie man sie bisher kannte, nicht mehr erlaubt sein könnten. Die Stadt hat darauf reagiert und Gastronomen gebeten, sich bis November zu äußern, Vorschläge einzureichen aber auch Wünsche.

Viel Tumult um die Terrassen

Mittlerweile hatte es sogar ein Treffen gegeben, wie Bürgermeister Erwin Baumgartner in der jüngsten Bauausschusssitzung bei der Vorstellung erster Ergebnisse herausstellte. „Die Terrassendiskussion hat in der Vergangenheit viel Tumult ausgelöst. Auch eine Unterschriftenliste hat es gegeben“, erwähnte Baumgartner in der Sitzung und er betonte dabei, dass die Stadt Neumarkt-St. Veit immer wieder erklärt und es auch so publiziert hatte, „dass wir uns um eine Lösung bemühen“.

Man habe Gespräche angekündigt und auch wahrgenommen, konkret erwähnte er den Betreiber des Gasthofes „Zur Post“ und den Pächter der neuen Pizzeria „Calabria“ im ehemaligen Vitusstüberl. Dieses Treffen, das Baumgartner auf den 13. Dezember datiert, sei nicht nur mit Gaststättenbetreibern, sondern auch mit Eigentümern und den Planern der SHL-Architekten erfolgt. Betreiber seien im Rahmen dieses Treffens darum gebeten worden, ihr Mobiliar, wie Tische, Stühle, Pflanztröge sowie Schirme, in Bildform bis Mitte Januar bei der Stadt anzugeben, damit in der Folge der Stadtrat darüber befinden könne.

Skizzen und Pläne würden schon mal reichen

Bezüglich der Gastterrassenflächen seien die Gastronomen darauf hingewiesen worden, Skizzen und gegebenenfalls Pläne bei der Stadt einzureichen. Gemeinsam mit jedem einzelnen Betreiber werde die Stadt prüfen, welche baurechtlichen Unterlagen überhaupt einzureichen seien. „Erst wenn die Unterlagen vollständig bei der Stadt vorliegen, kann seitens der Stadt genau definiert werden, welche baurechtlichen Anträge zu stellen sind oder gegebenenfalls die Sondernutzungserlaubnis angepasst werden muss“, machte Baumgartner im Bauausschuss deutlich. Die Stadt habe diesbezüglich angeboten, diese Anträge gemeinsam mit den Betreibern auszufüllen.

Bei den beiden Betreibern von Gastterrassen, wo die Querneigung etwas stärker sei, war eine Mobiliarsertüchtigung mit Unterstellschrauben angeregt worden. Beide Betreiber hätten dies jedoch abgelehnt. Sie hätten mit unterschiedlichen Sitzhöhen argumentiert und ein Podest gefordert. Diese seien jedoch an Vorgaben gebunden, erklärte Baumgartner dazu. Podeste hätten sich städtebaulich in den Platz zu integrieren. Bei den angegebenen Terrassengrößen würde das Podest im südlichen Bereich sehr hoch ausfallen. Daher soll, als Ergebnis der Erkenntnisse vor Ort, bei einem Betreiber eine Abtreppung mit einer Stufe Richtung Straße im Podest erfolgen. Bei dem nördlichsten Betreiber soll das Podest ab der unteren Stufe beginnen.

Finale Abstimmung in den nächsten Wochen

Wie es dazu in der Sitzung hieß, werden die Pläne derzeit erarbeitet. Diese sollen dann bis Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar mit den Betreibern erneut und final abgestimmt werden sowie mit dem Denkmalamt und der Städtebauförderung gemäß deren Bescheid. Das sei nötig, um die Förderung nicht zu gefährden, betonte Baumgartner in diesem Zusammenhang. Nach dieser Abstimmung soll die Planung in einer der nächsten Bau- und Umweltausschusssitzung vorgestellt und zur Abstimmung gestellt werden, gegebenenfalls gleich als Bauantrag.

Wie es dazu seitens der Verwaltung heißt, werden die Podeste einmalig im Rahmen der Stadtplatzneugestaltung mit 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert. Auf- und Abbau habe der jeweilige Wirt in Eigenregie durchzuführen. Dazu bedürfe es aber eines Vertrags mit der Stadt.

Podeste im Winter stehen lassen?

Die Podeste beziehungsweise Terrassen betreffend hakte UWG-Stadtrat Peter Hobmaier nach. „Ist denn mit den Betreibern darüber gesprochen worden, ob man die Podeste auch im Winter stehen lassen kann?“ Dazu gab es eine klare Meinung von Bürgermeister Baumgartner: „Das werden wir nicht machen!“ Der Gastronom könne die Fläche vor dem jeweiligen Lokal nutzen und selbst etwas rausstellen. Aber er selbst sprach sich gegen Terrassen aus. „Ich glaube nicht, dass es im Winter nötig ist, eine 40 Quadratmeter große Terrasse stehenzulassen!“

Einen Beschluss zu dieser Angelegenheit gab es nicht, der Tagesordnungspunkt war lediglich zur Kenntnisnahme gedacht.

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