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Tonies, Fitzek, Kluftinger und Co: Welche Werke in Neumarkt besonders gern ausgeliehen werden

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Von: Josef Enzinger

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Tonies heißen die Figuren, die man auf eine kleine Lautsprecherbox stellt und dann - ähnlich einem Hörbuch - Geschichten erzählen. Vom kleinen Prinz bis zur Monster AG. „115 Stück haben wir in der Bücherei“, so die Leiterin der Stadtbücherei Andrea Obermaier.
Tonies heißen die Figuren, die man auf eine kleine Lautsprecherbox stellt und dann - ähnlich einem Hörbuch - Geschichten erzählen. Vom kleinen Prinz bis zur Monster AG. „115 Stück haben wir in der Bücherei“, so die Leiterin der Stadtbücherei Andrea Obermaier. © Josef Enzinger

„Wir haben gewusst, dass wir nicht auf das Vor-Corona-Niveau kommen. Mit den Zahlen bin ich dennoch zufrieden“, sagt Andrea Obermaier, Leiterin der Stadtbücherei in Neumarkt-St. Veit. Dass die Entleihungen trotz pandemiebedingter Einschränkungen dennoch hoch waren, liegt an zusätzlichen Angeboten.

Neumarkt-St. Veit - „Eigentlich ist es ganz gut gelaufen, die Zahlen bringen nichts Überraschendes mit sich“, sagt Büchereileiterin Andrea Obermaier bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes für 2022. Man habe schließlich schon damit gerechnet, dass man im vergangenen Jahr pandemiebedingt nicht das Niveau von vorher erreichen würde. 46.562 Entleihungen seien noch 2019 dokumentiert worden. Eine Zahl, die mit Beginn der Corona-Pandemie im Folgejahr nach unten gegangen ist auf 38.125. Im Jahr 2021 seien es dann nur noch 28.653 Entleihungen gewesen, so Obermaier. „Und auch das Jahr 2022 ist zaghaft angelaufen, weil es bis Ostern noch die 2G- und 3G-Regeln gegeben hat!“

Bibliotheksführerschein lag auf Eis

Die Büchereileiterin bedauert in diesem Zusammenhang, dass etablierte Projekte für Kinder und Jugendliche aufgrund von Corona ruhen mussten. „2022 konnten die Kindergartenkinder keinen Bibliotheksführerschein machen. Auch nach Wegfall der Einschränkungen war es leider so, dass Schulklassen etwas zaghaft bei den Büchereibesuchen waren. Aber das wird schon wieder“, zeigt sich Obermaier für 2023 zuversichtlich.

Kinderbücher führen die Statistik an

In der Ausleihstatistik von 2022 sind Kinderbücher die Spitzenreiter. 19.460 Entleihungen von Kinderbüchern verzeichnet Obermaier. Jedes Buch sei im Schnitt viermal ausgeliehen worden. „Das bringt natürlich eine gewisse Abnutzung mit sich, man muss mehr erneuern“, erklärt Obermaier. Nichtsdestotrotz richte sich ihr Fokus auf genau diese Zielgruppe: „Kinder sind sehr wichtig, wir wollen sie dabei unterstützen, den Weg zum Lesen zu finden.“ Sie suchen bei ihrem Besuch der Bücherei Dino-Geschichten, schmökern in den Büchern der „Olchis“ oder verschlingen die Abenteuer von „Emmi und das Einschwein“. Natürlich hat die Bücherei nach wie vor auch die Dauerbrenner im Angebot: „Conny ist ein Klassiker und auch die Hexe Lilli.“

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen führten zu einem Rückgang der Entleihungen. Umso besser wurde das Onleihe-Angebot angenommen.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen führten zu einem Rückgang der Entleihungen. Umso besser wurde das Onleihe-Angebot angenommen. © Josef Enzinger

Fitzek und die Kluftinger-Reihe ziehen besonders gut

6.739 Entleihungen gab es bei Jugendbüchern und Romanen, Sachbücher waren nur 2.903 Mal nachgefragt, Zeitschriften 2.501 Mal. Nach wie vor seien es Krimis und Thriller, die am häufigsten ausgeliehen würden. Die von Sebastian Fitzek, vor allem dessen neuesten Roman „Mimik“. Heimatkrimis wechselten ebenfalls häufig die Besitzer, zum Beispiel die Kluftinger-Reihe, konkret nennt Obermaier den Roman „Affenhitze“. Und auch „Die Toten von Fleathouse“ von Lucinda Riley stand selten im Regal der Bücherei.

Schon lange beschränkt die Bücherei ihr Angebot nicht mehr alleine auf Bücher. Im Medienbestand befinden sich auch CDs und DVDs. Doch das Interesse nimmt ab, berichtet Obermaier. 4.863 CDs wurden 2022 ausgeliehen, 391 DVDs. „CDs sind bei Kindern immer noch gefragt. Erwachsene jedoch holen sich immer weniger Hörbücher. Viele Autos haben heutzutage ja keine CD-Player mehr im Auto“, sagt Obermaier in Zeiten, in denen Streaming-Angebote digitale Datenträger immer mehr verdrängen.

Digitale Geschichtenerzähler

In der Stadtbücherei ist es die Toniebox, die den Compact Discs immer mehr den Rang abläuft. Die Toniebox ist eine Kindermusikbox, die sowohl zum Hören von Musik als auch zum Spielen interaktiver Geschichten genutzt werden kann. Die Box ist mit verschiedenen magnetischen Figuren und Hörspiel-Chips ausgestattet, die auf die Oberseite der Toniebox gestellt werden. Sobald eine der Figuren - von Bibi Blocksberg bis Benjamin Blümchen - auf die Box platziert wird, beginnt die Wiedergabe der Geschichte oder Musik.

Tonies lösen die CD ab

„Wir haben 115 solcher Figuren in unserem Bestand“, erzählt Obermaier. Das Angebot werde gerne angenommen, „denn eine Figur selbst zu kaufen, kostet etwa 17 Euro. Das geht ins Geld“. Und sie findet: „Wenn Eltern keine Zeit haben, vorzulesen, dann ist dieses System ganz gut!“ Eine Konkurrenz zu den Büchern sieht sie dennoch nicht. „Wenn sich Kinder bei uns zwei, drei Tonies ausleihen, nehmen sie auch einen Stapel Bücher mit.“ Die Tonies gäben durchaus den Anreiz, in die Bücherei zu gehen.

Brockhaus-Service wird gut angenommen

Wenn sie auf das Jahr 2022 zurückblickt, gibt es fünf Punkte, die die Büchereileiterin besonders herausstellt. Dazu zählt ein verbesserter Online-Katalog, der sich vor allem in Pandemie-Zeiten mit dem Click & Collect-Angebot bewährt habe. Es gibt mittlerweile eine automatische Mail-Erinnerung zwei Tage vor Ablauf der Leihfrist und einen automatischen Abgleich der Antolin-Datenbank. Die Einrichtung eines Fernleihe-Siegels für die Stadtbücherei ist erfolgt, außerdem sei der Medienbestand durch neue Sachbuchreihen für Kinder und Jugendliche sowie neue Reiseliteratur für die Region und für beliebte Urlaubsländer ergänzt worden. Bewährt habe sich der Brockhaus-Service, das Jugendlexikon und Enzyklopädie zur Online-Recherche vereint. Seit Einführung im März 2022 seien 228 Logins zu verzeichnen gewesen.

Zahl der Neuanmeldungen zwischenzeitlich eingebrochen

Die Zahl der Neuanmeldungen hat in den vergangenen Jahren unter der Pandemie gelitten. 2019 verzeichnete die Bücherei noch 170 Neuanmeldungen. Im Jahr darauf waren es lediglich 103 und 2021 mit 111 neuen Lesern geringfügig mehr. Die 252 Neuanmeldungen im Jahr 2022 zeigen aber wieder einen gewaltigen Trend nach oben. Die Ausleihungen pendelten im vergangenen Jahr zwischen 2867 im Januar und 3700 im Ferienmonat August. Besonders erfreut es die Büchereileiterin Andrea Obermaier, dass das Online-Angebot so gut angenommen wird. „Die Onleihe wurde im Herbst 2021 eingeführt. Ich hatte anfangs die Befürchtung, dass das Angebot schnell in Vergessenheit geraten könnte, weil es ja nichts Sichtbares ist. Aber es hat gut hingehauen!“ Vor allem Ende des Jahres hätten die Ausleihungen Rekordwerte erzielt. 370 Mal wurden im November die Medien aus dem Netz heruntergeladen, im Dezember waren immerhin 324 Entleihungen zu verzeichnen. „Darüber bin ich ehrlich gesagt positiv überrascht!“

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