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20 Jahre Städtepartnerschaft Caneva – Neumarkt-St. Veit – Protagonisten erinnern sich

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Von: Josef Enzinger

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Ergreifender Moment im Juli 2002: Canevas Bürgermeister Mirto Monte (links) und Neumarkts Stadtoberhaupt Erwin Baumgartner tauschen die Stadtfahnen und schwenken sie vor über 1000 Besuchern.
Ergreifender Moment im Juli 2002: Canevas Bürgermeister Mirto Monte (links) und Neumarkts Stadtoberhaupt Erwin Baumgartner tauschen die Stadtfahnen und schwenken sie vor über 1000 Besuchern. © Stadtarchiv Neumarkt-St. Veit

Große Bedeutung misst Erwin Baumgartner der Partnerschaft mit der Gemeinde im Friaul bei. Von Freundschaften, die sich seit Kindertagen im Zeltlager gebildet haben, bis zu einer deutsch-italienischen Hochzeit kann sich Neumarkt-St.Veits Bürgermeister an viele Gegebenheiten erinnern. Und die Städtefreundschaft ist bis heute lebendig.

Neumarkt-St. Veit – Im Herbst 2001 die Unterzeichnung der Urkunde in Neumarkt-St. Veit. Ein Jahr später, im Juli 2002, erfolgte die Gegenunterzeichnung im Friaul. 20 Jahre ist das her. Nachdem die Corona-Pandemie eine größere Feier im vergangenen Jahr verhindert hatte, wird das Jubiläum jetzt nachgeholt – im Rahmen eines Weinfestes mit den italienischen Freunden in Neumarkt-St. Veit.

Auch zwei Jahrzehnte nach der Besiegelung der Freundschaft der beiden Kommunen erinnern sich die Protagonisten von damals noch gerne und sehr bildhaft an das große Ereignis in Caneva.

Herzklopfen bei Gang zum Rednerpult

Die Aufregung sei groß gewesen, berichtet Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner, der als frisch gewählter neuer Bürgermeister die Unterzeichnung in Caneva vorgenommen hatte. „Auf dem Weg auf das Podium habe ich durch Klopfen auf mein Herz dem Bürgermeister Mirto Monte signalisiert, dass ich aufgeregt bin.“ Seine Antwort sei gewesen: „Siamo in due“, was so viel heißt wie: „Wir sind zu zweit!“ Baumgartner spricht von unvergesslichen Momenten, „das Fahnenschwingen auf der Bühne und die Nationalhymnen in dem riesigen voll besetzten Saal“.

Der Städtepartnerschaft misst Baumgartner eine große Bedeutung zu: „Die Städtepartnerschaft hat viel Freundschaften erzeugt. Das beginnt schon in den Kinderjahren beim Zeltlager und hat sogar schon zu einer Hochzeit zwischen Deutschland und Italien geführt“, erzählt der Bürgermeister.

Das Kennenlernen der Gesellschaft und der Lebensgewohnheiten habe gezeigt, dass Italien nicht nur aus Urlaub, Sonne und Strand besteht, „sondern dort, wie bei uns Familie, Beruf, Freizeit, Sport und auch Kommunalpolitik zum normalen Leben gehören.“

Genenseitige Herzlichkeit und Gasfreundlichkeit

Dass Baumgartner gerne in der Partnerstadt weilt, macht er zum einen an der Landschaft fest sowie am guten Essen und Trinken. „Aber ganz besonders an der Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit der Bewohner. Das können wir nicht kopieren, das ist eben die Mentalität dieser Menschen.“ Es gibt verschiedene Termine, die regelmäßig sind und die Städtepartnerschaft in gesellschaftlicher Hinsicht am Leben erhalten, wie das Zeltlager, das Weinfest, aber auch der Weihnachts- und Neujahrsbesuch. „Soweit möglich und passend, machen wir auch nach dem Urlaub meist noch einen Abstecher nach Caneva. Leider zählen aber auch traurige Termine dazu, Beerdigungen von langjährigen Freunden – aber das gehört auch zu einer Freundschaft.“ Im Laufe der zurückliegenden Jahre sind es einige Persönlichkeiten, die als Wegbereiter der tiefen Verbundenheit mit Caneva gelten.

Es gibt auch schon eine Canevastraße

Der KSK-Vorsitzende Franz Luferseder zum Beispiel, der bei den regelmäßigen Treffen der Veteranenvereine am Nassfeld in den Karnischen Alpen in Kontakt mit den Alpini aus Caneva getreten ist und diese Freundschaft am Leben gehalten hat. Dann gibt es den Vertreter der Alpini, Gianni Coan, der in Caneva die Schlüsselfigur zur späteren Partnerschaft war. Marille Hartmann war die Dolmetscherin vor Ort, welche bei auftretenden sprachlichen Barrieren stets zur Hilfe stand.

Nicht zu vergessen die beiden Neumarkter Dr. Albrecht Lahme und Jürgen von Roennebeck, die mit dem im Jahr 2000 gegründeten Freundeskreis Caneva mindestens ebenso lang aktiv die partnerschaftlichen Beziehungen zur Kommune im Friaul am Leben gehalten haben. Jahr für Jahr brachte von Roennebeck einen bayerischen Christbaum in die Partnerstadt. Ein bayerischer Adventskranz schmückte die Kirche im Ort, Dr. Albrecht Lahme lud regelmäßig zu hochklassigen klassischen Konzerten ein.

Neumarkter in Caneva, Canevesen in Neumarkt – diesen Austausch gibt es, wenn man sich zum Pagalosto, einer Art Boule, trifft. Regelmäßig mit dabei ist der Freundeskreis, wenn im Sommer in Caneva zum Castello-Fest, einem Mittelalterfest, geladen wird. Mit gegenseitigen Besuchen, gemeinsamen Festen und Zeltlagern wird die Partnerschaft lebendig gehalten. Und Caneva ist inzwischen auch namentlich in Neumarkt verankert: Der Stadtrat hat seinerzeit beschlossen, im Baugebiet „Am Galgenberg“ eine Straße nach der Partnerstadt zu benennen: die „Canevastraße“.

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