Neuer Wohnraum und neuer Bauhof sollen kommen
Anfragen von Landshut bis Mühldorf: Ansturm auf geplantes Gewerbegebiet in Egglkofen
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Egglkofens Flächennutzungsplan ist in die Jahre gekommen. Jetzt soll dieser wieder auf Stand der Zeit gebracht werden. Damit einhergehend werden in der Gemeinde derzeit eifrig Pläne gewälzt: Neuer Wohnraum soll geschaffen werden sowie ein neuer Bauhof entstehen. Am meisten Interesse erweckt aber ein geplantes Gewerbegebiet - die Interessenten stehen bereits Schlange.
Egglkofen – Jede Kommune hat einen Flächennutzungsplan. Damit wird dargestellt, wie sich die Gemeinde in den kommenden Jahren städtebaulich entwickeln will. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Egglkofen ist aber bereits 30 Jahre alt. Das heißt, er hinkt weit hinter den aktuellen Gegebenheiten zurück. Oder um es konkret zu benennen: Die Baugebiete „Bäckerberg“, „Bergblick“ oder „Zellerweg“ sind gar nicht im Flächennutzungsplan drin, wie Bürgermeister Johann Ziegleder in einem Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen ausführt.
Neues Projekt soll im Norden entstehen
Eigentlich sollte ein Flächennutzungsplan rund alle 15 Jahre wieder aktualisiert werden, weiß auch Ziegleder. Deshalb hat jetzt die Gemeinde die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes auf den Weg gebracht. Da sind dann beispielsweise die aktuellen Baugebiete eingezeichnet.
Zwischen Lichtberg und Hofstetten ein Gewerbegebiet
Da ist aber auch ein Baugebiet rausgeflogen, das irgendwann östlich der Eichenstraße geplant war, wo aber „sicher nie etwas gebaut werden wird“, so Bürgermeister Ziegleder. Das liegt daran, dass es dort immer wieder zu Abschwemmungen kommt.
Dafür soll aber ein Baugebiet im Norden der Gemeinde geplant werden. Ebenfalls im Norden, auf einem Areal zwischen Lichtberg und Hofstetten, soll auch ein Gewerbegebiet entstehen. Das möchte Bürgermeister Ziegleder energisch vorantreiben. Zum einen, weil er acht Egglkofener Gewerbebetriebe hat, die „sofort etwas machen wollen“. Zum anderen soll dort endlich der neue Gemeindebauhof entstehen. Für den sucht die Gemeinde seit dem Jahr 2004 ein passendes Grundstück.
Auch der Bauhof platzt aus allen Nähten
Der Bauhof, der aktuell hinter dem Feuerwehrhaus ist, platzt räumlich aus allen Nähten. Wenn der Bauhof mal aus der Ortsmitte draußen ist, dann könne man auch endlich das alte Forsthaus in Angriff nehmen, denkt Bürgermeister Ziegleder weiter. Das Gebäude steht seit vielen Jahren leer und ist nicht gerade ein Aushängeschild für Egglkofen.
Wohnraum oder Gemeindekanzlei im Schönhuberhaus
Ebenfalls in Angriff nehmen möchte der Gemeinderat das Schönhuberhaus. Das Anwesen gegenüber der Bäckerei Wagner hat die Gemeinde kaufen können. Sie möchte dort möglicherweise Wohnraum schaffen, aber eventuell auch die Gemeindekanzlei verlagern. Hier ist aber noch keine endgültige Entscheidung gefallen.
Anfragen von Betrieben von Landshut bis nach Mühldorf
Man sieht, dass jede Planung auch irgendwie mit der Verlagerung des Bauhofs zusammenhängt, sagt Ziegleder. Deshalb bemüht er sich auch so intensiv um die Schaffung des neuen Gewerbegebietes. Mit dem Eigentümer des rund 40.000 Quadratmeter großen Areals sei man sich bereits einig, und Ziegleder sagt, dass er bereits Anfragen von Betrieben von Landshut bis nach Mühldorf bekommen habe.
Bis zum Bebauungsplanverfahren können zwei Jahre ins Land ziehen
Dabei werde es sicher noch ein bis zwei Jahre dauern, bis nach der Änderung des Flächennutzungsplanes auch ein entsprechender Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden kann. Aktuell hatten Bürger und Behörden die Möglichkeit, Anregungen und Bedenken zum neuen Flächennutzungsplan bei der Gemeinde einzureichen. Dabei machten die Regierung von Oberbayern und das Landratsamt auf eine flächensparende Siedlungsentwicklung sowohl beim Wohnen als auch für gewerbliche Zwecke aufmerksam.
Wirtschaftsförderung anders definiert
Eine Forderung, die Bürgermeister Ziegleder zwar versteht, die man aber nicht als heilige Kuh ansehen sollte. So habe er unter anderem eine Baufirma, die gerne ein Grundstück in dem Gewerbegebiet haben möchte. „Es ist ein Betrieb vor Ort, dessen Nachfolge gesichert ist. Wieso soll der nicht erweitern, um am Markt bestehen zu können“, fragt sich Ziegleder. „Wirtschaftsförderung ist das keine“. Zugleich kritisiert er, dass man da wohl in München nicht weiterdenke.
Abwanderung der Betriebe verhindern
Gleichzeitig betont er, dass Flächen für die Erweiterung der ortsansässigen Betriebe möglichst schnell bereitgestellt werden müssen, um eine Abwanderung der Betriebe zu verhindern. Zudem verweist er auf eine Bevölkerungsprognose, die der Landkreis in Auftrag gegeben hat. Sie ergibt für Egglkofen einen Bevölkerungsanstieg von gut zehn Prozent in zehn Jahren.