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Unter Strom: Mühldorfs Bahnhof wird elektrifiziert - was die Veränderungen bedeuten

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Von: Markus Honervogt

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Auf den Bahnhof Mühldorf kommen während der Elektrifizeriung große Veränderungen zu. Sie sollen sich nach dem Willen der Bahn möglichst ohne Einschränkungen des laufenden Betriebs vollziehen.
Auf den Bahnhof Mühldorf kommen während der Elektrifizeriung große Veränderungen zu. Sie sollen sich nach dem Willen der Bahn möglichst ohne Einschränkungen des laufenden Betriebs vollziehen. © Mayer

Zwar sind rund um Mühldorf schon viele Maßnahmen des zweigleisigen Bahnausbaus abgeschlossen, das Herzstück Elektrifizierung steht aber noch aus. Das sind die größten Herausforderungen bei der Elektrifizierung des Bahnhofs Mühldorfs.

Mühldorf – Die Stadt Mühldorf wird vom zweigleisigen Bahnausbau weit weniger getroffen, als viele andere Gemeinden entlang der Gleise. Der Grund: Der größte Teil der Arbeiten ist bereits seit einigen Jahren abgeschlossen. Vor allem liegt seit 2010 das zweite Gleis zwischen Ampfing und Tüßling, seit 2017 sind die Bahnhöfe umgebaut, die erforderlichen Lärmschutzwände sind aufgestellt.

Herausforderung ist der laufende Betrieb

Das wurde jetzt vor dem Mühldorfer Stadtrat klar, wo die beiden für diesen Bereich zuständigen Projektleiter Sven Kluba und Aydin Aliakarden den weiteren Ausbau vorstellten. Obwohl die Maßnahmen rund um Mühldorf schon sehr weit gediehen sind, bleiben einige Arbeiten. Nach Angaben von Aliakarden steht im Zentrum natürlich die Elektrifizierung der Strecke. Dazu wird bei Altmühldorf ein Umschaltwerk errichtet, zusätzlich zur Fahrstromleitung gibt es zwischen Schwindegg und Mühldorf eine 110-KV-Bahnstromleitung.

Die führt nach Angaben der Projektleiter aber nicht durch die Stadt, sondern endet am Innkanal östlich der Stadt. Der Steg zum Parkhaus wird mit Berührschutz und Erdungskabeln ausgestattet.

Außerdem müssen die Gleise zwischen Ampfing und Mühldorf ertüchtigt werden, Züge bis zu Tempo 160 fahren können, sagte Aliakarden.

Kein Bahnhof dieser Größe ohne Strom

Auch die Gleise innerhalb des Bahnhofs werden verändert und angepasst. Projektleiter Kluba sprach von der „Königsdisziplin des Umbaus: Einen Bahnhof in dieser Größe ohne Elektrifizierung zu sehen, ist schon selten.“ Ihn umzubauen eine große Aufgabe. „70 Prozent der Gleisanlagen werden elektrifiziert.“

Dazu setzt die Bahn 300 Oberleistungsmaste, 50 Prozent der derzeitigen Kabel zur Zugsteuerung werden ausgetauscht. „Das müssen wir tun, ohne den Bahnbetrieb zu beeinträchtigen“, sagte Aliakarden. „Das ist eine Aufgabe, darauf freue ich mich.“

18 Fernzüge täglich

Die Bahnvertreter nannten auch Zahlen zur künftigen Auslastung der Strecke, die zur Magistrale Paris-München-Budapest gehört. 18 Fernverkehrszüge werden nach Angaben Kluba täglich durchfahren, ob einige und wie viele in Mühldorf halten, sei noch offen.

Nach Angaben der Planer spart der Ausbau der gesamten Bahnstrecke 120 Millionen Autokilometer und 20 Millionen Lastwagen-Kilometer, da 50 bis 70 LKW auf jedem Zug Platz finden. Das bringt nach Angaben von Kluba eine Ersparnis von 23.100 Tonnen C02.

Auch Alternative für Brennerzulauf

Die Strecke soll einen reibungsloseren Nah- und Güterverkehr bringen und dem europäischen Fernverkehr dienen. Sie entlaste ebenfalls den Brennerzulauf über Rosenheim.

Großer Vorteil: Barrierefreiheit

Projektleiter Kluba wies vor dem Stadtrat auf einen weiteren entscheidenden Pluspunkt des Ausbaus hin: „Die damit verbundene Barrierefreiheit macht die Bahn attraktiver“, sagte er an dem Tag, an dem bekannt wurde, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft auf wesentlichen Teilen des Liniensterns im Nahverkehr weiterhin auf Barrierefreiheit verzichten will.

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