1. innsalzach24-de
  2. Innsalzach
  3. Region Mühldorf

Nach Kritik an Abfüllung mit Tiefenwasser: InnFood lässt Gutachten für Weiding erstellen

Erstellt:

Von: Josef Enzinger

Kommentare

Das Werk in Weiding: InnFood hat aktuell die wasserrechtliche Genehmigung zur Entnahme von Tiefengrundwasser bis zu einer Tiefe von 175 Meter. Jetzt will das Unternehmen das Wasser abfüllen und verkaufen. Dagegen regt sich Widerstand.
Das Werk in Weiding: InnFood hat aktuell die wasserrechtliche Genehmigung zur Entnahme von Tiefengrundwasser bis zu einer Tiefe von 175 Meter. Jetzt will das Unternehmen das Wasser abfüllen und verkaufen. Dagegen regt sich Widerstand. © InnFood

Die geplante Vermarktung von Tiefenwasser im Gemeindebereich von Polling steht aber weiterhin in der Kritik. Seit Mai haben 2000 Personen die Online-Petition „Keine kommerzielle Vermarktung von Tiefenwasser in Weiding“ unterschrieben

Weiding/Polling – Das Unternehmen InnFood bereitet derzeit mit Experten und Fachgutachtern aus den Bereichen Hydrologie, Planung und Wasserwirtschaft den Antrag auf Fortsetzung der Wasserförderung in Weiding vor. Darüber hat das Unternehmen am Mittwoch in einer Pressemitteilung informiert.

Berücksichtigung des Bedarfs der umliegenden Region

Im Mittelpunkt steht demnach die sorgfältige und nachhaltige Nutzung der Quellen unter Berücksichtigung des Bedarfs der umliegenden Region und der Gemeinde. „Die Erstellung eines hydrogeologischen Gutachtens durch einen Fachgutachter ist inzwischen fortgeschritten und wird mit Fertigstellung den Behörden zur Prüfung vorgelegt“, heißt es in der Presseerklärung.

40 bis 45 Millionen Euro für Weiding

Wie das Unternehmen zur geplanten Nutzung des Tiefenwasser mitteilt, ergänze die Wasserabfüllung die Lebensmittelproduktion am Standort. Sie nutzt die vorhandenen Brunnen und den Umfang der derzeit genehmigten Fördermengen. „Das Vorhaben setzt Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit. Mittelfristig wird vollständig mit selbst erzeugter Energie produziert sowie 100 Prozent Recycling-PET verwendet“, betont das Unternehmen.

InnFood spricht von 50 neuen Arbeitsplätzen

InnFood ist davon überzeugt, dass die regionale Verwendung des Mineralwassers Wasser von weit entfernten Erzeugern ersetzt und große Mengen Kohlendioxid im Transport einspart. Bei Start des Projekts sollen nach Angaben von InnFood circa 50 neue Arbeitsplätze in Weiding entstehen. Für die Investitionen in die „nachhaltige Entwicklung des Standorts“ gibt die Firma ein Volumen von 40 bis 45 Millionen Euro an.

Klimawandel und Trockenheit als Gegenargument zur Förderung des Wassers

Und dennoch gibt es Kritik an der geplanten Förderung des Tiefenwassers. Aktuell läuft eine Petition, die Reinhard Hausmann aus Tüßling im Mai 2022 gestartet ha t, den Schutz des Tiefengrundwassers zum Ziel hat. Sie soll erreichen, dass in Zeiten von Klimawandel und Trockenheit die Mineralwasserabfüllung beziehungsweise die kommerzielle Vermarktung von Tiefenwasser in Weiding nicht genehmigt wird.

Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert

„Für den Fall, dass ein Genehmigungsverfahren für die Mineralwasserabfüllung aus Tiefenwasser begonnen wird, soll erreicht werden, dass dieses Verfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und unter Beteiligung der Öffentlichkeit stattfindet“, heißt es im Text der Petition (wir berichteten), die seit über 2000 Unterstützer unterschrieben haben.

Ziel der Petition: Genehmigung verhindern

Die Petition soll in den Bayerischen Landtag eingebracht werden und richtet sich gegen die Erteilung der Genehmigung durch das Landratsamt inklusive der am Verfahren beteiligten Fachbehörden, wie zum Beispiel das Wasserwirtschaftsamt.

Unternehmen will transparent arbeiten

Diese auf eine generelle Neuregelung der Auflagen für die Wasserförderung abzielende Petition läuft aber aus Sicht von InnFood ins Leere. Gesellschafterin Anna-Katharina Jostock: „Wir haben selbst das allerhöchste Interesse daran, dass der Wasservorrat nicht reduziert wird. Insofern arbeiten wir mit den Behörden daran, dass dies in jedem Fall und auch in Zukunft gewährleistet ist. Wir möchten offen und transparent über unser Vorhaben informieren und sind für alle Fragen jederzeit ansprechbar. Deshalb planen wir auch weiterhin Informationsformate“, verspricht die Gesellschafterin.

Auch interessant

Kommentare