"Lärmschutzgipfel" in Rattenkirchen: Debatte um A94 im Isental

Rattenkirchen - Die A94 und die damit verbundene Debatte um den Lärmschutz geht in die nächste Runde. Am Freitag, 24. Januar, kommt es um 14 Uhr zum "Lärmschutzgipfel". Anwohner diskutieren mit Behördenvertretern über Möglichkeiten für einen besseren Lärmschutz.
Update, 17.33 Uhr: Bilder von der Veranstaltung
Erstmeldung, 10.34 Uhr: "Lärmschutzgipfel" in Rattenkirchen
Am 30. September 2019 fand die feierliche Verkehrsfreigabe des Neubauabschnitts der A94 zwischen Pastetten und Heldenstein statt. Der 33 Kilometer lange Lückenschluss fand in Anwesenheit zahlreicher Politiker, aber auch unter Protest, statt.
Umweltschützer und Anwohner hatten zuvor mehr als drei Jahrzehnte gegen den Bau gekämpft - ohne Erfolg. Seitdem kommt das Isental aber weiterhin nicht zur Ruhe. Das Thema Lärmschutz ist allgegenwärtig.
Rattenkirchen: "Lärmschutzgipfel" A94
Deshalb wollen sich am Freitag, 24. Januar, um 14 Uhr im unweit der Strecke gelegenen Rattenkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn) Anwohner beim "Lärmschutzgipfel" mit Behördenvertretern über Möglichkeiten für einen besseren Lärmschutz diskutieren.
Das Treffen geht zurück auf eine Einladung der beiden örtlichen CSU-Abgeordneten im bayerischen Landtag, Ex-Umweltminister Marcel Huber, und im Bundestag, Innenstaatssekretär Stephan Mayer.
Größere Demonstrationen im Zusammenhang mit diesem Treffen sind wohl nicht geplant. Zumindest seien keine Protestkundgebungen angemeldet, erklärte Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, auf Anfrage von innsalzach24.de.
Mehr als 20.000 Fahrzeuge täglich
Die Anwohner klagen wegen der täglich mehr als 20 000 Fahrzeuge über eine immense Lärmbelastung und fordern mehr Schutzmaßnahmen wie einen anderen Bodenbelag und Schallschutzwände.
Dagegen scheint ein von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kürzlich angekündigtes Tempolimit von 120 km/h für bestimmte Abschnitte auf der Autobahn nur bedingt die erhitzten Gemüter zu beruhigen.
Debatte um Tempolimit
Mehr als 15 800 Menschen unterzeichneten etwa eine Petition gegen ein Tempolimit, Anwohner klagen zudem, dass der größte Lärm von Lastwagen komme und die dürften ohnehin nur 80 Stundenkilometer fahren. Das Tempolimit soll am 1. Februar in Kraft treten und zumindest auf kurzfristig die Gemüter beruhigen.
Auf dem Mahnfeuer entlang der neu eröffneten Autobahn, organisiert von Anwohnern und der Initiative für mehr Lärmschutz an der A94, am 12. Dezember forderten Betroffene und Politiker eine schnelle Umsetzung eines Tempolimits. Dies sei die einfachste und billigste Lösung bis über weitere Maßnahmen beraten werden kann.
Doch für Thomas Perzl, Kreisvorsitzender der Jungen Union Mühldorf, und für viele andere ist auch klar: „Das langfristige Ziel muss eine A94 ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber mit wirkungsvollen Lärmschutz sein. Temporäre Tempolimits dürfen also keinesfalls zur Dauerlösung werden.“
In diesem Zusammenhang forderte auch Stephan Mayer, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Altötting - Mühldorf am Inn, eine zeitliche Befristung des Modellversuchs für das Tempolimit auf der A94.
Am Freitag will man mit den Bürgern gemeinsam in Rattenkirchen über mögliche Verbesserungen im Bezug auf den Lärmschutz sprechen.
mz/dpa