Arbeitskampf beendet: 85 Nestlé-Mitarbeiter müssen gehen

Polling/Weiding – Das ist keine gute Nachricht: Die 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Labor von Nestlé haben den Arbeitskampf beendet. Mit dem neuen Jahr müssen sie gehen.
Es war am 17. April dieses Jahres: Da hat die Belegschaft des Nestlé Labors im Werk Weiding erfahren, dass es zum 31. Dezember geschlossen werden soll. Damit hatte ein langer Arbeitskampf begonnen. Der ist nun beendet.
85 Arbeitsplätze gehen verloren
Wie Georg Schneider von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) für die Region Rosenheim-Oberbayern auf Nachfrage von innsalzach24.de mitteilt, scheint das Ende für das Labor und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besiegelt. Nach rund sieben Monaten Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze in Polling/Weiding ist dieser Traum nun offenbar endgültig geplatzt. Das Rennen um das berufliche Überleben ist beendet.
Gewinnmaximierung first
Stück um Stück hatte sich der Nestlé-Konzern in den vergangen Jahren aus dem Werk in Weiding zurückgezogen. Die Bärenmarke ist aus dem Portfolio ebenso weg wie auch die Babynahrung von Alete. Was vor Ort von Nestlé übrig blieb war das Labor. Hochgradig qualifiziert sollen die Mitarbeiter sein. Das Labor soll sogar Gewinne abwerfen. Diese Gewinne sind es offenbar, die dem Nestlé Konzern nicht genug sind.
"Das ist eine Sauerei! Es muss eine Löung geben!" (Günther Knoblauch)
Die 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten den Kampf um Erhalt ihrer Arbeitsplätze aufgenommen. Die NGG war mit dabei. Politikerinnen und Politiker haben ihre Unterstützung zugesagt. Allen voran war der ehemalige Landtagsabgeordnete der SPD, Günther Knoblauch. Er hatte im Werk Weiding schon einmal vermittelt.

Damals ging es um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hochwald im Werk Weiding. Dieser Konzern betreibt aktuell nur noch den Sprühturm. Die Mitarbeiter im Sprühturm sind - vereinfacht gesagt - geblieben. Die weiteren sind jetzt bei Almil.
Trotz Gewinnen: Marge vor Mensch
Im Fall der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Nestlé hat es offenbar nicht sollen sein. Mit „Mensch vor Marge“ hatten sie auch auf dem Volksfest in Töging bei den Kundgebungen von CSU (mit Redner Horst Seehofer) und SPD (mit Rednerin Natascha Kohnen) gekämpft. Die Marge hat also gewissermaßen gewonnen und der Mensch verloren.
rw