Umweltminister wird Energie-Inspektor

Mühldorf - Puppentheater, Hupen und Solarpropeller: Umweltminister Marcel Huber machte im Kindergarten mit beim Projekt "Inspektor Energie".
Hoher Besuch im Kindergarten an der Herzog-Friedrich-Straße in Mühldorf. Umweltminister Marcel Huber, Landrat Georg Huber und Bürgermeister Günther Knoblauch schauten sich am Freitagmorgen das Projekt "Inspektor Energie" nicht nur an, sondern verdienten sich gleich selbst begehrte Urkunden. Fortan tragen alle drei den Titel "Energie-Inspektor".
153 Veranstaltungen in 116 Städten
Das für Kinder wie Erwachsene amüsante Projekt hat einen ernsten Hintergrund. Immer noch werden zu viele Batterien und Akkus nicht ordnungsgemäß entsorgt. "Inspektor Energie" wendet sich deshalb an die ganz Kleinen, um sie so früh wie möglich für die Thematik zu sensibilisieren. Mit einem kurzen Puppentheater werden sie ins Thema eingeführt, ehe sie mit kindgerechten Experimenten die Welt der Batterien, Stromkreise und Solarmodule eigenhändig kennenlernen dürfen.
Das Projekt der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien und des Instituts für innovative Bildungskonzepte richtet sich an Kinder zwischen fünf und sieben Jahren. In 116 Städten finden bundesweit 153 Veranstaltungen statt, alleine 48 davon in Bayern.
Am Freitag waren aber einmal nicht nur die Kinder, sondern auch die Politiker gefragt. Zuerst musste der Umweltminister unsachgemäß auf einem Schrank abgelegte Batterien finden und abgeben, im Anschluss durfte er gemeinsam mit Landrat und Bürgermeister die Experimente ausprobieren. Der Lohn für ihren Einsatz war eine Urkunde für jeden von ihnen.
Schlechte Rücknahmequote bei Handys
In seiner abschließenden Ansprache an die Kinder betonte der Umweltminister die Bedeutung des Projekts. "Wir sind hier, weil das was besonderes ist. Im Kindergarten ist man sonst nicht in grünen Hemden unterwegs", sagte der Minister den grün angezogenen Kindern. Mit 170.000 Rücknahmestellen für Batterien habe man schon eine Rücknahmequote vom beinahe 45 Prozent erreicht. Gerade bei Handys steht es aber schlecht ums Recycling.
Die Rücknahmequote liege dort bei gerade einmal sieben Prozent. Es gebe "85 Millionen Handys in deutschen Schubladen, und zwar alte, kaputte", so Huber. Unverzichtbar ist für den Umweltminister deshalb mit der Sensibilisierung für Umweltthemen schon in jungen Jahren zu beginnen.
Auch bei den Spielsachen möchte Huber, dass die Kinder künftig aufmerksamer sind. "Muss das Spielzeug elektrisch sein? Das Spielen mit dem Solarpropeller ist auch lustig, oder?"