Das Jahr 2015 im Landkreis Mühldorf

Landkreis Mühldorf – Die Kommunen zeigten sich hochmotiviert, mit allen Herausforderungen und Aufgaben bürgerfreundlich und serviceorientiert umzugehen. Viele Themen galt es, zu verarbeiten. Von Faschingslaune bis hin zu Mahnfeuer – der Landkreis als Rummelplatz?
Draußen bitterkalt, in vielen Locations Faschingsevents – doch draußen auf Feld und Wiese gab es eine ganz besondere Stimmung: Es knisterte förmlich. Sowohl zum Jahresanfang 2015 – als auch im Laufe der Sommer- und Herbstmonate dieses Jahres gab es Mahnfeuer und Aufregung wegen der unklaren Situation, ob die B15neu in den Bundeswegeplan gesetzt werde oder nicht. Viele Gegner der B15neu im gesamten Landkreis Mühldorf wurden aktiv, viele Kommunen wären direkt betroffen, manche Gemeindegebiete würden förmlich zerschnitten. Mehrere Hundert Mahnfeuer wurden gezündet und sollten Zeichen gegen die Planungen der autobahnähnlichen Bundesstraße sein. „Wir lassen uns das nicht gefallen“, polterten B15neu-Gegner zahlreicher Bürgerinitiativen. Die Befürworter hielten dagegen und forderten die Umsetzung, weil die Wirtschaft eine verbesserte Infrastruktur benötige, so Pro B15neu – Aktivisten.
Ein Prost auf die Feierlaune

In Waldkraiburg und Mühldorf lässt es sich gut feiern. So wurde bereits der Fasching verherrlicht, und es ging mit den Volksfesten in den beiden Städten, aber auch in vielen kleineren Kommunen, recht gesellig zu. Als Volksfestkönigin wurde Anna-Katharina Lohner aktiv, die ihr Amt äußerst sympathisch ausführte.
Wenn Geld fehlt, sind Ideen nötig
Die schlechte Haushaltslage der Stadt ist kein Geheimnis mehr. Monat für Monat wurde unter anderem im Stadtrat versucht, Waldkraiburg hoch zu halten, Einsparungen zu planen, Konzepte auszuarbeiten, die Waldkraiburg wieder „besser“ dastehen lassen könnte. Bescheide über Steuerminderungen in Höhe von 1 bis 1,25 Millionen Euro, die der Verwaltung ins Haus flatterten, waren eine Hiobsbotschaft. Zusätzlich zu den 500.000 Euro Gewerbesteuer, die bereits Anfang des Jahres zurückzuzahlen war, liegen der Stadt Bescheide zur Steuerminderung in Höhe von nun rund 1,5 Millionen Euro vor. Diese zusammen 2 Millionen Euro schlagen zu 80 Prozent als Nettogewerbesteuerausfall zu Buche, also mit 1,6 Millionen Euro. Angesichts der angespannten Situation richtete Bürgermeister Robert Pötzsch einen Appell an das Stadtratsgremium. Die Situation sei ernst, so Pötzsch. "Es ist nicht nur fünf vor zwölf, es ist Schlag zwölf." Dringendes Handeln sei unumgänglich.
Wichtiger Verkehrsknoten entschärft

Absolut erforderlich jedoch wurde der Kreisverkehr, der vor den Toren der Stadt Waldkraiburg entstand. Kurz vor Weihnachten wurde die Strecke für den Verkehr wieder freigegeben. Gesamtkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro wurden bekannt, Waldkraiburg trägt einen Teil davon, außerdem schießt der Staat und der Landkreis Mühldorf etwas zu.
Aufregung und Fahndung nach Raub
Der Raubüberfall in Mühldorf auf ein ansässiges Juweliergeschäft beschäftigte die Region weit über die Landkreisgrenze hinaus. Nach Wochen der Fahndung wurden die mutmaßlichen Täter festgenommen, Anfang 2016 wird ihnen vor Gericht der Prozess gemacht. Drei Personen hatten am Nachmittag des 5. März das Juweliergeschäft am Katharinenplatz in Mühldorf betreten. Sie zertrümmerten mit einer mitgebrachten Axt Glasvitrinen und entwendeten daraus etliche hochwertige Armbanduhren. Zu dieser Zeit waren zwei Angestellte und ein Kunde im Geschäft, sie wurden mit einer Schusswaffe bedroht. Dabei gaben die Täter auch mindestens einen Schuss ab. Verletzt wurden niemand. Im Juli wurden die Verdächtigen verhaftet.
Freunde nahmen Abschied

Im August starb ein junger Motorradfahrer aus Unterreit nach einem Verkehrsunfall. Freunde und Familie organisierten einen Abschiedskorso für Dennis, der für Diskussionen sorgte. An der direkten Unfallstelle wurden am Straßenrand Holzkreuze aufgestellt, die an Dennis erinnern sollen. „Danke, dass Ihr uns in unserer Trauer nicht alleine lasst und wir gemeinsam ein Zeichen setzen“, hieß es von Dennis Vater, der den Auto- und Motorradkorso organisiert hatte. Deutlich mehr als einhundert Fahrzeuge nahmen an dem Zug teil, 200 Menschen waren aus den unterschiedlichsten Richtungen gekommen, um Dennis Geleit zu geben.