Mit Blick auf die Ergebnisse in Maitenbeth sagt Landrat Max Heimerl: „Es ist vor allem eine beruhigende Nachricht, dass in keiner Blutprobe Antikörper gegen das Virus nachgewiesen wurden.“ Die hohe Bereitschaft zur Teilnahme an der Studie habe auch gezeigt, wie sensibel die Bevölkerung in Maitenbeth mit dem Thema umgehe. „Mein Dank gilt sowohl den hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürgern in Maitenbeth als auch den beteiligten Institutionen, die in sehr kurzer Zeit ihre Studien auf den Weg gebracht haben.“
Hintergrundinformationen zu Bornavirus und BOSPEK-Studie
Nach heutigem Wissensstand ist das natürliche Vorkommen von BoDV-1 regional begrenzt. Endemiegebiete für BoDV-1 befinden sich in Ost- und Süddeutschland (mit Schwerpunkt in Bayern) sowie kleinen Teilen Österreichs, der Schweiz und Liechtensteins. Der Landkreis Mühldorf a. Inn befindet sich im Endemiegebiet für das Bornavirus. Obschon BoDV-1 bereits lange als Erreger der Borna’schen Krankheit bei Tieren bekannt ist, ist erst seit 2018 nachgewiesen, dass BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist und bei ihm meist tödliche Gehirnentzündungen (Enzephalitiden) verursacht. Um eine bessere Datenlage zum Vorkommen der Infektion beim Menschen zu schaffen, trat zum 1. März 2020 eine Meldepflicht in Kraft. Im Zuge der Forschung zu Bornavirus-Erkrankungen beim Menschen konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Bornavirus nunmehr auch zurückliegenden, bisher ungeklärten Krankheitsfällen zuordnen.
Nachdem in der Gemeinde Maitenbeth im Landkreis Mühldorf a. Inn seit Herbst 2019 zwei humane BoDV-1-Erkrankungsfälle auftraten, wurde die Studie zum „Klinischen Spektrum von Infektionen mit Borna Disease Virus 1“ (BOSPEK-Studie) sowie weitere Studien in Maitenbeth initiiert.
Pressemeldung des Landratsamt Mühldorf a. Inn