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„Auswirkungen in ganz Europa spürbar“: Landrat äußert sich zu Dyneon-Schließung

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Von: Daniela Haindl

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BIT Gendorf
. © BIT Gendorf

Landrat Erwin Schneider und der Chemiepark Gendorf haben sich zur Dyneon-Schließung geäußert: Fest steht, die Auswirkungen werden sich in ganz Europa bemerkbar machen.

Burgkirchen, Landkreis Altötting – Obwohl der Chemiepark Gendorf erst meldete, dass man trotz der Dyneon-Ankündigung, den Standort in Gendorf zu schließen, optimistisch nach vorne blicke, sieht Landrat Erwin Schneider (CSU) die Sache deutlich negativer: „Die Entscheidung der Firma Dyneon ist in erster Linie ein schwerer Schlag sowohl für die Mitarbeiter“, so Schneider. Aber auch die Gemeinde Burgkirchen und den ganzen Landkreis treffe dies schwer.

„Müssen Worst-Case-Szenario abwenden“

„Die konkreten Auswirkungen sind meines Erachtens derzeit noch gar nicht absehbar“, so der Landrat. „Fest steht aber, dass diese nicht nur auf bayerischer und deutscher Ebene zu spüren sein werden, sondern in ganz Europa.“ Laut Schneider drohe eine große Abhängigkeit von chinesischen oder US-amerikanischen Produzenten bei der Fluorpolymerherstellung. „Wir sollten mittlerweile gelernt haben, welch große Probleme entstehen, wenn man sich bei Schlüsselprodukten in eine zu große Abhängigkeit von einzelnen Staaten begibt“, so Schneider. Die Politik bis hin zur Bundes- und Europa-Ebene müsse daher mit aller Kraft an einem Strang ziehen, um dieses „Worst-Case-Szenario abzuwenden.“

900 Millionen Euro Investitionen

Aktuell werden in Gendorf die Auswirkungen einer Dyneon-Schließung auf den Chemiepark von Experten aus allen Unternehmen intensiv sondiert. Laut Dr. Christoph von Reden, dem Geschäftsleiter der InfraServ Gendorf, seien in den letzten Jahren annähernd 900 Millionen Euro in den Standort investiert worden. Vor allem der Ausbau von Anlagen und die Infrastruktur für eine sichere und umweltfreundliche Produktion seien damit finanziert worden. Laut Reden sei dies ein Bekenntnis der marktführenden Unternehmen und Gesellschafter des Standortbetreibers InfraServ Gendorf zur Zukunft des Chemieparks und der dort beschäftigten Mitarbeiter.

Trotz Herausforderungen optimistisch

Man sei überzeugt, dass der Chemiepark mit seinen verbleibenden Unternehmen auch weiterhin ein tragfähiges Fundament für die Region bilde – mit etablierter Infrastruktur, Know-how und hochqualifizierten Menschen, um auch in der Zukunft den Wohlstand für Industrie und Gesellschaft zu sichern. Aus diesem Grund blickt Dr. von Reden trotz der Herausforderungen optimistisch nach vorn: „Der Chemiepark GENDORF ist von großer Bedeutung für Industrie und Gesellschaft“, betont er. In seiner 25-jährigen Geschichte habe InfraServ bewiesen, dass der Standort mit Herausforderungen umgehen und daran wachsen könne und habe seine Transformationskräfte mehr als einmal unter Beweis gestellt.

„Kein Zweifel an Zukunftsfähigkeit des Chemieparks“

„Vor diesem Hintergrund bleiben wir trotz der aktuellen Situation als Standortbetreiber weiter zuversichtlich und haben auch den Rückhalt unserer Gesellschafter, die keinen Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Chemieparks haben“, so Dr. von Reden. Für die anstehende Transformation zur klimaneutralen Produktion bräuchte man dennoch die volle Unterstützung von Politik und Gesellschaft“, so von Reden. Neue Technologien und innovative Projekte wie das unlängst vorgestellte Biomasseheizkraftwerk, würden weiter fortgeführt. Aktuell werde mit den Planungen zur Geothermie an einem weiteren klimaneutralen Baustein gearbeitet.

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