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Rätselhafter Grundwasserschwund in Mehring: Wasserwirtschaftsamt hat noch keine Erklärung

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Von: Daniela Haindl

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Das Grundwasser im Landkreis Altötting weist zum Teil sehr niedrige Stände auf.
Das Grundwasser im Landkreis Altötting weist zum Teil sehr niedrige Stände auf. © Julian Stratenschulte / dpa

Im Landkreis Altötting sind aktuell sehr niedrige Grundwasserstände zu verzeichnen. Eine Messstelle in Mehring/Öd ist aber besonders betroffen. Woran das liegen könnte bleibt bislang ein Rätsel.

Mehring, Landkreis Altötting – Ein roter Punkt kennzeichnet die Grundwassermesstelle Öd/Mehring 576 auf der Karte des Niedrigwasser-Informationsdienstes Bayern. Das bedeutet laut Kartenlegende, dass es im März 2023 einen neuen Niedrigststand des Grundwassers in Mehring gibt. Laut dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein ist an dieser Messstelle seit Beginn der Aufzeichnungen ein fallender Trend erkennbar – woran das liege sei noch ungeklärt.

Laut dem Behördenleiter Bernhard Lederer handelt es sich bei dem Fall Mehring um eine lokale Erscheinung: „Die Messstellen im Umfeld zeigen aktuell auch niedrige Wasserstände, aber sie weisen keine fallende Tendenz auf.“ Bisher habe man keine plausible Erklärung für das Phänomen, so Lederer. „Wir betreiben noch immer Ursachenforschung. Auszuschließen ist aber eine etwaige Wasserentnahme im Umfeld der Messstelle.“ Die Messstelle Öd/Mehring 576 befindet sich am Ostrand des Ortes und es wird dort der Grundwasserstrom in den quartären Niederterrassenschottern erfasst. In der nachfolgenden Abbildung sind die Messwerte des Gesamtzeitraums (November 1978 – März 2023) dargestellt:

Der Grundwasserstand an der Messstelle Oed/Mehring.
Der Grundwasserstand an der Messstelle Oed/Mehring. © LFU Bayern

„Rechnen nicht mit gravierenden Folgen“

Laut Lederer befindet sich die Messstelle in einem ergiebigen quartären Grundwasserleiter. Das bedeutet, dass es sich um ein leicht zu erreichendes und großes Grundwasservorkommen handelt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass weitere Stellen, die diesen Grundwasserleiter nutzen, von dem Phänomen betroffen sind. Der abfallende Stand sei nur in Öd/Mehring gemessen worden, weswegen das Wasserwirtschaftsamt Traunstein nicht mit gravierenden Folgen rechnet. „Wir sehen derzeit keine Veranlassung für Gegenmaßnahmen. Eine Aufhöhung des Grundwasserspiegels durch technische Maßnahmen wäre darüber hinaus auch nicht möglich. Der Grundwasserspiegel hängt vom Niederschlag im Einzugsgebiet der Messstelle ab, der nicht beeinflussbar ist,“ so Lederer.

Grundwasserstand im ganzen Landkreis niedrig.

Aktuell sei der Grundwasserstand im ganzen Landkreis Altötting sehr niedrig, so Lederer. „Die Werte bewegen sich im normalen Schwankungsbereich und es sind keine neuen Niedrigstwerte zu erwarten.“ Neben der Messstelle bei Mehring zeigen aber auch andere Messstellen einen dauerhaften fallenden Trend – wie beispielsweise im „Holzland.“ „Hier liegt die Vermutung nahe, dass dies mit einer verringerten Grundwasserneubildung zu begründen ist,“ so Lederer. Zudem seien die Pegel von Oberflächengewässern im gesamten Gebiet des Wasserwirtschaftsamtes – also in den Landkreisen Altötting, Berchtesgaden und Traunstein – auf eher niedrigem Niveau. Lederer erklärt dies mit leicht unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen in den vergangenen Wochen. Auch die Beiträge durch die Schneeschmelze seien gering.

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