Ukraine-Flüchtlinge in Burghausen
Containerdorf wurde bereits von etwa 50 Personen bezogen
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Bereits gestern konnten die ersten ukrainischen Familien in das Containerdorf in Burghausen einziehen. In einem Büro bietet das Landratsamt Information, Hilfe und eine russisch-sprachige Dolmetscherin. Versorgt werden die Flüchtlinge zentral: Es gibt drei Mal Essen am Tag. Die Rückmeldung der frischgebackenen Bewohner? Sehr positiv!
Burghausen – Frühstück, Mittags- und Abendessen gibt es in einem Zelt in der Mitte des Containerdorfes, direkt daneben das Büro des Landratsamtes. Jana Walter spricht Russisch und ist jeden Vormittag hier. Sie ist die Managerin des eilig aufgebauten Flüchtlingsdorfes in Lindach, Burghausen. „Es läuft alles erst an“, sagt Walter, erst seit Montag sei das Containerdorf eröffnet. Auch Security-Personal ist 24/7 für das Dorf abgestellt. Die Flüchtlinge seien durch die Bank sehr dankbar und froh, eine Bleibe zu haben, so Walter. Alles weitere müsse sich noch entwickeln.
In den 50 Containern neben Spielplätzen und Motorikpark können bis zu 150 Menschen Platz finden, wie in einem früheren Artikel berichtet. In einem Container sind Natascha, ihr Sohn Mark (19) und ihre Mutter Svitlana untergebracht, sie flüchteten aus der Donbas Region. Gleich daneben wohnt ihre Cousine Tatiana mit ihren drei Kindern Erika (8), Nikita (12). und Edgar (17), die aus Khmelnitskij stammen. Auch ihre Babuschka Helena haben sie auf der Flucht aus Bykovka mitgenommen. Die ukrainische Siedlung liegt etwa 200 Kilometer östlich von Kiew. Babuschka bräuchte etwas aus der Apotheke, aber sonst ist Tatiana sehr glücklich.
In ihrem Container ist es warm und freundlich. Es gibt eine Heizung, einen Schrank, Hochbetten, einen Tisch und genügend Stühle. Tatiana hat sich einen Wasserkocher gekauft, weil Babuschka nicht mehr so gut beißen kann, wie ihre Enkel. Sie braucht öfter am Tag eine warme Suppe. Mit strahlendem Gesicht erzählt Natascha, dass es ihr sehr gut hier gefällt. Jana im Büro sei sehr freundlich und hilfsbereit. Auch Tatiana pflichtet ihr bei und erzählt, dass sie alle aus Berlin mit dem Bus nach München gebracht worden seien. Dort war die Familie im zweiten Stock einer Art Kaserne untergebracht.
Für Babuschka war das schwierig, weil sie nicht so gut Treppen steigen kann, sagt Tatjana. Deswegen seien sie dann nach Töging gebracht worden. Dort werden Flüchtlinge in der Mehrzweckhalle aufgefangen und dann weiter verteilt. Vermutlich konnte keine Wohnung in geeigneter Größe gefunden werden und so kamen die zwei Cousinen mit Omas und Kindern in das Containerdorf nach Burghausen. Die Frauen sind froh dass sie jetzt ein wenig Privatsphäre haben. Tatiana hatte in der Ukraine eine Konditorei und möchte gerne so bald wie möglich wieder arbeiten. Ihr Traum: Ein ukrainisches Café. Sogar den Namen dafür hat sie sich bereits ausgedacht.
Aus Rücksicht auf deren Privatsphäre wurden keine Fotos von den Bewohnern des Containerdorfes gemacht.