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Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Schließung der Notaufnahme in Burghausen

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Von: Daniela Haindl

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Luftaufnahme des InnKlinikum Burghausen.
Luftaufnahme des InnKlinikum Burghausen. © InnKlinikum

Das Zukunftskonzept des Innklinikums Altötting und Mühldorf sieht die Schließung der Notaufnahme in Burghausen vor. Wann das passiert und wie die Notfallversorgung dann aussehen soll? Die Antworten.

Burghausen – Nachdem der Vorstandsvorsitzende des Innklinikums Altötting und Mühldorf, Thomas Ewald, angekündigt hatte, dass die Notaufnahme am Standort Burghausen geschlossen werden soll, blieben seitens der Bevölkerung weitere Fragen offen. Hier ein Überblick mit den zugehörigen Antworten.

Wann wird die Notaufnahme in Burghausen geschlossen?

Vorerst bleibt die Notaufnahme wie gehabt geöffnet. Seitens des Innklinikums hieß es, dass noch kein genauer Zeitplan für die Umsetzung der Maßnahmen am Burghauser Standort feststehe. Es sei aber davon auszugehen, dass die Schließung der Notaufnahme innerhalb eines Jahres vollzogen werde. Der Burghauser Bürgermeister, Florian Schneider (SPD), schrieb in seinem Statement vom 2. März: „Erst in den nächsten drei bis zwölf Monaten ist mit den ersten Maßnahmen zu rechnen.“

Wo können Notfälle dann versorgt werden?

Das Innklinikum kündigte an, sicherzustellen, dass das Medizinische Versorgungszentrum in Burghausen (MVZ) die Versorgung von Akutfällen übernehmen wird. Das MVZ soll – wie aktuell auch die Notaufnahme in Burghausen – zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet sein. Laut Innklinikum allerdings nur von Montag bis Freitag. Am 2. März hatte der Burghauser Bürgermeister in einem Statement angekündigt, sich für eine Öffnung auch am Wochenende stark zu machen. Er sagte, er trage das Zukunftskonzept des Innklinikums mit, „vorausgesetzt, die ärztliche Versorgung von Akutfällen wird am Burghauser Krankenhaus durch eine Notfallpraxis (MVZ) durchgehend sieben Tage die Woche aufrechterhalten.“ Seitens des Innklinikums hieß es hierzu: „Wir sind grundsätzlich für solche Vorschläge offen. Nun gilt es, Kooperationspartner zu finden, beispielsweise aus dem niedergelassenen Bereich, um die Versorgung an sieben Tagen gewährleisten zu können.“

Welche Notfälle können dann noch in Burghausen versorgt werden?

Aktuell werden in der Burghauser Notaufnahme akut erkrankte oder verletzte Patienten versorgt. „Rettungsdienstfälle wie Schlaganfall-Patienten oder Schwerverletzte werden schon seit längerer Zeit an die optimalen Standorte geleitet“, heißt es vom Innklinikum. Nach einer Analyse der Schweregrade von Verletzungen von Patienten der Burghauser Notaufnahme habe das Innklinikum festgestellt, dass ein Großteil der dortigen Aufnahmen in Zukunft auch im dortigen MVZ versorgt werden könnten. „Lediglich Patienten, die eine spezielle internistische Versorgung benötigen, werden diese künftig an einem anderen InnKlinikum-Standort erhalten“, so der Sprecher des Klinikums. Bis auf weiteres stehe die Notaufnahme aber noch unverändert zur Behandlung einfacher unfallchirurgischer und internistischer Krankheitsbilder zurVerfügung.

Warum muss die Notaufnahme geschlossen werden?

Hintergrund für die Neuausrichtung sei neben der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit vor allem auch eine Steigerung der Zufriedenheit der Mitarbeiter. Modernes Arbeitszeitmanagement, Aus- und Weiterbildung, sowie betriebliches Gesundheitsmanagement sollen weiter gestärkt werden, sagte Ewald, der Vorstandsvorsitzende des Innklinikum, am 1. März. Kein Mitarbeiter müsse um seinen Arbeitsplatz bangen, kündigte er an, es könne lediglich zu einer Verlagerung des Arbeitsortes kommen. Man kümmere sich aber um größtmögliches Entgegenkommen. „Wir kämpfen um jeden Mitarbeiter, und hoffen, dass sie alle gemeinsam mit uns die Zukunft des Innklinikums gestalten“, so Ewald.

In ganz Deutschland kämpfen Kliniken aktuell mit Fachkräftemangel. Außerdem sorgen politische Leitlinien (Stichwort Lauterbach-Klinikreform) und Klinikdefizite für Druck von Außen. Für das Innklinikum Altötting und Mühldorf rechnet man für das Jahr 2022 mit 20,7 und für 2023 mit 22,5 Millionen Euro Minus.

GeschäftsjahrGesamtes DefizitDefizit Mühldorf, HaagDefizit Altötting, Burghausen
202012,9 Mio Euro4,8 Mio Euro8,1 Mio Euro
202112,9 Mio Euro5,1 Mio Euro7,8 Mio Euro
202220,7 Mio Euro10,35 Mio Euro10,35 Mio Euro
202322,5 Mio Eurok.A.k.A.

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