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Illegale Spendensammler unterwegs in Burghausen: vorwiegend ältere Personen angesprochen

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Von: Daniela Haindl

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Am 1. Februar war ein Mann auf einem Supermarkt-Parkplatz in Burghausen unterwegs und bat um Unterschriften – und Geld.
Am 1. Februar war ein Mann auf einem Supermarkt-Parkplatz in Burghausen unterwegs und bat um Unterschriften – und Geld. © Silas Stein / dpa

Am 1. Februar wurde eine Dame auf einem Supermarkt-Parkplatz in Burghausen von einem verdächtigen Spendensammler angesprochen. Die Polizeiinspektion warnt vor aufgedrängten Umarmungen.

Burghausen – Am 1. Februar warnte eine Burghauserin ihre Mitbürger über Facebook vor einem verdächtigen Spendensammler am Kaufland-Parkplatz. Die Dame habe gerade ihren Einkauf im Kofferraum verstaut, als ein 25 bis 30-jähriger Mann mit leichtem ausländischem Akzent sie ansprach. Er habe erklärt, dass er eine Unterschriftenaktion für soziale Projekte durchführe, und sich über eine Spende in Höhe von 10 bis 20 Euro freuen würde.

In ihrem Post schreibt die Frau, dass sie durchaus geneigt gewesen war, zu helfen. Dennoch habe sie den Mann um einen Ausweis von seiner Organisation gebeten, welchen der Mann ihr nicht zeigen konnte: „Er verwies nur auf den Stempel auf seinem Sammlerblatt“, schreibt die Dame, welche anschließend die Polizei informierte. Die Polizeiinspektion Burghausen kann bestätigen, dass am 1. Februar um 13 Uhr ein Anruf einging. Eine Streifenbesatzung sei unmittelbar danach zum Kaufland-Parkplatz gefahren, habe aber die beschriebene Person nicht mehr angetroffen. „Ob eine betrügerische Absicht vorlag, kann deshalb nicht bestätigt werden“, so Polizeihauptkommissar Michael Göbl, welcher den Einsatz leitete. Auch Hinweise auf einen Betrüger-Ring bestünden nicht.

Weitere Betroffene melden sich

Auf die Warnung der Dame über Facebook reagierte ein Mann, der die Situation beobachtet hatte. Er gab an, dass der Spendensammler einen weißen Audi mit tschechischem Kennzeichen gefahren habe. Weitere Reaktionen wiesen auf ähnliche Vorfälle am Edeka-Parkplatz in Simbach am Inn und auf dem Lidl-Parkplatz in Altötting hin. Eine Frau, die nach eigener Angabe mit ihrem beeinträchtigten Kind unterwegs war, beschrieb, dass der Spendensammler sich ihr so präsentierte als sei er „stumm“. Sie schloss daraus, dass er wohl auf ihr „Herz für Menschen mit Behinderungen“ ansprechen wollte.

Bekanntes Phänomen bei der Polizei

Laut Polizeihauptkommissar Göbl, sollen bei der Polizei Altötting keine Meldungen eingegangen sein. Auch bei anderen Dienststellen seien weitere Fälle nicht bekannt. Das Phänomen der „illegalen Spendensammlung“ sei allerdings bekannt. Überwiegend würden von den vermeintlichen „Sammlern“ ältere Personen angesprochen. „Im schlimmsten Fall halten sie den Angesprochenen die Klemmbretter direkt vor. Dann werden hinter dem Sichtschutz Geldscheine aus dem noch geöffneten Portemonnaie entwendet“, so Göbl. Er warnt außerdem vor Umarmungen:

„Es kommt auch vor, dass man nach dem Eintrag in die Liste oder einer Spende spontan umarmt wird. Diese wird von den Tätern zum gezielten Taschendiebstahl genutzt“, so der Polizeihauptkommissar. Aus diesem Grund empfiehlt die Polizei, Spendensammlern mit der nötigen Vorsicht zu begegnen oder Abstand zu halten.

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