Tod vor Burghauser Spielhalle
Vermeintlicher Todesschütze wurde nach Deutschland ausgeliefert
- 0 Kommentare
- Weitere
Am 14. Juli wurde vor einer Burghauser Spielhalle ein dreifacher Vater erschossen. Der vermeintliche Täter wurde nun nach Deutschland ausgeliefert.
Burghausen – Es waren zwischen fünf und zehn Schüsse, die Burghauser Anwohner am 14. Juli im Gewerbepark Lindach hören konnten. Von einem oder mehreren Schüssen getroffen wurde der 32-jährige Heiko B. aus Burghausen. Noch vor Ort erlag der dreifache Vater den Verletzungen. Während der vermeintliche Täter in seinem BMW floh, rückte das Spezialeinsatzkommando aus München an, um mit unzähligen weiteren Polizeibeamten und einem Hubschrauber nach dem Todesschützen zu suchen. Im oberösterreichischen Überackern konnte dieser dann innerhalb weniger Stunden von Beamten der österreichischen Cobra-Einheit sowie der Hilfe eines Polizeihundes aufgespürt und festgenommen werden.
Noch keine Angaben zum Motiv
Der 60-jährige Tatverdächtige, Remzi K., stammt aus dem Kosovo und hat zwei Kinder. Auch er wohnte in Burghausen und führte eine Beziehung mit einer 32-jährigen Slowakin. Gerüchte sagen der Slowakin eine Affäre mit dem Erschossenen nach. Sie soll wenige Stunden vor seinem Tod noch gemeinsam mit Heiko B. gesehen worden sein. Die Kriminalpolizeistation Mühldorf hatte die Ermittlungen am Tatort übernommen. Allerdings konnten aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben zu Motiv und Tathintergründen gemacht werden können.
Unklar, wo Untersuchungshaft vollzogen wird
Nach der Festnahme am Inn-Salzach-Blick wurde der vermeintliche Schütze in die Justizvollzugsanstalt ( JVA) nach Ried im Innkreis verbracht, wo er bis Ende Juli auf seine Auslieferung wartete. Am 28. Juli wurde Remzi K. dann nach Deutschland ausgeliefert, wie der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein bestätigt. Inzwischen befindet sich der Verdächtige in Bayern, allerdings steht wegen der Corona-Quarantänebestimmungen noch nicht fest, in welcher JVA die Untersuchungshaft weiter vollzogen werden wird.
Tatverdächtiger hat sich bislang nicht geäußert
„Der Beschuldigte hat bisher keine Angaben gemacht“, so Oberstaatsanwalt Dr. Rainer Vietze. „Derzeit werden in dem Verfahren unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein umfangreiche kriminalpolizeiliche Ermittlungen durchgeführt.“ Erst wenn das Ermittlungsverfahren abgeschlossen ist, wird durch die Staatsanwaltschaft entschieden, ob Anklage erhoben wird. „Die Dauer des Ermittlungsverfahrens kann aktuell nicht vorhergesagt werden“, so Vietze.