Ziel der Beteiligten war dabei nicht nur die Erhöhung der Versorgungssicherheit. Insbesondere sollen die Maßnahmen auch zu einer höheren Akzeptanz des Verkehrsträgers Schiene beitragen und dadurch die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die umweltfreundlichere Schiene weiter vorantreiben. Dies gelingt durch einen insgesamt flüssigeren Betriebsablauf und damit verminderte Bremsgeräusche im Stadtgebiet Burghausen sowie geringere Schall- und Abgasemissionen.
Mit dem neuen Stellwerk wurde das 1971 in Relaistechnik realisierte Altstellwerk abgelöst. Während in der Relaistechnik die zahlreichen Kabelverbindungen einzeln gelötet waren und das Stellwerk nur durch einen Mitarbeiter vor Ort bedient werden konnte, ist die nun verwendete Rechnertechnik zuverlässiger, einfacher instand zu halten und kann, wie die übrige Strecke von Tüßling nach Burghausen auch, von Mühldorf aus gesteuert werden. Letzteres sorgt für flüssigere Betriebsabläufe zum Stellen der 19 Signale und zwölf Weichen des Bahnhofs. Das bedeutet weniger Stillstands- und Wartezeiten aufgrund des geringeren Abstimmungsbedarfs und dadurch, dass nun gleichzeitige Fahrten im Bahnhof stattfinden können.
Parallel zum Gemeinschaftsprojekt hat WACKER in einem eigenen Vorhaben in innovative Technik investiert. Dank dieser können die Triebfahrzeugführer nun vom Führerstand aus an 34 Weichen ihre Fahrwege selbst einstellen, ohne dafür einen Fahrdienstleiter zu benötigen. Auch wurde mit dem Bau des elektronischen Stellwerks die Gleisharfen-Erweiterung der OMV an den Güterbahnhof Burghausen angebunden.
Unter der Projektleitung der Südostbayernbahn konnten die Maßnahmen mit ihren zahlreichen Besonderheiten, einschließlich erforderlicher Anpassungsarbeiten in Mühldorf und zwischen Tüßling und Burghausen, in nur knapp zwei Jahren Planungs- und Bauzeit in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit allen Beteiligten vollständig im vorgesehenen Termin- und Kostenrahmen realisiert werden.
Das neue moderne elektronische Stellwerk der Firma Siemens ist aufwärtskompatibel. Es kann zu einem digitalen Stellwerk hochgerüstet werden und erfüllt bereits jetzt die Voraussetzungen für die Elektrifizierung im Rahmen der ABS 38.
Pressemeldung der DB AG