- vonBettina Pohlschließen
Burghausen - Wer gestern in der Herderstraße war - dem Ort, an dem Andre B. sein Leben durch die Kugel eines Zivilfahnders verlor - dürfte das große Polizei-Aufgebot bemerkt haben. Der Grund:
Am 25. Juli 2014, vor 287 Tagen, nahm eine Festnahme in der Burghauser Herderstraße ein tödliches Ende: Die Kugel aus der Waffe eines Zivilfahnders traf den 33-jährigen Andre B. in den Hinterkopf. Es wurden immer mehr Details zu der tödlichen Polizei-Aktion bekannt, Anklage gegen den Schützen wurde bislang jedoch nicht erhoben.
Alles deutet darauf hin, dass wieder Bewegung in die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft kommt. Am Donnerstagnachmittag versammelte sich ein stattliches Aufgebot der Polizei und des Münchner Landeskriminalamtes am Ort der missglückten Verhaftung. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigten dies sowohl das Polizeipräsidium Oberbayern Süd, die Staatsanwaltschaft Traunstein und die örtliche Polizei in Burghausen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd gibt an, dass neue Vermessungen durchgeführt wurden. Die Staatsanwaltschaft Traunstein erklärte unserer Redaktion, dass die Ermittlungen andauern und ein möglichst genauer Ablauf der Polizei-Aktion rekonstruiert werden muss.
Um den Hergang nachvollziehen zu können, wurden zusätzlich einige Zeugen erneut befragt, wie die Staatsanwaltschaft erklärte.
Könnten die Maßnahmen bedeuten, dass in naher Zukunft Anklage gegen den Zivilfahnder erhoben wird? "Die zusammengetragenen Ergebnisse müssen erst einmal ausgewertet werden", betonte Wolfang Giese, Leitender Oberstaatsanwalt in Traunstein.
Bereits im Februar wurde von der Staatsanwaltschaft ein neues Gutachten in Auftrag gegeben.
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bp