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Regenwald und Raitenhaslach: Künstler will Akademie in alter Brauerei schaffen

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Von: Daniela Haindl

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Eine Installation im „Indo-German Urban Mela“, einem modernen Multifunktions-Pavillions in Chennai in Indien, der von Markus Heinsdorff designed wurde. Das Konzept vereint Design-Elemente Deutschlands und Indiens und nutzt modernste Textilientechnologie. Es entstand eine Symbiose von Kunst, Architektur und Technologie.
Eine Installation in der „Indo-German Urban Mela“, moderne Multifunktions-Pavillons in Chennai in Indien, die von Markus Heinsdorff designed wurden. © Nathan G / dpa

Sein aktuellstes Projekt ist ein Schulungszentrum für den Erhalt des Regenswaldes in Venezuela. Jetzt will Markus Heinsdorff in Raitenhaslach eine Akademie für Kunst, Architektur und Technologie schaffen.

Burghausen – Am 8. März konnten die Mitglieder des Burghauser Hauptausschusses eine besondere Präsentation genießen, denn Künstler Markus Heinsdorff stellte sein Akademie-Konzept für die alte Brauerei in Raitenhaslach vor. Sein umfangreiches Schaffen war schwer in den Rahmen eines 15-minütigen Vortrags zu verpacken, dennoch vermittelte der Künstler einen faszinierenden Eindruck seiner Arbeit in China, Indien, Afrika, Venezuela und mehr. Am Ende blieb bei den Zuhörern der Wunsch haften, Heinsdorff und seinen Ideenreichtum in Raitenhaslach willkommen zu heißen.

Seine berufliche Laufbahn startete er als Goldschmied sowie als Holz- und Steinbildhauer. An der Akademie der bildenden Künste in München komplettierte er seine Ausbildung. Anschließend gründete er eine Sommerakademie in einer alten Villa, die Heinsdorff für eben diese Zwecke ausgebaut hatte. Dann arbeitete er in vielen Ländern an Universitäten und gab Workshops in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und dem Auswärtigen Amt. Schwerpunkt seiner Arbeit lag immer auf einer Vereinigung von Physik, Wissenschaft, Kunst und Architektur.

Heinsdorffs Pavillions in Chennai, Indien.
Heinsdorffs Pavillons in Chennai, Indien. © Nathan G

China, Afrika, Venezuela – Raitenhaslach

Seine Objekte sind sowohl in Deutschland, Frankreich, Italien und England zu sehen. Seit einer Gastprofessur in China kam es auch im fernen Osten zu vielen Kooperationen. Beispielsweise für die Expo 2010 in Shanghai, wo seine Bambus-Pavillons ausgestellt wurden. Aber auch ein Bambusluftschiff in Indonesien geht auf Heinsdorff zurück. Daneben entstanden Licht-Installationen in Indien und ästhetische Plastikmüll-Objekte in Südafrika und Tansania. Außerdem gibt es noch Heinsdorffs Insektenboxen, Kleinst-Wasserkraftwerke, Häuser aus Recycle-Wellpappe, Resonanz-Klangschalen und vieles mehr.

Markus Heinsdorff will in Raitenhaslach eine Kunst + Architektur Akademie schaffen.
Markus Heinsdorff will in Raitenhaslach eine Kunst + Architektur Akademie schaffen. © Heinsdorff

„Von mir aus können wir morgen starten“

Raitenhaslach sieht Markus Heinsdoff als idealen Standort für seine Kunst+Architektur Akademie. Dorthin möchte er internationale und regionale Künstler und Architekten einladen, um mit ihnen experimentell zu arbeiten und ein (welt-)offenes Kulturhaus zu schaffen. Er will sich hier also weiterhin mit Kunst, Architektur und Wissenschaft beschäftigen und dies vor allem in Bezug zum Klimawandel setzen. Viele seiner bereits geschaffenen Objekte sollen in die Akademie als Schenkung eingebracht werden. Heinsdorffs Ziel ist ein langjähriger Betrieb, mit dem er sich eigenen Angaben gemäß nicht profilieren und keinen Gewinn erwirtschaften möchte. „Von mir aus können wir morgen starten. In drei bis vier Jahren sollte die Akademie top laufen, dann kann ich mich zurückstellen und an meine Nachfolgerin übergeben.“ Auch diese konnte Heinsdorff bereits benennen: Es handelt sich um Ines Auerbach, die aktuell seine Foto-Ausstellung im Haus der Fotografie kuratiert.

„Akademie passt gut zu Burghausen“

Seitens des Hauptausschusses gab es rundum positive Rückmeldungen. Bürgermeister Florian Schneider (SPD) sagte: „Wir sollten dem Thema eine Chance geben. Vor allem in Bezug auf den Nachhaltigkeitsaspekt passt das Akademie-Konzept sehr gut zu Burghausen.“ Schneider betonte bei der Stadtratssitzung am 15. März, dass es nun darum gehe, das Vorhaben des Architekten zu unterstützen. Die Sanierung der alten Brauerei in Raitenhaslach stehe aktuell jedoch noch nicht zur Debatte. Der Stadtrat beschloss einstimmig, den Architekten bei seinem Vorhaben zu unterstützen.

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