Blackout-Vorsorge im Landkreis Altötting
„Katastrophenleuchttürme“ und Krisenstäbe: Kommunen sollen sich für Notfälle rüsten
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Stromausfall bedeutet: Kein Telefon, kein Internet, kein Radio, kein fließendes Wasser, keine Heizung, kein warmes Essen und kein Bargeld aus dem Automaten. Bürger werden zur Selbstvorsorge angehalten und die Kommunen sollen zu „Leuchttürme“ werden.
Landkreis Altötting – Das Thema „Blackout“ wird hitzig diskutiert: Während die einen die Angst vor Stromausfällen für übertrieben halten, decken sich andere mit Notstromaggregaten und Vorräten ein. Erst kürzlich veröffentlichten die Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting und Mühldorf, dass gemeinsame Absprachen und Notfallpläne ausgearbeitet würden. Zwar sollten die Bürger nicht in Panik geraten, so Dr. Robert Müller vom Landratsamt Altötting. „Es sollte sich jetzt aber jeder Bürger Gedanken um die nötige Vorsorge machen.“
Beleuchtete Gebäude als „Katastrophenleuchttürme
Die Sensibilisierung der Bevölkerung sei enorm wichtig, so Dr. Müller. Aber auch den Kommunen soll eine verantwortungsvolle Rolle zukommen. So soll laut Müller jede Gemeinde ihre eigenen Krisenstäbe definieren und „Katastrophenleuchttürme“ aufspannen. Damit seien beleuchtete, öffentliche Gebäude gemeint, in denen die kommunale Krisenversorgung stattfinden könne. „Allein, weil es bei Stromausfällen auch zu Treibstoffnot kommen könnte, ist ein Leuchtturm des Landkreises nicht zielführend“, so Dr. Müller. Auch gemeindeübergreifende oder zentrale Schutzräume gebe es im Landkreis Altötting nicht.
Feuerwehren sind vorbereitet
Vor allem soll die kritischen Infrastruktur wie Kliniken, Rettungsdienste, Pflegeheime, digitale Kommunikation, Wasserversorgung, Behörden, Bezahlsysteme und Logistik sichergestellt werden. Altöttings Kreisbrandrat Franz Haringer sagt „Natürlich wird das Thema auch bei uns in der Inspektion diskutiert.“ Im Allgemein seien die Feuerwehren für die Wasserversorgung im Notfall gerüstet. „Das ist auch immer wieder bewiesen worden“, so der Kreisbrandrat. In der Vergangenheit hätten die Feuerwehren bei Stromausfällen schon häufiger Tiere versorgen müssen, beispielsweise Kühe oder Zirkustiere. Spezielle Geräte, die für einen möglichen Blackout benötigt werden, sind in vielen Feuerwehren vorhanden und deshalb auch verfügbar“, so Haringer. Zusätzliches Personal werde nicht benötigt, es gebe aber auch hier Überlegungen, wie die Feuerwehren einen Notfall über längere Zeit abwickeln könne.
Was, wenn Kommunikation unmöglich wird?
„Eine der größten Herausforderungen bei einem länger anhaltenden Stromausfall stellt der Wegfall der Kommunikationsmittel dar“, so Dr. Robert Müller vom Landratsamt Altötting. Es sei also Priorität, die Alarmierungs- und Notrufmöglichkeiten abzusichern und die Etablierung einer tragfähigen Kommunikationsmöglichkeit voranzutreiben. „Dafür sind kurzfristige Kommunikationslösungen genauso erforderlich, wie mittelfristig die Vorhaltung einer umfassenderen resilienten Kommunikationsmöglichkeit.“ Der Schaden bei einem Blackout könne hier maßgeblich reduziert werden.