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PFOA-Verträge unterzeichnet: Was lange währt wird jetzt endlich gut?

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Von: Raphael Weiß

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In Sachen PFOA-Problematik haben Kommunen und Industrie am Mittwoch in Altötting Verträge zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserqualität unterzeichnet.
PFOA-Verträge unterzeichnet: Wird jetzt was lange währt endlich gut? © Raphael Weiß

Altötting - Langfristig die Trinkwasserqualität sichern: Das ist der Vertragsgegenstand zwischen Kommunen und Industrie in Sachen PFOA. Bürgermeister und Vertreter der Dyneon GmbH haben am Montag die entsprechenden Papiere unterzeichnet. Es geht um eine Menge Geld.

Der Vertrag zwischen den vier von der PFOA-Problematik um Landkreis Altötting und der Industrie betrifft zum einen die Planung, Errichtung und Finanzierung von dauerhaften Aktivkohle-Filteranlagen. Zum anderen geht es um deren Betrieb. 50 Jahre lang sollen sie laufen. So lange braucht es laut Experten, bis der möglicherweise Krebs erregende Stoff PFOA aus dem Trinkwasser verschwunden ist.

Das ist nicht billig

Worauf sich Kommunen und Industrie geeinigt haben, ist eine pauschale Summe für die Wasserversorger Alt- und Neuötting sowie Burgkirchen und Kastl für beide Ziele, jeweils betreffend der Trinkwaserversorgung. Wie hoch die Summe jeweils ist – Dazu wollten Bürgermeister und Vertreter der Industrie am Montagvormittag im Rathaus in Altötting nichts Konkretes sagen. Sie liege im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die Kommunen bekommen das Geld als eine Zahlung. Es ist zweckgebunden. Die im Moment noch temporäre Filteranlage in Kastl, das als Wasserversorger auch Tüßling mit Trinkwasser beliefert, ist in der Gesamtsumme inbegriffen.

Lange Verhandlungen

Was anfangs als sehr schwierig bis gar unmöglich erschien, scheint nun doch geklappt zu haben. Von einer Hundertschaft von Anwälten auf Seiten der Industrie war die Rede und dass diese die Kommunen über den Tisch ziehen würden. Sogar der Umweltminister war ins Spiel gekommen. Der hatte zugesagt, dass der Freistaat den Kommunen eine juristische Task-Force an die Hand gibt.

Acht Monate hätten die Verhandlungen gedauert und sie seien gut und auf beiden Seiten konstruktiv und ein Miteinander statt Gegeneinander gewesen. So beschreibt es Herbert Hofauer, Erster Bürgermeister der Kreisstadt Altötting stellvertretend für seine Kollegen aus Neuötting (Peter Haugeneder), Kastl (Gottfried Mitterer) und Burgkirchen (Johann Krichenbauer). Auch die Industrie – stellvertretend für sie unterzeichneten Burghart Anders und Stephan Führer von der Dyneon GmbH – zeigte sich im Schulterschluss mit den Kommunen für die langfristige Sicherung der Trinkwasserqualität im Landkreis Altötting.

Dyneon stellvertretend für die Industrie

Gemeinsam mit den kommunalen Wasserversorgern haben wir hiermit eine nachhaltige Lösung zur Sicherung der Trinkwasserqualität in den betroffenen Städten und Gemeinden geschaffen“, sagte Burkhard Anders von der Dyneon GmbH. Dieses partnerschaftliche Engagement der Industrie sei freiwillig und unterstreiche die Verbundenheit der Unternehmen mit der Region und ihren Einwohnern. Wann genau die beiden Aktivkohle-Filteranlagen im Öttinger Forst in Betrieb gehen werden - Dazu gab es noch keine konkrete Antwort. 2019 soll es soweit sein. 

Der Blick in die Kristallkugel

Wird das Geld reichen? Nach dem Bau der stationären Anlagen sollen diese 50 Jahre betrieben werden. Wird das PFOA dann wirklich aus dem Grundwasser verschwunden sein, so das man es nicht mehr filtern muss, um es als Trinkwasser zu gebrauchen? Das werde sich erst im Laufe der Zeit zeigen, so Burgkirchens Erster Bürgermeister Johann Krichenbauer. Die Aussichten seien aber gut.

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Zum Thema PFOA haben wir eine eigene Themenseite.

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